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Frank Schmidt vor Wiesbaden: „Es liegt an uns, wieder für positive Schlagzeilen zu sorgen“

18. Oktober 2019 | Kategorie: FCH News

Auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel am Samstag beim SV Wehen Wiesbaden (13 Uhr) blickte Frank Schmidt voraus auf den morgigen Gegner und zurück auf den bisherigen Saisonverlauf des FCH. Außerdem verriet der Cheftrainer, warum der Fußball „manchmal so einfach, aber gleichzeitig so kompliziert“ ist.

Über die personelle Situation (Maxi Thiel fällt mit Kreuzbandriss weiter aus):

„Die Nationalspieler sind gesund zurückgekehrt und sind einsetzbar. Einzig Denis Thomalla hat sich vorgestern im Training an der Hüfte verletzt. Ich denke, dass er ausfallen wird. Ansonsten sind alle dabei.“

Über die Schwerpunkte in der Länderspielpause:

„Es ging darum, die Mischung aus Regeneration für die Spieler, die im ersten Viertel der Saison regelmäßig gespielt haben, und aus Belastung für die anderen zu finden. Zudem haben wir insbesondere das trainiert, was wir gegen Bochum schlecht gemacht haben, nämlich das Aufbauspiel und das Übergangsspiel in engen Räumen mit wenig Zeit, wo wir zu viele Bälle verloren haben. Das war auch in schon in der ersten Halbzeit gegen den KSC so. Das war der eine Schwerpunkt. Und natürlich war auch das Testspiel in Asbach wichtig, um den Spielern, die zuletzt weniger gespielt haben, die Möglichkeit zu geben, zu spielen und sich zu präsentieren.“

Über die zuletzt erfolgreiche Spielweise von Wehen Wiesbaden mit wenig Ballbesitz:

„Bei unseren letzten drei Heimspielen hatten wir bei den Siegen gegen Kiel und Darmstadt jeweils auch ein bisschen weniger Ballbesitz als der Gegner, aber beide Spiele gewonnen. Gegen Bochum hatten wir mehr Ballbesitz und viel mehr Torabschlüsse als bei den beiden Siegen davor, allein innerhalb des Sechzehners sind wir 14-mal zu Torabschlüssen gekommen. Aber in der Defensive haben wir zu viele Fehler gemacht und das gilt für die ganze Liga: Wenn du Fehler machst und bestraft wirst, dann kannst Du Ballbesitz haben so viel du willst – es ist dann schwer, die Spiele zu gewinnen. Das Gleiche gilt für Wiesbaden bei den letzten Siegen gegen Osnabrück und vor allem gegen Stuttgart, wo sie deutlich weniger Ballbesitz hatten. Sicherlich war dann auch das nötige Glück dabei, aber das zeigt einfach auch, dass Ballbesitz aktuell nicht das entscheidende Kriterium für ein gutes Ergebnis ist. Die Wiesbadener sind sehr kompakt und stehen teilweise tief in der eigenen Hälfte. Sie lauern auf Fehler und setzen auf Balleroberungen. Da geht es dann schnell, das hat sich unter anderem auch bei der Niederlage gegen Bielefeld gezeigt. Da sind wir gewarnt. Wir müssen schauen, dass wir die Ballverluste im Aufbauspiel möglichst weglassen. Wir brauchen Geduld und müssen das Spiel immer wieder von hinten aufbauen. Wir brauchen Räume, in die wir reinspielen können. In erster Linie aber müssen wir besser verteidigen. Da spielt es keine Rolle, gegen welchen Gegner man spielt. Wir schauen in erster Linie auf uns und haben eine Fehleranalyse betrieben. Alles, was zählt, ist sich an jedem Spieltag neu zu motivieren und sich auf das Spiel einzustellen und die richtigen Lösungen dafür zu finden. Gegen Wiesbaden stellt sich für uns die Frage, wie wir nach Ballverlusten als Kollektiv verteidigen – wo wir zuletzt in einem Spiel drei gravierende Fehler gemacht haben.“

Wird es personelle Wechsel geben?

„Nach Niederlagen gibt es immer entweder die Möglichkeit, auf das gleiche Personal zu vertrauen, oder zu wechseln. Ich habe nicht nur eine Verantwortung den Spielern gegenüber, die zuletzt regelmäßig spielten und vor Bochum auch erfolgreich waren – das muss man auch ganz deutlich sagen –, sondern auch den vielen Spielern gegenüber in der Warteschlange, die darauf hintrainieren, eine Chance zu bekommen. Beide Szenarien sind morgen denkbar.“

Über den bisherigen Saisonverlauf:

„Ich habe ja gesagt, dass man nach acht bis zehn Spieltagen eine Tendenz erkennen kann: Unser Saisonstart war mittelprächtig. Natürlich kann man sagen, dass Platz 7 passt. Drei Siege, drei Unentschieden, drei Niederlagen – die Statistik sagt sehr deutlich aus, dass das nicht supertoll und nicht superschlecht ist, sondern irgendwo in der Mitte. Gegen Bochum waren wir in unserer Entwicklung noch nicht soweit, das Spiel mit der verbundenen Erwartungserhaltung für uns zu entscheiden. Daran hatten wir zu knabbern, das war alles nicht so lustig. Da muss man selbstkritisch genug sein, wir alle zusammen. Am Ende des Tages aber geht der Blick nach vorne. Vor dem letzten Spiel waren wir viermal ungeschlagen und haben acht Punkte geholt. Jetzt geht es wieder darum, die Dinge besser zu machen. So einfach, aber gleichzeitig auch so kompliziert ist das manchmal im Fußball. Der Druck ist jetzt schon ein Stück weit höher, weil die Tabelle sehr eng ist und es keine großen Abstände gibt – wenn man die drei Vereine vorne außer Acht lässt. Deshalb sind wir gut damit beraten, weniger zu träumen und zu reden und stattdessen Punkte zu holen, besser zu verteidigen und eine bessere Balance zu haben – im Vergleich zum letzten Spiel. Genauso gut können wir uns aber an den Spielen davor orientieren, wo wir es richtig gut gemacht haben. Deswegen liegt es an uns, wieder für positive Schlagzeilen zu sorgen.“