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Andreas Geipl: „Ich bin ein Kämpfer“

19. September 2020 | Kategorie: FCH News

Von Bad Kohlgrub nach München über Regensburg zum 1. FC Heidenheim 1846 – FCH Neuzugang Andreas Geipl im Porträt.

Beim ersten Pflichtspiel des 1. FC Heidenheim 1846 am vergangenen Wochenende im DFB-Pokal gegen Wehen Wiesbaden fehlte Andreas Geipl noch aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre aus der vergangenen Saison, als er noch bei Jahn Regensburg unter Vertrag gestanden hatte. Nun ist der FCH Sommerneuzugang nach der mehr als sechswöchigen Vorbereitung aber bereit und natürlich heiß auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz im rot-blau-weißen Trikot. „Ich will meine Erfahrung so schnell wie möglich einbringen. In einer Mannschaft gehe ich gern voran und will Verantwortung übernehmen – auch wenn das beim FCH für mich als Neuzugang natürlich alles noch wachsen muss“, sagt der 28-Jährige, dessen fußballerisches Vorbild übrigens die Liverpool-Legende Steven Gerrard ist.

Als Geipl das Angebot vom FCH erhielt, war der frühere Regensburger schnell bereit für neue die Herausforderung. „Ich habe das mit meiner Frau und meiner Familie besprochen. Dann fiel die Entscheidung sehr schnell. Ich bin in einem sehr guten Fußballeralter, in dem ich noch einmal einen neuen Reiz setzen wollte“, erklärt der gebürtige Bad Kohlgruber (Landkreis Garmisch-Partenkirchen).

Überzeugt haben „Sepp“, wie er auch in seiner neuen Mannschaft aufgrund seiner optischen Ähnlichkeit zu seinem Vater und auch wegen seines Zweitnamens Josef nur gerufen wird, beim FCH vor allem die Gespräche mit dem Vorstandsvorsitzenden Holger Sanwald und Cheftrainer Frank Schmidt. So war bereits im vergangenen Februar klar, dass der Mittelfeldspieler nach Saisonende von Regensburg, wo er Vizekapitän war, an die Brenz wechselt. „Die beiden Vereine sind sich auf gewisse Weise nicht unähnlich. Sowohl der FCH als auch Jahn Regensburg sind beides sehr familiäre Vereine. Der Jahn befindet sich auch auf einem super Weg, aber hier in Heidenheim ist man in vielen Dingen schon ein, zwei Schritte weiter“ so der Neuzugang, der beim FCH die Rückennummer 8 übernommen hat, die in der vergangenen Spielzeit nicht vergeben war und in Heidenheim letztmals von Robert Andrich getragen wurde. „Ich habe mit der 8 in meiner Karriere bisher die meisten und auch meine besten Spiele gemacht. Schon zu meiner Zeit bei 1860 München II habe ich die 8 getragen, in Regensburg ebenso. Als sie dann beim FCH frei war, habe ich natürlich sofort zugegriffen“, freut sich „Sepp“.

Bie den Münchner "Löwen" durchlief Andreas Geipl die gesamte Jugend und spielte in der zweiten Mannschaft.

Zwei Aufstiege mit dem Jahn

Vor seinen sechs Jahren in Regensburg spielte Andreas Geipl nämlich lange Zeit beim TSV 1860 München. Nach dem Wechsel von seinem Heimatverein FC Bad Kohlgrub, wo er noch von seinem Vater trainiert wurde, spielte „Sepp“ ab dem Alter von elf Jahren bei den „Löwen“, durchlief dort die gesamte Jugend und lief danach in der Regionalliga Bayern für die zweite Mannschaft der 60er auf. „Mein Ziel war es von klein auf, Fußballprofi zu werden“, erinnert sich der 1,78 Meter große Mittelfeldmann zurück, der aber auch eine Ausbildung zum Bürokaufmann abgeschlossen hat. Zur Saison 2014/15 kam im Alter von 22 Jahren dann jedoch das Angebot von Jahn Regensburg und Geipl wechselte in die 3. Liga, womit sich der Traum vom Profifußball erfüllte. „Damals wollte ich auch einfach wissen, ob ich mich auf diesem Niveau durchsetzen kann“, erklärt der Beidfuß. Die Anfangszeit beim Jahn allerdings verlief „nicht ganz nach Plan“. Die Oberpfälzer stiegen in Geipls erster Saison zunächst in die Regionalliga ab, im Frühjahr 2015 erlitt er mit einem Kreuzbandriss zudem eine sehr schwerwiegende Verletzung. „Ich bin aber ein Kämpfer und habe mich zurückgekämpft“, erinnert er sich. In der Rückrunde der Saison 2015/16 machte er dann als Stammkraft noch zwölf Spiele und stieg mit dem Jahn in die 3. Liga auf. „Dort waren wir der Abstiegskandidat Nummer eins. Aber es kam anders: Wir sind direkt durchmarschiert in die 2. Bundesliga!“, blickt er auf sein bisheriges Karrierehighlight zurück.

Denn der Aufstieg in die 2. Bundesliga war für „Sepp“ etwas ganz Besonderes. Mit Regensburg ging es in der entscheidenden Relegation nämlich gegen seinen ehemaligen Verein 1860 München, für den damals Geipls heutiger Mannschaftskamerad Marnon Busch auf dem Platz stand. „Das Rückspiel fand in der Münchner Allianz Arena statt, die ich schon als Balljunge kennengelernt hatte. Das Spiel gegen meinen Ex-Verein war natürlich eine extra Portion Motivation für mich – Gänsehaut pur, wir haben gewonnen und sind aufgestiegen!“

Die Seiten gewechselt: "Sepp" in der Relegation mit Jahn Regensburg gegen 1860 München.

Angekommen in Heidenheim

Seit diesem Sommer aber zählt für Andreas Geipl fußballerisch nur noch der 1. FC Heidenheim 1846, bei dem er „super aufgenommen und sehr schnell integriert“ wurde – auch, wenn er als neuer Spieler zu Beginn „vielleicht lieber mal etwas zurückhaltender“ ist und sich lieber auf dem Platz in den Vordergrund spielen will. Beim FCH traf er mit Jonas Föhrenbach, den er aus Regensburg kannte, und Vitus Eicher aus gemeinsamen Münchner Zeiten auch auf zwei bekannte Gesichter aus vergangenen Tagen. Im jüngsten Trainingslager teilte sich „Sepp“ dann das Zimmer mit FCH Kapitän Marc Schnatterer.

Auch beim FCH ein Kämpfer: "Ich will Verantwortung übernehmen."

Auch privat ist den Geipls die Ankunft in Heidenheim gelungen. „Wir haben eine sehr schöne Wohnung in der Heidenheimer Fußgängerzone“, erzählt er. Diese bewohnt „Sepp“ mit seiner Frau Christina, mit der er bereits seit acht Jahren zusammen ist und die wie er aus Bad Kohlgrub stammt, und seinem zweijährigen Sohn Leo. Erst Anfang September kam mit dem zweiten Sohn Luis dann noch ein weiterer Neuzugang hinzu. „Gemeinsam mit dem Fußball steht die Familie für mich immer an erster Stelle. Als Familienvater lernt man es nochmal ganz anders, Verantwortung zu übernehmen“, sagt der frisch gebackene zweifache Papa.

Seit der Geburt seines ersten Sohnes kann „Sepps“ alter Nintendo 64 so auch „nur noch sehr selten bis gar nicht“ zum Einsatz kommen. Solange es die Zeit jedoch zulässt, dreht der Fußballer hier gerne mal eine Runde mit dem Spielklassiker „Mario Kart“. Auf die PlayStation verzichtet der Oberbayer, anders als viele seiner Teamkollegen, jedoch. Stattdessen aber schaut er sich privat auch gerne mal Serien oder Filme an, wie zum Beispiel Game of Thrones oder Gladiator – ein Kämpfer eben!

Alternativ darf es aber auch mal ein Buch sein, wie die Biografien über die Fußballer Zlatan Ibrahimović oder Bastian Schweinsteiger. Welches Kapitel Andreas Geipl seiner eigenen Biografie als FCH Neuzugang wohl als nächstes hinzufügen wird? Wir sind gespannt, freuen uns auf das, was kommt und wünschen viel Erfolg!