Beim ersten Auswärtsspiel der Saison 2021/22 konnte der 1. FC Heidenheim 1846 gegen den FC Ingolstadt nach einem 0:1-Rückstand noch mit 2:1 gewinnen. Wie das Fazit von unserem Cheftrainer Frank Schmidt und unseren beiden Torschützen, Tim Kleindienst und Patrick Schmidt, ausfällt, lest Ihr hier!
Frank Schmidt:
„Wir haben uns von Beginn an extrem schwer getan, das haben wir uns heute auch ganz anders vorgestellt. Ingolstadt hat es eigentlich über weite Phasen des Spiels gut gemacht und hat uns zu Fehlern gezwungen. Uns hat heute ein Stück weit die Souveränität und auch die Ruhe gefehlt. Im Kopf waren wir oft zu langsam, gerade bei dem schnellen Spiel in die Spitze, bei zweiten Bälle und beim Verteidigen von Kutschke, obwohl wir uns die ganze Woche darauf eingestellt haben. Es ist halt dann doch nochmal etwas anderes, wenn es dann zählt. Deswegen war ich nicht zufrieden mit der ersten Halbzeit. Wir hatten kaum Entlastung, haben die Bälle wieder schnell verloren und haben uns auch von der Aggressivität der Ingolstädter, die das schon in der ersten Halbzeit gut gemacht haben, beeindrucken lassen. Eigentlich wollten wir das in der zweiten Hälfte mit ein paar Veränderungen besser angehen. Das ist uns sporadisch am Anfang gelungen, aber ich glaube Ingolstadt hat sich das 1:0 dann absolut verdient. Nur die Entstehung war etwas komisch, dass wir diesen Freistoß 25 Meter vor dem Tor gegen uns bekommen. Dann geht es aber zu schnell und zu einfach mit einem schnell ausgeführten Freistoß. Wir können die Box nicht gut verteidigen nach der Hereingabe von unserer linken Seite. Dann standen wir erst mal da und lagen verdient zurück. Trotzdem ist es im Fußball so, dass wenn es nur 1:0 steht, geht es manchmal schnell. Dieses Mal hat die Mannschaft den Impuls von der Bank gebraucht. Robert Leipertz macht es gut und spielst selbst schnell und einfach nach vorne. Er dreht sich gut auf seinen linken Fuß auf und Patrick Schmidt macht dann das wichtige 1:1. Wer gedacht hat, dass uns das jetzt richtig Selbstvertrauen gibt, hat gesehen, dass direkt in der nächsten Aktion wieder das 2:1 für Ingolstadt fallen kann, vielleicht sogar muss. Kevin Müller war noch leicht mit den Fingerspitzen dran und lenkt den Ball vielleicht entscheidend an die Latte. Ein paar Sekunden später machen wir das 2:1, nachdem wir einen Fehler in der Hintermannschaft der Ingolstädter – in diesem Fall Tim Kleindienst – ausnutzen. Das ist ein Stürmer, wie man sich ihn vorstellt. Tim hatte es heute schwer und hatte wenige Aktionen, aber muss da sein in dieser Situation und macht dann das Tor. Hinten raus muss man es dann wegverteidigen, da ging es nicht mehr darum, schön zu spielen, sondern alles reinzuwerfen und die drei Punkte mitzunehmen. Es war schwer und mir schon auch klar, dass Ingolstadt nach der Niederlage in Dresden versuchen wird, hier zu Hause, mit dem Wissen, dass sie in der vergangenen Saison glaube ich nur ein Heimspiel verloren haben, zu Hause die drei Punkte zu holen. Wir haben es dann mit Glück und Arbeit geschafft, das Spiel zu drehen. Wenn man es vergleicht mit dem letzten Jahr, als wir gegen St. Pauli ein Riesenspiel gemacht und 4:2 verloren haben, ist es unterm Strich doch so, dass man lieber mit einer weniger guten Leistung die Punkte mitnimmt. Deswegen ist es schon ein Unterschied, ob wir dann in zwei Wochen mit einem oder mit vier Punkten in die Partie gehen. Daher bin ich vor allem mit der Einstellung, dann trotzdem an sich zu glauben, zufrieden. Alles andere können wir noch verbessern.“
Tim Kleindienst:
„Der Ball springt einmal auf, in der Zeit schaue ich nach oben und sehe, dass der Torwart in der Rückwärtsbewegung ist. Natürlich stand er noch schön weit draußen und dann dachte ich mir einfach mal: Risiko gehen, kann ja nicht schaden. Es stand 1:1 und wir waren gut im Flow, deshalb habe ich es einfach mal versucht und letztendlich war es heut für mich mit diesem Tor ein glückliches Ende. Es war einfach glücklich für uns, dass der Ball dann wirklich reingegangen ist und wir am Ende das Ergebnis haben halten können und jetzt mit drei Punkten nach Hause fahren. Man muss wirklich ein Kompliment an Ingolstadt aussprechen, ich würde fast sagen, dass sie heute die bessere Mannschaft waren. Sie haben echt ein gutes Siel gemacht, aber am Ende habe wir einfach zweimal eiskalt zugeschlagen.“
Patrick Schmidt:
„Wir haben das Spiel gedreht, am Ende gewonnen und ich persönlich habe getroffen. Das tut natürlich alles gut, aber man muss auch ehrlich sein, dass es heute kein gutes Spiel von uns war. Wir habe es gerade eben im Mannschaftskreis auch schon gesagt: Letztes Jahr zum Start der Saison haben wir auswärts souverän gespielt, aber keine Punkte holen können und heute drehen wir mit so einer Leistung noch das Spiel. Wir machen zuerst das 1:1 und direkt danach schießt Ingolstadt an die Latte und dann machen wir im Gegenzug durch Tims Geistesblitz so ein Tor. Wahnsinn, so ist Fußball! Letztendlich interessiert es in einer Woche keinen Menschen mehr, aber wir haben drei Punkte auswärts geholt und sind total zufrieden, müssen aber auch das Spiel ehrlich aufarbeiten, weil es keine gute Leistung von uns war.“