Vor dem Heimspiel am Sonntag (13:30 Uhr) gegen Dynamo Dresden hat sich Frank Schmidt zum kommenden Gegner und dem zurückliegenden Spiel in Stuttgart geäußert. Der FCH Cheftrainer stellt sich gegen den Tabellenachtzehnten auf einen „leidenschaftlichen und aggressiven“ Gegner ein und fordert von seiner Mannschaft unter anderem „gute Umschaltmomente und ein sicheres Kombinationsspiel“. Die wichtigsten Aussagen von der Pressekonferenz im Überblick.
Zur personellen Situation (Maxi Thiel fällt mit Kreuzbandriss weiter aus):
„Personell hat sich augenscheinlich nichts geändert. Wir müssen aber heute das Training am zweiten Tag nach dem Spiel abwarten, ob es noch irgendetwas aus dem Spiel gibt. Aber momentan sieht es so aus, dass alles gleich bleibt. Nach Stuttgart müssen wir jetzt nicht alles infrage stellen. Ich habe die Dinge deutlich angesprochen. Wir können jetzt nicht wegen eines Spiels gegen den Topfavoriten der Liga so tun, als ob in der Vergangenheit alles verkehrt war. Trotzdem haben wir natürlich Alternativen und könnten etwas verändern. Sebastian Griesbeck und Denis Thomalla sind vielleicht schon Optionen, vielleicht aber auch erst in Sandhausen.“
Über die aktuelle Ausgangsituation:
„Nach der Niederlage in Stuttgart brauchen wir keinen zusätzlichen Anstoß, um unsere Sinne zu schärfen. Wir wissen, dass wir nicht unsere beste Leistung gezeigt haben, aber auch gegen einen Gegner gespielt haben, der kaum Fehler gemacht hat. Der VfB ist zusammen mit dem HSV der Krösus der Liga. Wir haben das Spiel sauber, ehrlich und direkt analysiert. Wir haben zu viele Fehler in Stuttgart gemacht, sind nicht ins Pressing gekommen und wenn, dann war unser Zweikampfverhalten nicht gut genug. Im Passspiel haben wir die eroberten Bälle zu schnell verloren, weil auch die Laufwege nicht zu 100 Prozent gestimmt haben. Wenn wir zu Chancen kamen, haben wir sie zu überhastet liegen lassen. Das sind genügend Punkte, die wir besser machen können, um am Sonntag erfolgreich zu sein. Wir haben in Stuttgart ein schlechtes Spiel gemacht, dazu stehen wir. Wir können viele Dinge im Vorfeld versprechen und Signale senden. Wir wollen aber am Sonntag um 13:30 Uhr auf dem Platz die richtigen Signale senden und da unsere Leistung zeigen. Das Spiel in Stuttgart hat gezeigt, dass wir weit davon entfernt sind, eine Spitzenmannschaft zu sein. Da ist der VfB eine andere Hausnummer. Das hat man auch gestern beim Hamburger SV gesehen. Auch Bielefeld hat seine Aufgabe souverän gelöst. Ich glaube, dass diese drei Mannschaften zurecht vorne in der Tabelle stehen. Dahinter gibt es die Mannschaften, die fast alle auf Augenhöhe sind. Mit diesen müssen wir uns Woche für Woche messen und versuchen, besser zu sein und Ergebnisse einzufahren.“
Über Dynamo Dresden:
„Wir haben uns fast ausschließlich mit Dresdens Sieg gegen den KSC beschäftigt, weil Dresden eben ein paar Veränderungen vorgenommen hat. Erstens haben sie Neuzugänge und zweitens haben sie fünf, sechs Positionen anders besetzt, entweder durch neue Spieler oder durch Rotation. Nikolaou zum Beispiel rückte von der Sechs zurück in die Innenverteidigung. Den KSC haben sie mit einem kompakten Mittelfeldpressing geschlagen, wo jeder bereit war, an die Grenzen zu gehen und aggressiv in den Zweikämpfen zu sein. Wir müssen uns auf schnelles Umschalten und eine Stärke bei Standards einstellen. Wir werden nicht auf einen Gegner treffen, der Angriffspressing spielt und ständig mit Gegenpressing weit vor dem eigenen Tor verteidigt, sondern versuchen wird, die Räume eng zu machen. Da müssen wir nach Balleroberungen aus dem Spielaufbau heraus immer wieder neuen Anlauf nehmen, um Räume und Lücken zu finden und zu Torchancen zu kommen. Auf diese Geduld müssen wir hinarbeiten und die Situationen schneller und sicherer im Kombinationsspiel lösen als zuletzt. Dresden befindet sich in purem Existenzkampf und hat den Schulterschluss mit den Fans geschafft. Es werden viele Dresdner Fans hier sein, die versuchen werden, eine Heimspielatmosphäre zu schaffen und ihre Mannschaft zu pushen. Darauf müssen wir uns einstellen und brauchen zudem mehr von dem, was uns in erfolgreichen Spielen ausgezeichnet hat: Zweikämpfe gewinnen, gute Umschaltmomente und ein sicheres Kombinationsspiel.“
Zu Patrick Schmidt und den anderen Neuzugängen des Gegners:
„Sie haben sechs Neuzugänge, zwei haben jetzt schon gespielt. Wir beschäftigen uns natürlich mit den Spielern, die dazugekommen sind. Aber wir müssen bei uns selber anfangen und nicht so viel auf den Gegner schauen. Dresden hat so ein bisschen alles auf Null gestellt. Sie sind mit 13 Punkten in die Winterpause gegangen und werden alles dafür tun, um diesen Existenzkampf zu gewinnen. Deshalb stellen wir uns auf eine leidenschaftliche und aggressive Mannschaft ein, aber weniger auf einzelne Spieler. Natürlich ist es wichtig zu wissen, was Spieler wie Terrazzino können. Patrick Schmidt kennen wir natürlich sehr gut. In der Form hatten wir das glaube ich noch nie: Einen Spieler ausgeliehen, der im Sommer zurückkommt und jetzt beim Gegner spielt. Da muss man unseren Spielern nicht viel sagen, da sie ihn gut kennen. Natürlich wird er motiviert sein und ist froh, dass er spielt. Er hat sich so präsentiert, wie ich ihn kenne und hat alles gegeben. Sicherlich hat nicht alles funktioniert, aber er hatte die große Chance zum 2:0. Wenn er das Tor macht, hätte er sich belohnt. Aber wichtig ist, dass er jetzt am Wochenende nicht trifft und wir ihn gut verteidigen – wie alle anderen Dresdner Offensivspieler auch.“