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2:2 im Heimspiel gegen Werder Bremen – Der FCH scheitert nach großem Kampf aufgrund der Auswärtstorregel in der Relegation um die Bundesliga

06. Juli 2020 | Kategorie: FCH News

Der 1. FC Heidenheim 1846 erreichte am Montagabend im Relegations-Rückspiel um die Zugehörigkeit zur Bundesliga gegen den SV Werder Bremen nur ein 2:2-Unentschieden. Nach dem 0:0 im Hinspiel war das aufgrund der Auswärtstorregel zu wenig für den Einzug in das Oberhaus. Nach zweimaligem Rückstand gegen den Erstligisten kam der FCH durch zwei Treffer von Tim Kleindienst mit wieder einmal starker Moral jeweils zurück in die Partie, doch das 2:2 per Elfmeter in einer dramatischen Schlussphase fiel quasi erst mit dem Abpfiff – und somit zu spät.

Gegenüber dem Hinspiel in Bremen brachte Frank Schmidt mit Kapitän Marc Schnatterer und Robert Leipertz für Kevin Sessa und Maurice Multhaup zwei frische Kräfte. Zudem ersetzte Jonas Föhrenbach kurzfristig Timo Beermann, der sich beim Aufwärmen verletzte. Defensiv kehrte der FCH zur Viererkette zurück – Theuerkauf verteidigte innen, Föhrenbach links. Die Gäste aus Bremen starteten mit Ludwig Augustinsson, Kevin Vogt und Joshua Sargent für Niklas Moisander, Philipp Bargfrede und Niclas Füllkrug.

Der SV Werder erwischte den deutlich besseren Start in die Partie. Bereits in der 1. Spielminute flankte Augustinsson von links auf Osako, der zu Sargent weiterleitete. FCH Schlussmann Kevin Müller aber war zur Stelle. Anders in der 3. Minute: Die Bremer tauchten mit Sargent am Sechzehner auf, wo Theuerkauf für den FCH klären wollte. Doch vom Fuß des heutigen Innenverteidigers prallte der Ball in hohem Bogen ins eigene Netz – unhaltbar für Müller und das 0:1 für Bremen. Und die Gäste blieben am Drücker, Müller parierte einen Distanzschuss von Rashica (9.) und einen Kopfball von Klaassen nach einer SVW-Ecke (12.). Der FCH brauchte ein wenig, um den frühen Rückstand zu verdauen. Erste Torannäherungen gab es über Schnatterer, der Kleindienst versuchte, steil zu schicken (24.) und zweimal von rechts in die Mitte flankte (27., 30.) – doch keine Gefahr fürs Bremer Gehäuse. Die Werderaner versuchten es nach 35 Minuten mit Sargent aus der Distanz, aber Müller war erneut auf dem Posten. Der FCH hatte insgesamt nun deutlich mehr Ballbesitz als zu Spielbeginn, im letzten Drittel aber fehlte die Präzision. Dorsch versuchte das Spiel immer wieder anzutreiben, nach dessen Steilpass verzog Föhrenbach in der 36. Minute aber deutlich – stand zuvor jedoch ohnehin im Abseits. Auch in der dreiminütigen Nachspielzeit waren die Rot-Blau-Weißen nach wie vor bemüht, Bremen aber blockte einen Versuch von Leipertz und Rashica klärte gegen Föhrenbach. Somit ging es nach dem frühen Rückstand in einer insgesamt immer noch offenen Partie mit 0:1 für Werder in die Pause.

Kleindiensts Doppelpack reicht nicht

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten setzte Frank Schmidt ein deutliches Offensivzeichen und schickte die beiden Angreifer David Otto und Stefan Schimmer für Marc Schnatterer und Denis Thomalla aufs Feld. Und in den Anfangsminuten boten sich dem FCH reihenweise gute Chancen: Zunächst testete Schimmer Pavlenka mit einem wuchtigen Flachschuss aus der Distanz (46.). Eine Minute später konnte Bremen eine FCH Ecke nicht klären – der Ball rutschte durch zu Schimmer, doch der Joker zielte zu hoch. In der 48. Minute köpfte Otto nach einer Busch-Flanke nur Zentimeter neben das Tor. Auch Bremen tauchte nun wieder vorne auf, für den FCH blockte Busch Osakos Linksschuss sowie Veljkovics Abschluss aus kurzer Distanz auf der Linie (50., 57.). Im Anschluss konnte sich zweimal Kevin Müller auszeichnen und hielt die Rot-Blau-Weißen somit im Spiel: Zunächst parierte der FCH Keeper mit dem Fuß gegen Augustinsson (58.) und eine Zeigerumdrehung stark mit den Händen nach Sargents Einzelaktion. Mit einem weiteren Doppelwechsel (Mohr und Sessa für Dorsch und Leipertz) nach 70 Minuten riskierte der FCH in der Schlussphase noch mehr. Zunächst aber kam Bremen mit Eggesteins abgefälschtem Schuss (67.), Augustinssons Eckball auf die Latte (71.) und Klaassens Schlenzer (82.) nochmal gefährlich auf. Dann aber keimte wieder Hoffnung beim FCH auf: Mohr zog in der 85. trocken aus der Distanz ab und der Ball klatschte an die Latte – Kleindienst war zur Stelle und verwertete den Abstauber zum 1:1! Nun warf der FCH alles nach vorne, Bremen versuchte an der Uhr zu drehen. Die Gäste eroberten, jetzt bereits in der Nachspielzeit (90. + 4), den Ball in der Heidenheimer Hälfte, der eingewechselte Bartels legte quer für Augustinsson. Der aufgerückte Bremer Linksverteidiger traf zur Vorentscheidung hoch ins leere Tor – 1:2 für die Gäste. Doch auch jetzt steckte der FCH noch nicht auf: In der mittlerweile 97. Spielminute wurde Mohr im Luftkampf von Gebre Selassie elfmeterwürdig gefoult. Tim Kleindienst verwandelte den fälligen Strafstoß sicher mit links zum 2:2. Direkt nach dem erneuten Ausgleich war jedoch Schluss in der Voith-Arena.

Damit unterlag der 1. FC Heidenheim 1846 dem SV Werder Bremen trotz großem Kampf und starker Moral aufgrund der Auswärtstorregel und tritt nach der besten Zweitligasaison der Vereinsgeschichte in der kommenden Spielzeit bereits zum siebten Mal in der 2. Bundesliga an. Werder Bremen dagegen verbleibt in der Bundesliga.

Statistik zum Spiel:

FCH: Müller – Busch (78. Multhaup), Mainka, Theuerkauf, Föhrenbach – Dorsch (67. Sessa), Griesbeck – Schnatterer (46. Otto), Thomalla (46. Schimmer), Leipertz (67. Mohr) – Kleindienst

Bremen: Pavlenka – Gebre Selassie, Veljkovic (68. Langkamp), Friedl, Augustinsson – M. Eggestein, Vogt, Klaassen – Osako (68. Bartels), Sargent (88. Groß), Rashica (80. Füllkrug)

Tore: 0:1 Theuerkauf (3., Eigentor), 1:1 Kleindienst (85.), 1:2 Augustinsson (90. + 4), 2:2 Kleindienst (90. + 8, Foulelfmeter)

Gelbe Karten: Dorsch, Multhaup / Augustinsson, Klaassen

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)

Stadion: Voith-Arena