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Simon Zoller: "Erwarten konnte man das nicht …"

20. April 2021 | Kategorie: Fan News, FCH News

Bochums Torjäger Simon Zoller spricht im Interview über die starke Saison des VfL und den Aufstiegskampf. Mit bislang 15 Saisontoren in der 2. Bundesliga ist der 29-Jährige Bochums erfolgreichster Torschütze.

Simon Zoller, der VfL Bochum steht fünf Spieltage vor Saisonende auf dem 1. Tabellenplatz der 2. Bundesliga. Hätten Sie das so vor dieser Spielzeit erwartet?

Nein, erwarten konnte man das nicht. Erhoffen vielleicht, aber auch dazu musste man schon eine sehr optimistische Rechnung erstellt haben. Schließlich gab es mit dem HSV, Hannover, Düsseldorf, Heidenheim, Paderborn, Nürnberg oder Darmstadt genug Mannschaften, die zum Teil über deutlich mehr Etat verfügen als der VfL. Wobei wir schon wussten, dass es verdammt schwierig werden würde, uns zu besiegen, wenn wir den Spirit an den Tag legen, der uns bereits in der vergangenen Saison ausgezeichnet hat.

Was macht die Bochumer Mannschaft im Vergleich zur letzten Saison (Platz 8) in der aktuellen Spielzeit so stark?

Den soeben erwähnten Spirit haben wir uns speziell in und nach der Corona-Pause im vergangenen Jahr erarbeitet. Damals war ausgerechnet das Heimspiel gegen Heidenheim so etwas wie ein Schlüsselmoment. Es war ein historische Chance – das erste Spiel nach dem Total-Lockdown – die wir genutzt haben. Und danach kamen die Dinge ins Rollen, obwohl ich in der Phase nicht mehr allzu viel beisteuern konnte, weil ich mich schon im zweiten Spiel nach der Unterbrechung verletzt habe. Aber auch das hat uns damals wie heute ausgezeichnet: Wir stecken Rückschläge, sei es personeller Natur oder in Form von Niederlagen, richtig gut weg. Dazu kommt, dass wir mittlerweile in der Kaderbreite gut aufgestellt sind und entsprechende personelle Engpässe noch besser auffangen können. Plus die veränderte Herangehensweise in den Spielen, die uns seit letzten Spätsommer auszeichnet. Wir sind ein unbequemer Gegner, für jede Mannschaft.

Der Aufstieg in die Bundesliga ist für den VfL in greifbarer Nähe. Wie gehen Sie in das Saisonfinale und welche Rolle nehmen Sie dabei als Profi mit Erstligaerfahrung im Kader ein?

Da bremse ich gleich mal: In greifbarer Nähe ist noch gar nichts. Fünf Spiele für uns bedeuten 15 Punkte, die zu vergeben sind. Unsere unmittelbare Konkurrenz hat noch Nachholspiele in der Hinterhand, also täuscht das Tabellenbild ein wenig. Aber wenn wir unsere Aufgaben wie bisher seriös angehen und von Spiel zu Spiel schauen, wird es auch nicht so einfach, uns aus den oberen Regionen zu verdrängen. Allerdings wartet noch viel Arbeit auf uns. Die 2. Liga ist wahnsinnig eng, das Rennen bleibt bis ganz zum Schluss spannend. Meine Rolle ist klar definiert: Ich versuche aufgrund meiner Erfahrung der Mannschaft zu helfen – auf dem Platz und auch in der Kabine. Wobei meine Erstligaerfahrung da eher weniger hineinspielt, denn wichtig ist in der 2. Liga immer das Hier und Jetzt. Über die Vergangenheit zu schwadronieren oder die Zukunft auszumalen, bringt wenig.

Seit Sie in Bochum spielen, gelangen dem VfL gegen den 1. FC Heidenheim 1846 vier Siege in Folge. Was erwarten Sie am Mittwoch für eine Partie in der Voith-Arena – auch im Vergleich zum Hinspiel im vergangenen Dezember?

Na, wenn die Statistik so aussieht, dann hoffe ich auf den fünften Sieg in Folge (lacht). Das Hinspiel ist dabei abgehakt. Inzwischen steht eine andere Heidenheimer Mannschaft auf dem Platz, die allein durch die Rückkehr von Tim Kleindienst schon einen Schub bekommen hat. Der FCH wird jede sich bietende Gelegenheit nutzen wollen, um noch aktiv in den Aufstiegskampf eingreifen zu können. Heidenheim ist traditionell heimstark, uns erwartet also eine Menge Arbeit.