Der 1. FC Heidenheim 1846 hat sein erstes Auswärtsspiel der neuen Zweitligasaison beim FC St. Pauli am Sonntagmittag mit 2:4 (0:2) verloren. Der FCH kam zwar dominant in die Partie, ließ aber seine Torchancen ungenutzt. Die Gastgeber zeigten sich kaltschnäuziger und nutzten ihre Gelegenheiten. Obwohl der FCH auch nach dem 0:3 direkt nach der Pause und dem 0:4 nicht aufsteckte, waren die Anschlusstreffer der beiden Joker Christian Kühlwetter und Tobias Mohr am Ende zu wenig, um etwas Zählbares vom Kiez mitzunehmen.
Frank Schmidt tauschte seine Startelf im Vergleich zum Heimsieg gegen Braunschweig auf zwei Positionen. Kapitän Marc Schnatterer und Denis Thomalla rückten für Robert Leipertz und Stefan Schimmer ins Team. Und Schnatterer zeigte sich direkt in der 3. Minute aktiv, holte den ersten von am Ende neun FCH Eckbällen heraus und brachte diesen nach innen. Der zweite Ball landete bei Andreas Geipl, dessen Distanzschuss aber weit drüber ging. Der FC St. Pauli kam erstmals über Wieckhoff und die rechte Seite nach vorne, aber die FCH Defensive konnte klären (5.). Offensiv waren die Rot-Blau-Weißen voll drin im Spiel. Zunächst eroberte Schnatterer gegen Paqarada den Ball und marschierte in Richtung Himmelmann, scheiterte mit seinem flachen Linksschuss aber am Hamburger Torhüter. Doch der Ball war noch heiß und gelangte über Umwege zu Patrick Schmidt, der rechts im Strafraum an die Kugel kam – sein satter Abschluss strich knapp links vorbei. In der Folge blieb der FCH offensiv hartnäckig, die Hausherren klärten jedoch gegen Föhrenbach (14.) und Thomalla (15.). Und auch in der 20. Minute konnte St. Paulis Paqarada Schmidts Abschluss nach Vorarbeit von Föhrenbach und Pick gerade noch so am Tor vorbeilenken.
Der FCH war also gut drin in der Partie, musste dann aber die Führung der Gastgeber hinnehmen. Von Benatelli kam der Ball zentral zu Kyereh, der Kevin Müller mit seinem druckvollen Flachschuss aus ca. 20 Metern keine Abwehrchance ließ – bereits das dritte Saisontor des aus Wiesbaden gekommenen Neuzugangs. Der FCH zeigte eine Reaktion, die Abschlüsse von Geipl per Dropkick (30.) und Pick (31.) aber waren zu ungefährlich. Stattdessen konnte St. Pauli noch vor der Pause nachlegen. In der 34. Minute brachte Knoll einen Freistoß scharf von rechts in die Mitte, am Fünfer beförderte der von Ziereis bedrängte Patrick Schmidt das Leder per Eigentor ins Heidenheimer Netz – 2:0 für St. Pauli.
Wieder wollte der FCH schnell reagieren, Föhrenbach zog über links nach innen und bediente Kerschbaumer, der den Ball mit dem ersten Kontakt gut aufnahm und dann volley abzog – allerdings knapp über die Latte (37.). Zudem klärte Ziereis für St. Pauli gegen Thomalla (38.), Busch zielte über den Kasten (45.) und auch Schnatterers Freistoßflanke in der Nachspielzeit sorgte für keine Gefahr mehr – also ging es mit 2:0 für den FCSP in die Pause.
Frühes 3:0 für St. Pauli
Frank Schmidt reagierte mit einem Dreifachwechsel und brachte Mohr, Schimmer und Neuzugang Kühlwetter für Schnatterer, Thomalla und Schmidt. Der FCH bekam aber bereits Sekunden nach Wiederanpfiff die kalte Dusche. Kyereh zog zentral per Volley ab, Mainka fälschte unglücklich für den FCH ab und der Ball gelangte zu St. Paulis Wieckhoff, der von rechts zum frühen 3:0 einschießen konnte. Der FCH versuchte sich zu sortieren, hinten klärte Föhrenbach vor Wieckhoff (56.), vorne probierte es Kerschbaumer, dessen Versuch aber geblockt wurde (57.). Frank Schmidt schöpfte nach knapp einer Stunde mit Rittmüller und Otto für Pick und Steurer seine letzten Wechseloptionen aus. Und der FCH war nach Spielanteilen weiterhin gut in der Partie. Mohr traf in der 62. Minute das Außennetz, Busch zielte drüber (65.) und Rittmüller prüfte Himmelmann mit einem wuchtigen Schuss aus spitzem Winkel (68.). Doch der Treffer fiel wieder auf der anderen Seite. Nach einem Einwurf schickte Paqarada Dittgen mit einem langen Ball steil. Der Flügelspieler setzte sich gegen Busch durch, schoss Kevin Müller an und beförderte den Ball im zweiten Versuch über die Linie, Buschs Klärungsaktion kam zu spät – 4:0.
Doch auch jetzt steckte der FCH noch nicht auf. Nachdem Föhrenbach und Müller hinten gegen Wieckhoff und Knoll klären konnten (77.), gelang Christian Kühlwetter in der 78. Minute der Anschluss. Der Joker drang über links in den Strafraum ein, um aus rund 13 Metern unten links ins Eck abzuschließen. Und bereits in der 80. Minute war der FCH wieder vorne zu finden. Schimmer wurde noch von St. Paulis Defensive am Abschluss gestört, doch Tobias Mohr jagte die Kugel aus linker Strafraumposition ansatzlos in die Maschen – nur noch 2:4 aus Sicht des FCH! Doch mehr war für den FCH an diesem Sonntagmittag nicht mehr drin. In einer jetzt wilden Partie versuchte die Mannschaft von Frank Schmidt alles, um in den letzten Minuten noch einmal näher heranzukommen. Doch am Ende reichte es aufgrund der vier Gegentore und der vielen selbst ungenutzten Torchancen nicht mehr für etwas Zählbares und der FC St. Pauli gewann mit 4:2.
Für den FCH geht es am 3. Zweitligaspieltag mit dem Heimspiel gegen den Bundesliga-Absteiger SC Paderborn weiter. Anpfiff in der Voith-Arena ist am Samstag, 3. Oktober, um 13 Uhr. Ticket-Informationen zur Partie gibt’s hier.
Statistik zum Spiel
St. Pauli: Himmelmann – Ohlsson, Avevor, Ziereis, Paqarada – Benatelli (69. Aremu), Knoll (85. Flach) – Wieckhoff (85. Becker), Zalazar (69. Daschner), Dittgen – Kyereh (87. Makienok)
FCH: Müller – Busch, Mainka, Steurer (57. Otto), Föhrenbach – Schnatterer (46. Mohr), Geipl, Kerschbaumer, Pick (57. Rittmüller) – Thomalla (46. Schimmer), Schmidt (46. Kühlwetter)
Tore: 1:0 Kyereh (26.), 2:0 Schmidt (Eigentor, 34.), 3:0 Wieckhoff (46.), 4:0 Dittgen (70.), 4:1 Kühlwetter (78.), 4:2 Mohr (80.)
Gelbe Karten: Aremu / Otto
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 2.226 (Millerntor-Stadion)
