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Florian Pick: "Ich weiß, dass da noch mehr kommt"

13. Dezember 2020 | Kategorie: FCH News

Von der Schalker "Knappenschmiede" über Kaiserslautern zum FCH – Neuzugang Florian Pick im Portrait. Der 25-jährige Offensivspieler stand bislang zehnmal für den FCH auf dem Rasen.

Beim Heimspiel am 5. Spieltag gegen den VfL Osnabrück war es fast soweit: In der 17. Minute drang FCH Kapitän Marc Schnatterer in den Strafraum ein und legte den Ball zurück auf seinen neuen Teamkameraden Florian Pick. Dieser traf wuchtig zum vermeintlichen 1:0 für die RotBlau-Weißen in die Maschen. Allerdings wurde der Treffer vom Videoschiedsrichter zurückgenommen, weil im Moment der Passabgabe von Schnatterer der Ball schon mit vollem Umfang über der Grundlinie war. „Das war natürlich schade und war auf jeden Fall sehr knapp“, sagt Florian Pick heute über die Szene im Oktober und ergänzt: „Das Tor hat nicht gezählt, aber das kann man nicht mehr ändern. Jetzt schaue ich nach vorne. Irgendwann wird es klappen mit meinem ersten Tor für den FCH.“

Seit seinem Wechsel auf den Schlossberg am 1. September lief „Picki“ in zehn Pflichtspielen für den FCH auf und stand dabei dreimal in der Startelf. „Ich bin ganz gut reingekommen, habe dann aber in den letzten Wochen ein bisschen meinen Faden verloren“, sagt der 25-Jährige, ohne sich selbst mehr Druck zu machen als nötig. „Ich gebe mir selbst die nötige Zeit, weil ich weiß, dass da noch mehr von mir kommt. Die FCH Fans können sich noch auf viele Tore und Vorlagen von mir freuen“, verspricht Picki ehrgeizig.

Seinen ausgeprägten Ehrgeiz bezeichnet der Flügelspieler gleichzeitig als persönliche Stärke und Schwäche. „Ich will immer das Maximale erreichen“, erklärt er. So war es für Picki im vergangenen Sommer auch schnell klar, dass er vom 1. FC Kaiserslautern zum 1. FC Heidenheim 1846 wechseln wird – auch, als sich die Verhandlungen über Wochen hingezogen haben. „Nach den Gesprächen mit den Verantwortlichen des FCH war die Sache für mich schnell geritzt“, erzählt der gebürtige Wittlicher und verrät, dass ihm auch Ex-FCH Angreifer Robert Glatzel, den er aus gemeinsamen Zeiten bei Kaiserslautern kennt, zu dem Schritt nach Heidenheim geraten hat. „Bobby wusste nur Positives über den FCH zu berichten. Er hat sich hier unter Frank Schmidt ja auch super entwickelt“, so Florian Pick.

Sein neuer Cheftrainer erinnert Picki übrigens in gewisser Weise an den ersten Trainer, den er in seinem Leben hatte: Seinen Vater. „Das habe ich Frank Schmidt auch schon erzählt. Mein Vater ist auch immer komplett ehrlich und direkt. Das war er auch schon damals als mein Jugendtrainer, was mir sehr geholfen hat“, so der Rechtsfuß.

Picki und Frank Schmidt: "Komplett ehrlich und direkt"

Ins NLZ nach Kaiserslautern

Pickis Karriere begann bereits im Alter von fünf Jahren bei den Bambinis der JSG Altrich in Rheinland-Pfalz. Sein Vater, der ihn „immer gepusht“ hat, und sein drei Jahre älterer Bruder, der sich dann später aber für ein Maschinenbaustudium entschieden hat, waren ähnlich fußballverrückt wie Picki. Nach dem Wechsel vom Dorf in die Stadt von Altrich zur JSG Wittlich ging es mit 13 Jahren weiter zu Eintracht Trier. „Dann wollte ich in einem Nachwuchsleistungszentrum unterkommen. Kaiserslautern war am nächsten und mit 15 Jahren bin ich dort schließlich dann auch im Internat gelandet“, blickt er zurück.

Nach zwei Jahren in der U17 und einem Jahr in der U19 des FCK folgte dann der Schritt zum FC Schalke 04 in dessen berühmte „Knappenschmiede“. Dort spielte Picki unter anderem mit Größen wie Julian Draxler, Leroy Sané oder Thilo Kehrer zusammen. „Das waren echt klasse Jungs, auch wenn der Kontakt mittlerweile etwas abgeklungen ist“, erinnert sich unsere neue Nummer 17. Von der Schalker U19 ging es weiter in die Regionalligavertretung der „Königsblauen“, wo er unter anderem mit Gerald Asamoah zusammenkickte. „Mit seiner offenen Art ist ,Asa' ein super Vorbild für die jungen Spieler“, weiß Picki. Ab und an durfte der damalige Schalker unter André Breitenreiter und Roberto Di Matteo auch mal bei den Profis mittrainieren.

Florian Pick im Trikot von Schalke 04: "Das waren echt klasse Jungs."

„Ein ruhiger Verein“

Durchsetzen konnte sich Picki auf Schalke aber nicht, weshalb er zur Saison 2016/17 zurück nach Kaiserslautern wechselte und ebenfalls erst in der Zweiten Mannschaft eingesetzt wurde. Auf dem Betzenberg wurde er jedoch schnell zu den Profis, die damals noch in der 2. Bundesliga spielten, hochgezogen und spätestens nach seiner Ausleihe in die 3. Liga zum 1. FC Magdeburg in der Saison 2017/18 gelang Picki in Kaiserslautern der Durchbruch. Allein in der vergangenen Saison erzielte er in insgesamt 45 Pflichtspielen 15 Tore und gab 14 Vorlagen. Als seine größten Förderer in der Zeit bei Kaiserslautern bezeichnet er seine ehemaligen Trainer Sascha Hildmann und Boris Schommers.

Trotz seiner positiven Entwicklung am „Betze“ ist Picki sehr glücklich, jetzt beim 1. FC Heidenheim 1846 unter Vertrag zu stehen. „In Kaiserslautern gab es oft sehr viel Unruhe und finanzielle Ungewissheit über die Zukunft des Vereins. Das belastet einen auch als Spieler“, blickt er zurück auf die Zeit bei den Pfälzern. Den FCH sieht Picki dagegen als „komplettes Gegenteil“ und erläutert: „Wir haben hier einen ruhigen Verein mit einer strukturierten Führung, die schon sehr lange und erfolgreich zusammenarbeitet.“

Für Kaiserslautern sammelte Picki in der vergangenen Saison fleißig Scorerpunkte.

Plan B Comedian

Erfolgreich verlief bisher auch die Karriere von Florian Pick. Hätte es mit dem Traumberuf als Fußballprofi nicht geklappt, wäre Picki nun laut eigener Aussage übrigens Comedian oder Entertainer. „In diesem Bereich bin ich auch sehr begabt. Ich bringe die Menschen gerne zum Lachen und bin sehr extrovertiert, vielleicht manchmal sogar zu extrovertiert“, verrät der 1,76 Meter große Offensivspieler mit einem Augenzwinkern. Zu seinen Lieblingskünstlern zählen Stefan Raab und Tedros „Teddy“ Teclebrhan.

Wenn er keine Comedysendungen schaut, verfolgt Picki gemeinsam mit seiner Freundin Rebekka gerne Actionfilme wie „96 Hours“ oder Serien wie „Prison Break“, um vom Profialltag abzuschalten. Fehlen darf dabei übrigens nie eine gut gekühlte Flasche Sprudelwasser. „Ich bin ein absoluter Sprudel-Fan“, erklärt Picki. Und wenn’s dann doch mal klappt mit dem ersten Tor für den FCH darf im Anschluss natürlich ebenfalls ein feiner Tropfen Sprudelwasser geöffnet werden!