Zweitliga-Toptorjäger Simon Terodde vom HSV spricht im Interview über seinen neuen Verein – und nicht über den Aufstieg. Der 32-Jährige kommt bislang auf neun Saisontore für den HSV.
Simon Terodde, Sie haben bereits mit dem VfL Bochum, dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Köln gegen den 1. FC Heidenheim 1846 gespielt. In acht Partien gelangen Ihnen dabei vier Treffer. Welche Erinnerungen haben Sie an die Spiele und was für ein Duell erwarten Sie am Sonntag in der Voith-Arena?
Ich erinnere mich vor allem an mein letztes Spiel mit dem VfL Bochum in Heidenheim: 34. Spieltag der Saison 2015/16, 4:2-Auswärtssieg und ein Dreierpack von mir, der mir dann die Torjägerkanone sicherte. Ansonsten waren es generell, ob mit Köln oder Stuttgart, immer enge Spiele in bzw. gegen Heidenheim. So wird es sicherlich auch am Sonntag sein. Heidenheim kommt über den Teamgeist und hat mit Frank Schmidt einen Trainer auf der Bank, der reichlich Erfahrung hat und immer das Maximum aus der Mannschaft herausholt.
Mit dem 1:3 am vergangenen Sonntag gegen den VfL Bochum verlor der HSV erstmals in dieser Saison ein Spiel. Was waren die Gründe für die Niederlage gegen Ihren ehemaligen Verein?
Wir sind auf einen richtig guten Gegner getroffen, der uns früh gepresst hat. Der VfL hat es einfach gut gemacht, wir haben uns zu viele Fehler geleistet und vor allem mit den Fehlpässen Bochum regelrecht eingeladen.
Trotz der Niederlage ist der HSV nach acht Spielen mit 17 Punkten nach wie vor Tabellenführer. Wie soll der Aufstieg in dieser Saison endlich gelingen, nachdem er in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils nur knapp verpasst wurde?
Wir haben jetzt November, der 9. Spieltag steht an. Das andere Thema ist etwas für den Mai nächsten Jahres. Wir brauchen jetzt nicht über einen möglichen Aufstieg zu sprechen, sondern konzentrieren uns auf das nächste Spiel. Und das immer mit Respekt gegenüber der gegnerischen Mannschaft, aber auch mit Selbstbewusstsein, Gier und Fleiß.
Sie persönlich kamen im Sommer neu in den Volkspark und führen mit bereits neun Saisontreffern die Torschützenliste der 2. Bundesliga an. Warum haben Sie sich für den Schritt nach Hamburg entschieden und wie haben Sie Ihre ersten Monate erlebt?
Die Verantwortlichen haben mich schnell überzeugt. Als das Angebot kam, habe ich mich nicht mehr weiter mit anderen Vereinen beschäftigt. Ich liebe solche Traditionsvereine wie den HSV. Ich möchte dem Klub helfen, eine gute Saison zu spielen, den angepassten Weg mitgehen. Die ersten Monate waren top, ich bin in Hamburg angekommen, fühle mich wohl. Schade ist lediglich, dass ich im Volksparkstadion noch nicht im HSV-Trikot vor 57.000 Fans spielen konnte.
Insgesamt haben Sie in der 2. Bundesliga bisher 127 Tore erzielt und liegen in der ewigen Torjägerliste damit derzeit auf Rang 3. Ist es ein persönliches Ziel von Ihnen, die Rekordmarke von 154 Treffern von Dieter Schatzschneider (u. a. Hannover 96 und HSV) zu knacken?
Das Ranking ist eine schöne Spielerei, aber nichts wo ich groß dran denke. Wichtig ist, dass meine Tore Ertrag bringen und der Mannschaft helfen. Solange wir als Team erfolgreich sind und ich meinen Teil dazu beitrage, freue ich mich.