Neues und Wissenswertes rund um den FCH

Marvin Rittmüller: "Hier wird ehrliche Arbeit geleistet – das passt zu mir!"

24. Oktober 2020 | Kategorie: FCH News

Mit dem Wechsel zum FCH schaffte Marvin Rittmüller den Sprung in den Profifußball. Im Sommer kam der Rechtsverteidiger vom 1. FC Köln II – Unser Neuzugang im Portrait.

Den ersten Kontakt zwischen Marvin Rittmüller und dem 1. FC Heidenheim 1846 hatte es bereits vor der Relegation des FCH am Ende der vergangenen Saison gegeben. Dementsprechend verfolgte der Defensivspieler die umkämpften Partien gegen Werder Bremen auch mit besonderem Augenmerk. „Das war unglaublicher Nervenkitzel. Auch bereits zuvor der Sieg gegen den HSV war absolut beeindruckend“, erinnert sich der Neuzugang zurück. Nach der Relegation ging es für den gebürtigen Erfurter dann sehr schnell und seit dieser Saison steht Marvin offiziell in Heidenheim unter Vertrag. „Der FCH wirkt in seiner ganzen Außendarstellung auch aus der Ferne einfach überragend. Das Umfeld ist sehr ruhig und man kann sehr fokussiert arbeiten“, sagt Rittmüller über seinen neuen Verein und ergänzt: „Junge Spieler können sich hier total gut entwickeln, was mir bei meinem Wechsel besonders wichtig war. Und auch die Gespräche mit Holger Sanwald und Frank Schmidt haben mich überzeugt, dass der Schritt nach Heidenheim der richtige für mich ist. Da musste ich nicht lange überlegen.“ Holger Sanwald, FCH Vorstandsvorsitzender, sagte bereits bei Marvins Verpflichtung: „Als junger, talentierter und entwicklungsfähiger Spieler passt er perfekt in unser Anforderungsprofil.“

Der 21-Jährige kann sich mit der Mentalität im Verein und in Heidenheim „sehr gut“ identifizieren. „Hier wird ehrliche Arbeit geleistet. Das passt prima zu mir“, so Rittmüller. Auch die Integration in die neue Mannschaft stellte kein Problem dar. „Vorher macht man sich natürlich schon so seine Gedanken, schließlich war ich das erste Mal allein in einer Profimannschaft dabei. Aber die Jungs sind wirklich super und haben es mir sehr leicht gemacht“, erklärt Marvin. Geholfen hat ihm dabei auch David Otto, mit dem er bereits in der deutschen U18-Nationalmannschaft gespielt hat. Aber nicht nur den Umgang mit Otto, sondern mit allen FCH Profis, bezeichnet Marvin als „mega angenehm“.

"Die Gespräche haben mich überzeugt" – Marvin "Lee" Rittmüller mit FCH Cheftrainer Frank Schmidt im diesjährigen Sommertrainingslager in Weiler im Allgäu.

Von „Marv“ zu „Lee“

Seine neuen Kollegen haben ihm übrigens direkt einen neuen Spitznamen verpasst. Wurde er vor seinem Wechsel auf den Schlossberg noch „Marv“ gerufen, hört der er nun auf seinen Zweitnamen „Lee“ als neuen Spitznamen. „So wurde ich bisher eigentlich noch nie genannt. Aber das passt, ich mag den Namen. ‚Marv‘ war einfach auch ‚Merv‘ Biankadi zu ähnlich“, erklärt Lee. Auch auf seinem Instagram-Profil, wo er relativ aktiv ist, ist der Rechtsfuß unter „Marvleex“ zu finden.

Neben Instagram verbringt Lee auch gern mal die ein oder andere Stunde mit „FIFA“, „Fortnite“ oder „Fallguys“ an der PlayStation. Darüber sagt er: „Das Zocken an sich ist für mich eigentlich nicht das ganz große Hobby. Es geht mehr darum, mit meinen alten Freunden aus Erfurt online zusammenzukommen und zu quatschen. So gesehen könnte man auch Skypen oder Facetimen als Hobby nennen.“

Ansonsten nutzt Lee freie Tage dazu, um gemeinsam mit seiner Freundin Charlotte oder seinen Freunden neue Orte, auch rund um Heidenheim, zu erkunden und neue Cafés oder Restaurants zu entdecken. Ernährung ist sowieso ein Faktor, auf den der 1,77 Meter große Abwehrspieler seit kurzem verstärkt ein Augenmerk gerichtet hat. Die Corona-Spielunterbrechung in der Regionalliga West während seiner Zeit beim 1. FC Köln II in der vergangenen Saison nutzte er für eine Nährstoffanalyse. „Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass ich weniger Kohlenhydrate brauche als andere Fußballer. Für mich ist Eiweiß wichtiger“, erklärt Lee, in dessen Kühlschrank Hühnchen und Käse nie fehlen dürfen, und fügt hinzu: „Das Themengebiet Ernährung finde ich sehr interessant, gerade im Hinblick auf den Leistungssport.“

Zwölf Jahre in Erfurt

Dass es im Leistungssport sogar für den Profifußball reichen könnte, merkte Marvin Rittmüller noch vor seiner Zeit in Köln. Damals spielte er bei Rot-Weiß Erfurt in der Jugend. „Dort wurde ich groß und habe insgesamt zwölf Jahre gespielt. Wie viele Jungs kam ich zum Fußball, um ein bisschen zu kicken und auch um soziale Kontakte zu knüpfen. In der U15, U16 und U17 habe ich dann gemerkt, dass es richtig gut für mich lief und ich eine wichtige Rolle in der Mannschaft spielte“, blickt er zurück. Es lief sogar so gut, dass der 1. FC Köln auf den damals 17-Jährigen aufmerksam wurde. In der Jugend am Geißbockheim wurde er unter anderem von Boris Schommers, zuletzt Cheftrainer beim 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Nürnberg, oder Stefan Ruthenbeck, früherer Cheftrainer der SpVgg Greuther Fürth und des VfR Aalen, trainiert. Wichtig als Bezugsperson in der Jugend war für Lee außerdem der frühere FC-Profi und kanadische Nationalspieler Kevin McKenna, der in Köln als Co-Trainer fungierte. „Er hat mich auch menschlich nochmal etwas nach vorne gebracht und mich ein Stück weit als Typen geformt. Von seiner Mentalität her ist er im weitesten Sinne vielleicht sogar vergleichbar mit Frank Schmidt“, sagt Rittmüller.

Beim 1. FC Köln II in der Regionalliga West gehörte Lee zu den Führungsspielern.

Mentalität als Stärke

Seine eigene Mentalität und seinen Willen auf dem Fußballplatz bezeichnet der Rechtsverteidiger, der in der Jugend übrigens noch als Stürmer auflief, als seine größte Stärke. „Ich gebe in jedem Training und in jedem Spiel immer Vollgas. Wenn ich eine Aufgabe auf dem Platz erhalte, erfülle ich sie, um so der Mannschaft bestmöglich zu helfen“, erklärt er, weiß aber auch: „Natürlich muss ich zunächst erstmal in der 2. Bundesliga ankommen. Das Tempo ist logischerweise ein komplett anderes als in der Regionalliga, wo wir getrennt von den FC-Profis trainiert haben. Man darf sich hier keine schlampigen Pässe erlauben und muss Fehler vermeiden.“ Gewöhnungsbedürftig war für Rittmüller anfangs auch der schwäbische Dialekt in Heidenheim. „In den ersten Gesprächen musste ich mich schon sehr konzentrieren. Aber das ist völlig in Ordnung und ich habe mich schnell daran gewöhnt.“ Geholfen bei der Akklimatisierung in Heidenheim hat unserer neuen Nummer 18 auch, dass Lee die frühere Wohnung des langjährigen FCH Profis Arne Feick in der Heidenheimer Oststadt übernehmen konnte und nicht im Hotel unterkommen musste. So vermisst der Erfurter seine Heimat bisher auch kaum. „Natürlich ist es schade, dass ich meine Familie und meine Freundin so wenig sehe. Aber ich bin einfach nur froh, hier zu sein“, sagt er.

„Ein leichteres Gefühl“

Zum Abschluss verrät Lee uns noch, warum er seine Stutzen auf dem Platz immer relativ weit unten am Bein trägt: „Ich habe einfach ein besseres und leichteres Gefühl, wenn meine Waden ein bisschen frei sind.“  Ob nun mit kurzen oder langen Stutzen – wir freuen uns, dass Lee jetzt ein Teil der FCH Familie ist – viel Erfolg!

Marvin Rittmüller im FCH Trikot: "Ich erfülle meine Aufgabe auf dem Platz."