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0:0 im Regen von Bremen – Der FCH hält in der Relegation alles offen fürs Rückspiel!

02. Juli 2020 | Kategorie: FCH News

Der 1. FC Heidenheim 1846 hat im Relegations-Hinspiel beim Bundesligisten SV Werder Bremen am Donnerstagabend mit einer mutigen und disziplinierten Leistung ein 0:0 erkämpft – damit fällt die Entscheidung, wer von beiden Clubs in der kommenden Saison erstklassig spielt, erst im Rückspiel am kommenden Montag. Im Dauerregen an der Weser verteidigte der FCH stets aufmerksam und hatte in der Offensive einige gefährliche Szenen – ein Tor sollte den Rot-Blau-Weißen aber nicht gelingen.

Personell brachte FCH Cheftrainer Frank Schmidt in Bremen mit Norman Theuerkauf, Kevin Sessa und Maurice Multhaup für Jonas Föhrenbach, Konstantin Kerschbaumer und David Otto gegenüber dem Bielefeld-Spiel drei frische Kräfte. Sessa stand erstmals seit dem DFB-Pokalspiel in Ulm im August 2019 in der Startelf. Taktisch formierte sich eine Dreier- bzw. Fünferkette, bei der Multhaup (rechts) und Theuerkauf (links) die Außen besetzten – Busch, Mainka und Beermann verteidigten innen.

Die ersten Offensivmomente gehörten dem SV Werder, der FCH stand aber stabil und verteidigte sicher. Einen ersten Umschaltmoment für die Rot-Blau-Weißen gab es über Multhaup und Thomalla, der SVW klärte mit Rashica zum Eckball. Diesen köpfte Sebastian Griesbeck als erste Möglichkeit des Spiels über das Bremer Tor von Jiri Pavlenka (6.). Auch der zweite Abschluss ging aufs Konto des FCH, Sessa zielte mit seiner Direktabnahme aus spitzem Winkel aber zu ungenau (11.). In der Folge versuchte Bremen das Spiel zu machen. Der FCH aber wehrte sich gegen den favorisierten Bundesligisten mit allem, was er hatte, verteidigte kompakt und ging situativ früh ins Pressing. Hinten verteidigten Busch gegen Füllkrug (14.), Multhaup nach Osakos Hereingabe (16.) und Mainka nach Rashicas Einzelaktion (22.) konzentriert. Vorne brachte Dorsch in der 18. Minute einen Freistoß aus dem Halbfeld in die Mitte, aber Bremens Veljkovic klärte für die Gastgeber. Die bis dahin beste Chance bot sich dem FCH in der 25. Minute: Tim Kleindienst spritzte nach einem Friedl-Fehlpass dazwischen, zog von der rechten Seite in die Mitte und testete Bremens Schlussmann Pavlenka mit einem wuchtigen Distanzschuss mit links – parallel aber stand Multhaup vor dem Bremer Schlussmann im Abseits, der Treffer hätte nicht gezählt. Mitte der ersten Halbzeit setzte zweitweise starker Regen ein und die Partie wurde spürbar intensiver. Bremen versuchte sich in der 28. Minute mit einem Freistoß von Rashica von links, Osako köpfte per Flugkopfball vorbei – stand aber ohnehin im Abseits. Mit Multhaups Schuss vom rechten Strafraumeck, der dem Flügelspieler aber über den Schlappen rutschte, setzte der FCH in der 32. Minute eine weitere Offensivmarke. Wie viel in der Partie auf dem Spiel stand, spürte man in den teilweise ruppigen Zweikämpfen der Folgeminuten: Osako gegen Dorsch, Rashica gegen Thomalla und Multhaup gegen Osako. Rashica drosch kurz danach einen Freistoß aus aussichtsreicher Position in die Heidenheimer Mauer (37.), Sessas Abschluss für die Rot-Blau-Weißen nach schnellem Umschalten konnte von der Werder-Defensive geblockt werden (39.). Es ging torlos in die Kabinen, in der Offensive hatte der FCH in den ersten 45 Minuten die etwas gefährlicheren Aktionen gezeigt.

Intensives 0:0 bei schwierigen äußeren Bedingungen

Beide Mannschaften gingen unverändert intensiv und auch personell ohne Wechsel in den zweiten Durchgang. Bremen versuchte aufs Tempo zu drücken, doch der FCH blockte mehrere Abschlussversuche der Grün-Weißen zu Beginn der zweiten 45 Minuten. Für den FCH probierte es erneut der agile Sessa, sein Flachschuss aus der Distanz ging aber vorbei (52.). Im Verlauf des Spiels wurde der Regen wieder stärker und Ball und Boden somit klitschiger. Folglich versuchte sich auch Tim Kleindienst nach knapp einer Stunde mit einem Distanzschuss, sein Dropkick ging aber weit vorbei – ebenso wie Rashicas Freistoß auf der Gegenseite (66.). Kurz zuvor hatte Frank Schmidt Konstantin Kerschbaumer für den jetzt angeschlagenen Sessa gebracht, nach knapp 70 Minuten kamen auch Schnatterer und Otto für Multhaup und Thomalla. Und Schnatterer hatte direkt zwei auffällige Szenen: Zunächst faustete Pavlenka einen Eckball des FCH Kapitäns aus der Gefahrenzone, Sekunden später verpasste der aufgerückte Mainka Schnatterers scharfe Hereingabe nur knapp (74.). Und Niklas Dorsch schickte seinen Versuch in der 79. Minute übers SVW-Gehäuse. Insgesamt gab es auf beiden Seiten nur wenig Versuche aufs Tor, für Werder vergaben beispielsweise die eingewechselten Osako (77.), Bartels (78.) und Augustinsson (81.). Wenig später wurde es gefährlicher für die FCH Defensive: Kevin Müller hielt einen tückischen Aufsetzer bei nassem Rasen von Bartels aber sicher (84.). In den Schlussminuten dezimierten sich die Gastgeber nach einem Foulspiel des bereits mit Gelb verwarnten Moisander an Griesbeck (87.) – der Werder-Kapitän musste runter und fehlt im Rückspiel gesperrt. Trotzdem hatten die Bremer nochmal die Chance auf den Lucky Punch: FCH Torhüter Kevin Müller rutschte in der 90. Minute ein glitschiger Ball aus den Händen und brachte schließlich Bittencourt in Schussposition. Der ebenfalls eingewechselte Bremer Sargent grätschte noch in den Ball, Busch rettete für den FCH aber hellwach vor der Linie. In der vierminütigen Nachspielzeit verbuchte der FCH seine wohl zwei besten Chancen der Partie, konnte aber keine mehr nutzen: Zunächst blockte Bittencourt einen gefährlichen Abschluss des eingewechselten Föhrenbach für Bremen im letzten Moment. Die folgende Schnatterer-Ecke köpfte Beermann per Aufsetzer nur knapp neben das Tor. Auch wenn der Lucky Punch dem FCH am Ende verwehrt blieb und die Partie so 0:0 endete, ist nach der couragierten Leistung beim Bundesligisten fürs Relegations-Rückspiel noch alles offen!

Dieses steigt am kommenden Montag, 6. Juli. Dann entscheidet sich ab 20:30 Uhr in der Voith-Arena, ob in der kommenden Saison der 1. FC Heidenheim 1846 oder der SV Werder Bremen in der Bundesliga spielt.

Statistik zum Spiel:

Bremen: Pavlenka – Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander, Friedl (77. Augustinsson) – Bargfrede (65. Groß) – M. Eggestein, Klaassen (65. Bittencourt) – Osako (84. Sargent) – Rashica, Füllkrug (65. Bartels)

FCH: Müller – Multhaup (69. Schnatterer), Busch, Mainka, Beermann, Theuerkauf (83. Föhrenbach) – Griesbeck, Dorsch, Sessa (59. Kerschbaumer) – Thomalla (69. Otto) – Kleindienst

Gelbe Karten: Moisander, Osako, Bittencourt / Multhaup, Beermann

Gelb-Rote Karte: Moisander (87.)

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Stadion: Wohninvest Weserstadion