Neues und Wissenswertes rund um den FCH

„Unglaublich“, „einmalig“, „Wahnsinn“: Die Stimmen zum Heimsieg gegen den HSV

21. Juni 2020 | Kategorie: FCH News

Nach dem historischen 2:1-Heimsieg gegen den Hamburger SV am heutigen Sonntag haben sich FCH Cheftrainer Frank Schmidt sowie seine Spieler Tim Kleindienst, Marc Schnatterer und Konstantin Kerschbaumer zur Partie und ihrem unglaublichen Finish geäußert.

Frank Schmidt:

„Mittlerweile habe ich wieder einigermaßen Normaltemperatur. Was hier heut stattgefunden hat, war der absolute Wahnsinn. Es ist jammerschade, dass unsere Fans heute nicht dabei sein konnten. Das war ein unglaubliches Spiel. In der Anfangsphase hatten wir das notwendige Glück, dass der HSV, der die erste Halbzeit bestimmt hat, nicht in Führung gegangen ist. Speziell in den ersten zehn Minuten hatten sie zwei, drei sehr gefährliche Aktionen – sowohl nach Eckbällen als auch aus dem Spiel heraus. Wir haben in der Verteidigung alles gegeben und haben versucht, in die Zweikämpfe zu kommen. Das ist uns in der ersten Halbzeit noch nicht so gelungen. Dann hat man gesehen, was der HSV kann – nämlich den Ball gut laufen lassen. Trotzdem haben wir dann mit zunehmender Spieldauer mehr Ruhe am eigenen Sechzehner reinbekommen. Aber der HSV hätte schon früher führen können, wir haben Bälle zu schnell verloren – auch nach Spielverlagerungen als wir gar nicht den großen Druck hatten. Dann haben wir Anstoß und zehn Sekunden später macht der HSV ein Tor, weil wir eine Überzahlsituation in letzter Reihe nicht klären können. Es ist unfassbar und sagt viel über das Spiel aus, dass wir am Ende trotzdem noch gewinnen. Jeder hat von Anfang an alles gegeben und maximalen Einsatz gezeigt. Wir sind das gewohnt, aber das ist nicht selbstverständlich – auch bei diesen Temperaturen. Der Schlüssel war heute auch der Impuls von außen. Alle Spieler, die reingekommen sind, haben es richtig gut gemacht und frischen Wind gebracht. Dann machen wir früh das vermeintliche 1:1 durch Stefan Schimmer, aber es war wohl Handspiel. Aber auch davon haben wir uns nicht beeindrucken lassen. Wir haben weitergespielt und sind wie in Fürth wieder hohes Risiko gegangen. Wir haben die Konter so gut es ging unterbunden und machen gute zehn Minuten vor Schluss dann das 1:1. Dann war jedem klar, dass hier noch mehr möglich ist. Die Szene unmittelbar vor dem 2:1 hängt mit dem Tor zusammen. Stefan Schimmer hat die Riesenchance aufs 2:1, aber der Ball verspringt und geht drüber. 40 Sekunden später steht er wieder da, er behält die Übersicht und legt den Ball quer. ‚Kerschi‘, dem davor noch nicht ganz so viel geglückt ist, macht das Tor. Er hat einen perfekten Innenseitstoß. Es war unfassbar, dass wir nicht aufgegeben haben. Wenn man gegen so einen Gegner zurückliegt und dann noch zurückkommt und gewinnt, hat man den Sieg am Ende auch verdient. Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft – auch an die, die nicht gespielt haben. Das war ein einmaliges Erlebnis. Wir haben uns vielleicht ausgelassener als sonst gefreut. Aber das war heute nur das Halbfinale, das wir selber ausgerufen haben. Wir haben es in der eigenen Hand, nach dem Duell gegen den Meister und Aufsteiger Arminia Bielefeld, in die Relegation einzuziehen.“

Tim Kleindienst:

„Das war absoluter Wahnsinn. Jedem von uns ist bewusst, was wir hier heute geleistet haben. Wir können heute sehr stolz auf uns sein. Der frühe Gegentreffer Anfang der zweiten Halbzeit war ein herber Rückschlag, gerade gegen eine Mannschaft wie Hamburg. Aber jeder im weiteren Spielerlauf hat gespürt, dass hier etwas möglich ist. Unser 1:1 gewinnt vielleicht keinen Schönheitspreis, aber das ist am Ende auch egal. Der Ausgleich war der Dosenöffner, der uns gezeigt hat, dass hier noch mehr möglich ist als ein Unentschieden. Dann haben wir uns viele Chancen herausgespielt. Wir hätten es schon früher packen können. Aber wir sind einfach superglücklich, dass ‚Kerschi‘ das Ding kurz vor Schluss noch reinhaut. Das war der optimale Zeitpunkt, um das Tor noch zu machen. Jetzt sind wir stolz und wollen natürlich weitermachen.“

Marc Schnatterer:

„Wir haben alles nach vorne geworfen, um zumindest noch einen Punkt mitzunehmen oder sogar mehr. Beim Siegtreffer habe ich Stefan Schimmer hinten lang gesehen und den Ball auch mit dem schwächeren linken Fuß genauso auf ihn bringen wollen, wie er dann auch kam. Was er dann aus der Szene macht, ist perfekt: Perfekt quergelegt und ‚Kerschi‘ legt ihn ins Eck. Das setzt unglaubliche Emotionen frei. Man kann gar nicht beschreiben, was hier heute abgegangen ist. Wären hier heute Zuschauer dagewesen, hätten wir vermutlich das Stadion abgerissen (lacht). Das ist unglaublich. Ich muss erstmal ein paar Minuten Ruhe finden, um alles zu verarbeiten, was hier heute los war.“

Konstantin Kerschbaumer:

„Wir eingewechselten Spieler haben einen guten Schwung reingebracht, so soll es ja auch sein. Jeder ist da immer voll dabei, schon die ganze Saison über. Das waren heute pure Emotionen. Man hat den Willen gesehen, wir wollten unbedingt noch das Tor. ‚Schnatti‘ bringt einen unglaublich guten Ball zu ‚Bomber‘, der ihn perfekt ablegt. Dann habe ich ihn gut mit der Innenseite ins lange Eck gebracht. Dann habe ich nur noch geschrien und mich einfach nur noch gefreut. Es war eine Frage des Willens. Wir haben als Mannschaft schon die ganze Saison über den absoluten Willen zum Sieg gehabt. Jetzt wollen wir auch noch das nächste Saisonspiel in Bielefeld gewinnen.“