Seit Anfang September schnürt Konstantin Kerschbaumer seine Fußballschuhe für den 1. FC Heidenheim 1846. Im Trainingslager zieht der österreichische Mittelfeldspieler ein Zwischenfazit, blickt voraus auf die kommenden Aufgaben und verrät, wie es vielleicht schon bald mit seinem ersten Treffer für den FCH klappen könnte.
„Kerschi“, mehr als die Hälfte des Trainingslagers ist absolviert. Wie ist die körperliche Verfassung?
Die Beine werden immer schwerer und wir biegen auf die Zielgeraden des Trainingslagers ein. Am Samstag haben wir noch das Testspiel gegen Beijing Guoan, wo jeder Vollgas geben will. Von daher ist die Intensität zwischendrin auch mal etwas geringer. Aber klar merken wir, dass wir jetzt schon einige Trainingseinheiten in den Beinen haben und dabei sehr viel gearbeitet haben.
Du bist zum ersten Mal in Algorfa mit dabei, als später Sommerneuzugang auch erstmals mit dem FCH im Trainingslager. Wie nimmst Du den Aufenthalt im La Finca Golf & Spa Resort und die Stimmung in der Mannschaft wahr?
Genau, im nahegelegenen Alicante war ich zwar schon ein paar Mal im Trainingslager, aber in Algorfa bin ich gerade zum ersten Mal. Die Anlage und die Plätze sind hervorragend, auch das Hotel ist perfekt. Uns fehlt es hier an nichts, um uns zu 100 Prozent fokussiert auf die Restrunde vorbereiten zu können. Die Stimmung im Team ist sehr gut. Man merkt auch im Training, dass viel Spaß dabei ist, aber auch volle Konzentration und voller Fokus. Wir haben eine perfekte Mischung aus Spaß und Konzentration.
Beim 1. FC Heidenheim 1846 bist Du jetzt seit Anfang September und hast bisher elf Ligaeinsätze sowie einen im DFB-Pokal absolviert. Wie beurteilst Du deine Entwicklung beim FCH bisher?
Ich glaube, es ist von Spiel zu Spiel besser geworden und man hat gemerkt hat, dass ich mich zunehmend wohler gefühlt habe und meine Mitspieler und deren Laufwege besser kenngelernt habe. Genauso konnte ich die Spielphilosophie und die Automatismen immer mehr verinnerlichen. Das dauert manchmal einfach ein bisschen, wenn man neu zu einem Verein kommt. Von Spiel zu Spiel bin ich dann auch offensiv etwas gefährlicher geworden. Daran möchte ich anknüpfen und an mir arbeiten, dass vielleicht auch mal eigene Tore herausspringen. Da bin ich aber guter Dinge und mache mir keinen Kopf, weil ich bisher noch nicht getroffen habe.
Auch wenn es mit dem eigenen Tor noch nicht geklappt hat, konntest Du bisher schon zwei Treffer vorbereiten …
Natürlich will ich da weitermachen, wo ich im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Osnabrück aufgehört habe. Ich lege sehr gerne Treffer meiner Mannschaftkameraden auf und will in der Restrunde möglichst viele Torbeteiligungen sammeln. Generell möchte ich weiterhin viele Spiele bestreiten und möglichst viele Einsatzminuten sammeln und dabei mithelfen, dass wir als Mannschaft aus jedem Spiel das Maximum herausholen. Wie in den Spielen vor der Winterpause wollen wir auch künftig als geschlossene Mannschaft auftreten und alles für den anderen reinhauen.
Was war Dein bisheriges Highlight in knapp fünf Monaten beim FCH?
Unser Auswärtssieg beim HSV vor dieser tollen Kulisse mit unseren mitgereisten Fans war schon etwas Besonderes. Die Hamburger haben eine sehr gute Mannschaft, aber wir haben uns mit aller Macht dagegengestemmt und am Ende drei Punkte mitgenommen. Das Gefühl nach dem Sieg und die Heimfahrt waren sehr schön. Kurz bevor „Föhre“ den Ball zum 1:0 über die Linie gedrückt hat, hat es ja schon fast mit meinem ersten Tor geklappt, allerdings ging der Ball ja an die Latte (lacht). Am Ende war es egal, Hauptsache wir haben gewonnen.
Im ersten Pflichtspiel im neuen Jahr tritt der FCH beim Drittplatzierten VfB Stuttgart an. Wenn Du schon mal ein paar Tage vorausblickst: Worauf wird es im Nachbarschaftsduell ankommen?
Für viele Fans ist das Spiel gegen den Nachbarn natürlich etwas Besonderes. Im Endeffekt aber ist es ein Spiel, bei dem man drei Punkte gewinnen kann wie in jedem anderen auch. Die Stimmung wird toll sein, auch deshalb freue ich mich auf die Partie. Klar ist das wieder ein sehr starker Gegner, aber wir gehen mit Zuversicht in das Spiel. Die Spiele in der 2. Bundesliga sind immer eng. Aber wir wissen, dass alles möglich ist, wenn wir als geschlossene Mannschaft auftreten. Generell freue mich einfach auf die kommenden Aufgaben, weil es richtig Spaß macht, mit der Mannschaft Fußball zu spielen. Man hat immer das Gefühl, dass wir gegen jeden Gegner etwas Zählbares holen können und auch jede Mannschaft schlagen können, wenn wir unsere Aufgaben erledigen.
