Oliver Hüsing spricht im Interview über seine Arbeit am Comeback und gibt eine Einschätzung zum Heimspiel gegen Osnabrück. Der 27-jährige Innenverteidiger absolvierte verletzungsbedingt sein letztes Spiel für den FCH im Februar.
Hallo „Hüse“, im Sommer musstest Du Dich einer Operation am linken Sprunggelenk unterziehen und kamst deshalb in dieser Saison noch nicht für den FCH zum Einsatz. Daher natürlich die Frage: Wie geht es Dir und wie ist Deine aktuelle Verfassung?
Nach einer sehr langen Reha-Phase nach meiner schweren Verletzung bin ich einfach sehr, sehr froh und glücklich, jetzt wieder bei der Mannschaft, beim Verein, in der Kabine zu sein und vor allem wieder auf dem grünen Rasen zu stehen. Mit unserem Athletiktrainer Said Lakhal arbeiten wir aktuell jeden Tag an der Rückkehr ins Mannschaftstraining. Wir machen nebenbei viel Krafttraining und auf dem Platz alles, um wieder Zweitliga-Fußball spielen zu können. Wir steigern uns stetig und es geht von Woche zu Woche immer mehr. Daher bin ich guter Dinge, dass ich in den nächsten Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann.
Aufgrund Deiner Verletzung konntest Du zuletzt im Februar am 24. Spieltag der abgelaufenen Saison ins Spielgeschehen eingreifen. Wie groß ist jetzt die Freude, nach dieser langen Zeit wieder auf den Platz zurückzukehren?
Die Freude ist natürlich riesengroß. Seit Februar kein Spiel mehr gemacht zu haben, ist eine wahnsinnig lange Zeit. Ich muss ehrlich gestehen, zwischendurch tat es schon richtig weh, nur zuschauen zu können. Es war eine unheimlich emotionale und intensive Zeit, in der ich gerne aktiver auf dem Platz mitgeholfen hätte. Ich freue mich jetzt riesig auf diese Saison mit der neuen, jungen Truppe, die in den bisherigen Spielen schon gezeigt hat, was in ihr stecken kann. Ich kann es kaum mehr erwarten, endlich wieder aktiv auf dem Platz mit den Jungs zu fighten, Gras zu fressen und Siege einzufahren. Denn das Gefühl nach einem richtigen Kampfspiel glücklich in der Kabine mit der Mannschaft zu sitzen, Musik zu hören und sich über die drei Punkte zu freuen, vermisse ich am meisten. Das motiviert mich jeden Tag, richtig Gas zu geben und viel zu trainieren.
In der letzten Saison hast Du Dir vor Deiner Verletzung einen Stammplatz erarbeitet und kamst zu 19 Spielen in der 2. Bundesliga (eine Vorlage) und einer Partie im DFB-Pokal. Was sind Deine Ziele für diese Saison?
Mein übergeordnetes Ziel ist wieder topfit sowie gesund zu werden und das auch zu bleiben. Ich habe es zwar vorher schon sehr wertgeschätzt, fit zu sein und Profifußball zu spielen, durch so eine Verletzung weiß man das dann aber doch noch ein bisschen mehr zu schätzen. Im nächsten Schritt möchte ich der Mannschaft wieder auf dem Platz helfen, möglichst viele Siege einzufahren, erfolgreich zu sein und das dann als Stammspieler. Aber an erster Stelle steht die Gesundheit.
Trotz Verletzung und in Abwesenheit wurdest Du von Deinen Teamkollegen wieder in den Mannschaftsrat gewählt. Wie darf man sich Deine Rolle als Teil des Gremiums vorstellen?
Die erneute Wahl in den Mannschaftsrat ist definitiv eine große Ehre für mich und hat mir in der Reha nochmal einen kleinen Motivationsschub gegeben, um gut zu arbeiten. Diese Wertschätzung hat die Vorfreude auf das Wiedersehen mit der Mannschaft noch ein bisschen mehr gesteigert. In erster Linie besteht die Rolle im Mannschaftsrat darin, im Training und Spiel mit Leistung voranzugehen, sobald ich wieder mit den Kollegen auf dem Platz stehen kann. Aber auch das Innenleben in der Mannschaft und rund um die Kabine ist ein wichtiger Punkt, um bestmöglich als Mannschaft und Verein erfolgreich zu sein.
Am Sonntag spielt der FCH zuhause gegen den VfL Osnabrück, bei dem mit Timo Beermann und Maurice Multhaup zwei ehemalige FCH Profis unter Vertrag stehen. Wie schätzt Du unseren kommenden Gegner ein?
In der vergangenen Saison hat Osnabrück als Aufsteiger schon eine sehr gute Runde gespielt. Auch wenn sie in der Rückrunde ein paar Probleme hatten, haben sie sich wieder gefangen und total verdient sowie souverän die Klasse gehalten. Mit Marco Grote, den ich noch aus meiner Werder-Zeit kenne, haben sie einen sehr akribischen Arbeiter als Cheftrainer und sie sind sehr gut in die Saison gestartet. Der VfL ist immer ein unangenehmer Gegner, aber ich bin mir sicher, dass, wenn wir gerade zuhause unsere Leidenschaft und Intensität auf den Platz bringen, wir Osnabrück schlagen werden. Sie werden uns alles abverlangen, aber die Jungs werden „Eule” und „Multi” keine Gastgeschenke machen.
FCH Innenverteidiger Oliver Hüsing arbeitet momentan an seinem Comeback: "Das Gefühl nach einem richtigen Kampfspiel glücklich in der Kabine mit der Mannschaft zu sitzen, Musik zu hören und sich über die drei Punkte zu freuen, vermisse ich am meisten."