Diesen Samstag, den 14. September, trifft der 1. FC Heidenheim 1846 auf die Kieler Sportvereinigung Holstein (Anpfiff 13 Uhr). Was erwartet den FCH am Wochenende gegen die „Störche“ in der Voith-Arena? Wir blicken auf den kommenden Gegner.
„Für uns Trainer war das Spiel zu wild, für die neutralen Zuschauer waren die vielen Torchancen aber sicherlich attraktiv“, fasste André Schubert, Cheftrainer von Holstein Kiel, das 1:1-Unentschieden gegen Erzgebirge Aue am letzten Spieltag auf der Pressekonferenz nach der Partie zusammen. Dass in dieser Begegnung nicht mehr Tore fielen, war sicherlich auch den beiden Aluminium-Treffern der Kieler, dem gehaltenen Elfmeter von KSV-Schlussmann Dominik Reimann und den auf beiden Seiten vielen weiteren ausgelassenen Hochkarätern geschuldet. Der 0:1-Rückstand in dieser Partie war für die „Störche“ nichts Neues, denn in bisher allen fünf Spielen der 2. Bundesliga war dies der Fall. „Wir bieten einfach defensiv zu viel an, das muss man ganz klar sagen“, zog André Schubert sein Fazit. Darüber werde auch immer wieder gesprochen und daran müsse man arbeiten, aber der Trainer merkte auch die fehlende Erfahrung der KSV an: „Wir haben halt eine sehr junge Mannschaft.“
Personelle Veränderungen
Und in der Tat stellt Holstein Kiel in dieser Saison eine relativ junge Truppe. Zwar verließen Leistungsträger wie David Kinsombi (Hamburger SV), Atakan Karazor (VfB Stuttgart) und Kingsley Schindler (1. FC Köln) den Verein, dafür wurden aber mit Phil Neumann (FC Ingolstadt), David Atanga (RB Salzburg), Emmanuel Iyoha (Fortuna Düsseldorf/Leihe) oder auch Makana Baku (SG Sonnenhof-Großaspach) fast ausschließlich junge Spieler mit Entwicklungspotenzial verpflichtet. Aber nicht nur auf Seiten der Spieler gab es Veränderungen, sondern auch auf der Trainerbank mussten sich die „Störche“ wiederum nach einer neuen Personalie umschauen. Bereits nach der Spielzeit 2017/18 wechselte der damalige Kieler Coach Markus Anfang zum 1. FC Köln, diesen Sommer zog es Tim Walter zum VfB Stuttgart. Mit André Schubert konnte ein bereits international erfahrener Trainer verpflichtet werden, der für Borussia Mönchengladbach in den Spielzeiten 2015/16 und 2016/17 in der Champions League an der Seitenlinie stand und Eintracht Braunschweig in der vergangenen Saison vor dem Abstieg aus der 3. Liga bewahrte.
Ausgangslage vor dem Spiel
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger setzt André Schubert auf einen nicht mehr so risikobehafteten Spielstil und lässt die Mannschaft mehr aus der Ordnung heraus agieren, was aber noch nicht immer zur vollständigen Zufriedenheit klappt. „Bei uns war es zu oft noch zu verschnörkelt, auch im Spielaufbau machen wir es manchmal ein bisschen zu kompliziert“, merkte der KSV-Coach an.
Gegen den FCH steht dem Cheftrainer Mittelfeldmann Jonas Meffert nach seiner Rotsperre wieder zur Verfügung und auch Alexander Mühling dürfte nach seinem Pferdekuss wieder mit von der Partie sein. Rechtsverteidiger Jannik Dehm (Schienbeinbruch) und Philipp Sander (Muskelverletzung) fallen weiterhin aus. Während der Länderspielpause mussten die Kieler zudem auf weitere Spieler verzichten. Mit Janni Serra, Salih Özcan, Makana Baku (alle deutsche U21), Darko Todorovic (Bosnien-Herzegowina), Salim Khelifi (Tunesien) und Jae-sung Lee (Südkorea) befanden sich gleich sechs Akteure bei ihren jeweiligen Nationalmannschaften. Letzterer ist zusammen mit Ex-FCH Verteidiger Hauke Wahl einer der wichtigsten Männer bei den Kielern: Mit aktuell drei Treffern ist der koreanische Offensiv-Allrounder bester Torschütze der KSV.
Kämpferische Qualität
Trotz des Rückstandes am vergangenen Spieltag gegen Aue kämpften sich die Mannen aus dem Norden nochmal zurück, wie der Kiel-Trainer auf der anschließenden Pressekonferenz auch positiv anmerkte: „Die Jungs haben auch dieses Spiel wieder nach Rückstand alles versucht.“ Das ist jedoch kein Einzelfall, denn trotz des Rückstandes in jedem bisherigen Bundesligaspiel stehen für den Vorjahres-Sechsten aus den ersten fünf Begegnungen mit einem Sieg, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen aktuell fünf Zähler zu Buche – gleich viele wie der FCH momentan auf dem Punktekonto stehen hat.
Bilanz FCH vs. KSV
Wenn man den Statistiken glauben kann, steht am 14. September ein ausgeglichenes Spiel zwischen dem FCH und Holstein Kiel an. In insgesamt acht Aufeinandertreffen ergaben sich für den 1. FC Heidenheim 1846 drei Siege, zwei Unentschieden und drei Niederlagen. Die beiden Duelle in der letzten Saison endeten unentschieden.