Die Zweitligasaison 2020/21 ist Geschichte: Am 34. Spieltag unterlag der 1. FC Heidenheim 1846 dem Karlsruher SC in der Voith-Arena mit 1:2 (0:1). Nach der Zweitoreführung der Gäste aus zwei Standardsituationen und Schimmers Anschluss (80.) war der FCH dem Punktgewinn in einer aufregenden Schlussphase zwar nahe, musste am Ende aber eine Niederlage hinnehmen. Damit beenden die Rot-Blau-Weißen die Spielzeit mit 51 Punkten auf Rang 8.
Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Darmstadt gab es vier Veränderungen in der Startelf von Frank Schmidt: Kapitän und Vereinslegend Marc Schnatterer in seinem letzten Pflichtspiel für den FCH sowie Stammtorwart Kevin Müller, Robert Leipertz und Oliver Steurer rückten für Kevin Sessa, Vitus Eicher, Florian Pick und den gelbgesperrten Patrick Mainka in die Anfangsformation. Zudem standen Torhüter Kevin Ibrahim (20), der den FCH im Sommer verlässt, sowie Mittelfeldspieler Melvin Ramusovic (19) erstmals im Zweitligakader des FCH. Bei den Gästen aus Karlsruhe fehlte Torjäger Philipp Hofmann gelbgesperrt.
Der FCH hatte von Beginn an mehr Ballbesitz und baute das Spiel ruhig und flach auf. Der KSC stand tief und wartete auf Fehler. Torraumszenen blieben zunächst aber auf beiden Seiten aus. Zwar war der FCH bemüht, doch KSC-Keeper Kuster entschärfte Kleindiensts Kopfball (7.) und auch Föhrenbachs Flanke aus aussichtsreicher Position (8.). wurde von den Badenern geklärt. Die erste echte Prüfung für die Karlsruher Defensive bestand Kuster, der nach 16 Minuten einen Kopfball von Thomalla nach einer Schnatterer-Flanke über die Latte lenkte.
Defensiv standen die Rot-Blau-Weißen sicher und verteidigten in der Folge eine Reihe von Karlsruher Standardsituationen aufmerksam, zudem entschärfte Steurer den Distanzschuss des früheren Heidenheimers Heise (27.). Vorne fehlte dem FCH aber die nötige Präzision im letzten Drittel, unter anderem landete Leipertz' Steilpass auf Schnatterer im Toraus (32.).
Die Gäste kamen in der 38. Minute durch Wanitzeks Flachschuss von der Strafraumgrenze zu ihrer bis dato besten Möglichkeit, der FCH konnte aber zur Ecke klären. Doch im direkten Anschluss kam es zur Führung der Gäste: Heise brachte die Kugel von rechts an den zweiten Pfosten. Innenverteidiger Bormuth, bereits Torschütze im Hinspiel, nickte wuchtig zum 1:0 für den KSC ein. Bis zur Pause gab es keine weiteren Abschlüsse mehr, womit es mit der knappen Gästeführung in die Kabinen ging.
„Schnattis“ Abschied nach 13 Jahren
Der FCH versuchte direkt, mit Druck loszulegen – Kuster packte sich aber Buschs Hereingabe vor Kühlwetter (48.). Die Gäste wiederum verzeichneten mit Thiedes Kopfball in der 50. Minuten ihre erste Chance des zweiten Durchgangs, Kevin Müller war aber auf dem Posten. Machtlos war er dagegen sechs Zeigerumdrehungen später: Nach Steurers Handspiel löffelte Heise eine Freistoßflanke von rechts ins Zentrum, Bormuth verlängerte und am zweiten Pfosten nickte Guèye links unten ein – 2:0 für den KSC.
Der FCH blieb zwar bemüht, doch die Karlsruher blockten Schnatterers Versuche (59., 61.). Wenig später dann war Schluss für den Kapitän. Nach insgesamt 13 Jahren im rot-blau-weißen Trikot wurde „Schnatti“, unter Applaus der Spieler und der übrigen anwesenden Personen in der Voith-Arena, gegen Pick ausgewechselt. Zudem kamen Mohr und Sessa für Kühlwetter und Thomalla.
Und die Mannschaft von Frank Schmidt drängte nun auf den Anschluss. Zunächst sorgte Kleindienst aus 16 Metern zwar vermeintlich für diesen – stand beim Zuspiel von Sessa aber hauchzart im Abseits. Der Treffer wurde vom VAR zurückgenommen (77.). Drei Minuten später jedoch war es soweit mit dem 1:2: Mohr wurde auf links freigespielt und gab mit einem Flachpass auf Schimmer, der wuchtig zum Anschluss einnetzte. Nun war endgültig Musik drin in der Partie. Denn direkt im Nachgang an das Anschlusstor bediente Kleindienst Sessa mustergültig im Sechzehner, doch der Mittelfeldspieler setzte die Kugel knapp drüber. Eine Minute später blieb Mohr an der KSC-Abwehr hängen. Und in der 84. Minute war es Schimmer, der nach sehenswerter Hacken-Vorarbeit von Sessa nur wenige Zentimeter am KSC Kasten vorbeizielte. Bis zum Schlusspfiff hielten die heute effizienteren und abgezockteren Karlsruher den FCH dann clever vom eigenen Tor weg – es blieb beim 1:2 für die Gäste.
Mit der Heimniederlage beendet der 1. FC Heidenheim 1846 die Saison 2020/21 auf dem 8. Tabellenplatz. Nach der nun anstehenden Sommerpause beginnt in knapp vier Wochen die Vorbereitung auf die achte Zweitligaspielzeit der FCH Vereinsgeschichte.
Statistik zum Spiel:
FCH: Müller – Busch, Hüsing, Steurer (75. Rittmüller), Föhrenbach – Kühlwetter (65. Mohr), Schöppner, Thomalla (65. Sessa) – Leipertz (57. Schimmer), Kleindienst, Schnatterer (65. Pick)
Karlsruhe: Kuster (89. Löhr) – Jung, Kobald, Bormuth (75. Pisot), Heise – Fröde – Thiede, Gondorf, Wanitzek (89. Hanek), Batmaz (89. Trivunic) – Guèye (72. Carlson)
Tore: 0:1 Bormuth (39.), 0:2 Guèye (56.), 1:2 Schimmer (80.)
Gelbe Karten: Müller / Wanitzek, Bormuth, Pisot
Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen)
Stadion: Voith-Arena
