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Jan Schöppner: "Ich habe die Chance sofort ergriffen"

02. Oktober 2020 | Kategorie: FCH News

Aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga – Mittelfeldspieler Jan Schöppner im Portrait. Der FCH Neuzugang wechselte in diesem Sommer vom SC Verl an die Brenz.

Seit dem vergangenen Juni ist Jan Schöppner 21 Jahre alt. Durch den Wechsel zum 1. FC Heidenheim 1846 hat der Mittelfeldspieler seine Heimatstadt Schloß Holte-Stukenbrock in Nordrhein-Westfalen zum ersten Mal im Leben so richtig verlassen, bisher spielte er beim nur zehn Kilometer entfernten Regionalligisten SC Verl. „Da macht man sich natürlich schon so seine Gedanken. Aber beim FCH wurde ich von Beginn an super aufgenommen und ich verstehe mich mit allen Mannschaftskameraden sehr gut“, sagt der Neuzugang über seine ersten Wochen auf dem Schlossberg. Gezögert hat „Schöppi“ trotz seiner Heimatverbundenheit im vergangenen Sommer ohnehin nicht, als ihn das Angebot des FCH erreichte. „Es war immer mein Traum, so hoch wie möglich Fußball zu spielen. Niemand kann wissen, was die Zukunft bringt. Also habe ich die Chance, in die 2. Bundesliga zu wechseln, sofort ergriffen – vor allem auch aufgrund der Gespräche mit den Vereinsverantwortlichen und der Leistungen des FCH in den vergangenen Jahren.“

Persönlich gekannt von seinen neuen Mitspielern hat Jan Schöppner vor seinem Wechsel nach Heidenheim noch niemanden so richtig. Gegen Marvin Rittmüller und den 1. FC Köln II spielte er mit Verl in der Regionalliga West, Patrick Mainka stammt aus dem nur wenige Kilometer entfernten Herzebrock-Clarholz. „Seinen Weg habe ich in den letzten natürlich schon etwas verfolgt, da er ja auch aus der Regionalliga von Borussia Dortmund II zum FCH gewechselt ist“, verrät Schöppner, der sich im jüngsten FCH Sommertrainingslager im Allgäu das Zimmer mit Torhüter Diant Ramaj geteilt hat.

Aufstieg und DFB-Pokalachtelfinale

In den Fokus des FCH spielte sich Jan Schöppner durch seine starken Leistungen beim SC Verl. Mit dem damaligen Regionalligisten hat der 21-Jährige in der vergangenen Saison den Aufstieg in die 3. Liga geschafft. Im DFB-Pokal warfen die Ostwestfalen zudem den Bundesligisten FC Augsburg und den Zweitligisten Holstein Kiel aus dem Wettbewerb, erst im Achtelfinale war gegen Bundesligist Union Berlin nach einem knappen 0:1 Schluss. Zuvor war es beim 8:7-Sieg im Elfmeterschießen gegen Kiel „Schöppi“ vorbehalten, den entscheidenden Strafstoß zu verwandeln. „Das war natürlich der absolute Wahnsinn. Die Pokalspiele gegen Kiel und Augsburg waren überragende Spiele mit einem vollen Stadion in Verl. In der Regionalliga haben wir meistens vor maximal nur 1.000 Zuschauern gespielt“, erinnert er sich zurück an den Alltag in der vierten Liga.

"Absoluter Wahnsinn" – "Schöppi" verwandelt im Pokal gegen Kiel den entscheidenden Elfmeter für Verl.

Nach seiner Ankunft beim FCH macht Jan Schöppner als größte Unterschiede zwischen Regionalliga und 2. Bundesliga „das Tempo, die Passqualität und den ersten Kontakt am Ball“ aus. Am wohlsten fühlt sich der Neuzugang auf dem Fußballplatz im zentralen Mittelfeld. „Ich habe schon seit meiner Jugend auf der Sechs gespielt. In der vergangenen Saison bin ich dann vorgerückt auf die Acht. Diese Position als Box-to-Box-Spieler, der sich mit tiefen Läufen auch viel mit nach vorne einschaltet, gefällt mir auch sehr gut“, erklärt er. In dieser neuen Rolle sind Jan Schöppner in der vergangenen Spielzeit in Verl in 29 Pflichtspielen sieben Tore und drei Assists gelungen.

Ausbildung, Studium, Profifußball

Vor seiner Zeit in Verl hatte der damals noch kleine, und heute 1,90 Meter große, „Schöppi“ die ersten Schritte auf dem Fußballplatz bei seinem Jugendverein SCW Liemke gemacht. „Mein Vater hat auch Fußball gespielt, deshalb bekam ich relativ früh einen Ball vor die Füße geworfen“, blickt er zurück auf seine Kindheit. In der D-Jugend wechselte Jan dann zum SC Verl, wo er die restliche Jugend durchlief und später zur ersten Mannschaft aufrückte. Parallel dazu absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker. „Da war um halb drei Feierabend und um halb vier stand dann schon Training auf dem Programm“, erzählt er. Im vergangenen Jahr legte er zusätzlich noch das Fachabitur ab. „Eigentlich war der Plan nach dem Fachabi Maschinenbau oder Wirtschaftsinge- nieurwesen zu studieren. Dann aber ging es in der letzten Saison sportlich sehr schnell. Ich habe mit Verl fast jedes Spiel gemacht und in meiner fußballerischen Entwicklung einen großen Schritt gemacht“, sagt Schöppner.

Als nächster Schritt folgte dann der Wechsel nach Heidenheim, wo er mittlerweile eine Wohnung in der Fußgängerzone bezogen hat. „Ich bin hier sehr gut angekommen und nach einem Großeinkauf war die Wohnung dann auch schnell eingerichtet“, erzählt der Neu-Heidenheimer und ergänzt schmunzelnd: „Wo ich herkomme ist vieles auch eher ländlich geprägt. Deshalb ist Heidenheim für mich schon fast eine Großstadt.“ In den ersten Wochen in seiner neuen Heimat konnte er aufgrund der vielen Trainingseinheiten in der Vorbereitung und wegen seines Umzugs vom Hotel in die neue Stadtwohnung aber noch nicht sehr viel erkunden.

„Ich sitze nicht gern herum“

Seinen beiden liebsten Hobbies konnte er in Heidenheim also bisher noch nicht nachgehen: dem Motorradfahren und dem Angeln. „Ich sitze nicht gerne herum, sondern bin lieber in der Natur. Beim Motorradfahren und Angeln kann ich am besten abschalten“, sagt er. In seiner Heimat macht er am freien Tag mit den Kumpels gern Motorradtouren an den Diemelsee oder den Ebersee. Das Motorrad steht derzeit aber noch in der ostwestfälischen Heimat, soll im kommenden Frühjahr jedoch schnellstmöglich nach Heidenheim geholt werden. Angelausflüge sind bis dahin aber natürlich auch ohne Motorrad möglich. Beim FCH ist „Schöppi“ übrigens nicht der einzige Hobby-Angler, Marnon Busch, Oliver Hüsing und Stefan Schimmer teilen diese Leidenschaft. „Ich habe in meiner Kindheit und Jugend schon viel mit meinem Vater geangelt. Im letzten Jahr habe ich dann meinen Angelschein gemacht“, verrät Schöppner. Ist er doch mal nicht draußen an der frischen Luft dann darf es auch mal eine Runde FIFA auf der PlayStation oder ein gemütlicher Fernsehabend mit „Fluch der Karibik“ oder den Serien „White Collar“ oder „Suits“ sein.

Hobby-Angler Jan Schöppner – "Ich bin gern in der Natur", sagt der FCH Neuzugang.

Ob beim Angeln, auf der Couch und ganz allgemein – Jan Schöppner mag es gerne „aufgeräumt und ordentlich“. Und eine doch etwas ungewöhnlichere Eigenart hat der Mittelfeldspieler an sich auch schon entdeckt. „Ich kann es zum Beispiel gar nicht leiden, wenn die Lautstärke beim Fernseher auf eine ungerade Zahl eingestellt ist. Gleiches gilt beispielsweise für die Temperatur bei der Klimaanlage im Auto“, erklärt er.

Umso bemerkenswerter, dass „Schöppi“ beim FCH genau wie in Verl die ungerade Rückennummer 3 trägt. „Mit der 3 hatte ich in Verl bereits eine super Zeit. Vielleicht bringt sie mir ja auch beim FCH weiter Glück“, so der Rechtsfuß. Wir wünschen ihm dabei alles Gute und viel Erfolg – ob nun mit gerader oder ungerader Rückennummer.