Neues und Wissenswertes rund um den FCH

16. „Erinnerungstag im deutschen Fußball“

30. Januar 2020 | Kategorie: FCH News

Die Initiative „!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“ macht sich auch in dieser Saison für die Würde des Menschen stark.

Die Gefangenen des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau wurden am 27. Januar 1945 aus ihrer Gefangenschaft befreit. Rund um diesen Jahrestag erinnert die Initiative „!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“ und mit ihr auch Fans, Clubs und Verbände an die Gräueltaten der Nationalsozialisten. Gedenken wir der Befreiung von Auschwitz, so gedenken wir auch allen, für die Hilfe zu spät kam, den Opfern eines deutschen Wahns.

Der 16. Erinnerungstag im deutschen Fußball wirbt um ein respektvolles Zusammenleben der Völker Europas. Er erinnert unter anderem auch an Walther Bensemann, den ehemaligen Herausgeber des „kicker“, welcher aufgrund seiner jüdischen Herkunft zunächst aus der Redaktion ausgeschieden war und anschließend aus dem nationalsozialistischen Deutschland fliehen musste. Besemann war davon überzeugt, dass der Fußball einen Beitrag für ein friedliches und tolerantes Deutschland und Europa leisten könne. Heute wissen wir, dass sich das Land mit schrecklichen Folgen für den falschen Weg entschied, was auch für viele Fußballclubs gilt, die Mitglieder aufgrund ihrer Herkunft, ihres Glaubens, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer politischen Überzeugung ausschlossen und diskriminierten.

Aber auch Menschen wie Georg Elser und deren Taten sollen mit dem Erinnerungstag den Menschen in Erinnerung gerufen werden. Der gebürtige Hermaringer lebte mit seiner Familie in Königsbronn und gilt heute als einer der bedeutendsten Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Am 8. November 1939 führte er im Münchner Bürgerbräukeller ein Bomben-Attentat auf Adolf Hitler und nahezu die gesamte nationalsozialistische Führungsspitze aus, welches nur knapp scheiterte.

Elser wurde ab 1941 ohne Gerichtsverfahren im KZ Sachsenhausen, später im KZ Dachau gehalten. Am Abend des 9. April 1945 wurde Elser nach über fünf Jahren Haft auf eine direkte Anweisung Hitlers ermordet. Dies geschah einen Monat vor der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und zwanzig Tage vor der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau durch US-Truppen. Damit war Elser eines der letzten Opfer, welche in einem Konzentrationslager unter der Nazi-Herrschaft getötet wurden.

Auch der FCH erinnert an das dunkelste Kapitel

Der 27. Januar 1945 gilt heute als ein Wendepunkt in der deutschen und europäischen Geschichte. Mit ihm wuchs die Hoffnung auf ein Leben in Würde und Freiheit. Auch vor dem Hintergrund des eigenen Versagens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erinnert der deutsche Fußball inzwischen regelmäßig an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte und auch der FCH möchte seine Fans an jenes dunkle Kapitel erinnern.

Mit vielen Maßnahmen engagiert sich der deutsche Fußball auch abseits des 27. Januars regelmäßig für ein faires Miteinander in unserer Gesellschaft und bekennt sich zur europäischen Wertegemeinschaft, zur Demokratie und Toleranz – individuell ebenso wie gemeinschaftlich und auf allen Ebenen. Heute hat der deutsche Fußball den Mut und das Verantwortungsbewusstsein, sich für jene Werte und Vorstellungen einzusetzen, die dem Fußball von jeher inne wohnen. Auch wir, als 1. FC Heidenheim 1846, rufen unsere Fans im Zuge des Erinnerungstages dazu auf, sich für Toleranz, Vielfalt und gegenseitigen Respekt auszusprechen.