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Frank Schmidt vor St. Pauli: „Wir stellen uns auf einen offenen Schlagabtausch ein“

25. Oktober 2019 | Kategorie: FCH News

Vor dem anstehenden Heimspiel gegen den FC St. Pauli am Sonntag (13:30 Uhr) äußerte sich Frank Schmidt auf der Pressekonferenz zur personellen Lage des 1. FC Heidenheim 1846. Zudem blickte der FCH Cheftrainer auf die Spielweise der Hamburger Gäste und verriet, warum er „ein Spiel auf Augenhöhe“ erwartet.

Zur personellen Situation:

„Gestern waren alle Spieler bis auf Denis Thomalla und natürlich Maxi Thiel im Training. Jonas Föhrenbach hat in Wiesbaden gleich in seiner ersten Szene einen Pferdekuss bekommen und hatte dadurch einen Bluterguss. Er hat die Woche zunächst individuell trainiert, ist aber seit gestern wieder voll belastbar.“

Über das kommende Duell gegen den FC St. Pauli: 

„Wir stellen uns definitiv auf ein Spiel auf Augenhöhe ein und ein Stück weit auch auf einen offenen Schlagabtausch – anders als vielleicht in den letzten Spielen, in denen die Gegner ziemlich tief standen und sehr defensiv agiert haben. St. Pauli ist eine Mannschaft, die spielerisch gut agiert und Tabellenführer wäre, wenn man nur die ersten Halbzeiten der Spiele zugrunde legen würde. In der zweiten Halbzeit waren sie dann weniger erfolgreich, von daher würde es uns gut zu Gesicht stehen, in Führung zu gehen und dann in der zweiten Halbzeit mit einem guten Defensivverhalten dafür zu sorgen, dass wir am Ende erfolgreich sind. Wir müssen ähnlich gut wie in Wiesbaden verteidigen und in der Offensive einen Tick mehr Bereitschaft und Überzeugung haben.“

Über die Spielweise der Gäste: 

„St. Pauli ist im Spiel mit Ball sehr variabel, beginnend im Spielaufbau. Was auffällt, sind viele Positionswechsel, auch schon auf der Sechserposition mit Knoll und Becker. Møller Dæhli holt sich die Bälle überall ab und hat eine überragende Form. Er hat jetzt schon mehr Scorerpunkte als in der kompletten letzten Saison. Egal ob Gyökeres oder Diamantakos vorne drin spielt, haben sie Stürmer, die treffen können. Mit Miyaichi, aber auch Sobota, haben sie unheimlichen Speed über außen. Nach Ballverlusten müssen wir wieder mal aufpassen, weil sie schnell umschalten können. Sie haben gleich viel Punkte wie wir und ein fast identisches Torverhältnis. Wenn eine Mannschaft gleich viel Punkte hat, gibt es immer den Ansatz, das Spiel zu gewinnen.“

Über die Situation nach dem letzten Heimspiel: 

„Wir wissen sehr wohl, dass wir es  bei unserem letzten Heimspiel gegen Bochum defensiv  überhaupt nicht gut gemacht haben und entgegen unserer normalen Spielweise zu ängstlich gespielt haben. In der Offensive müssen wir zielstrebiger sein, uns mehr zutrauen und vor allem viel mehr Offensivzweikämpfe gewinnen. Ich möchte nicht, dass unsere Fans zuschauen und nach fünf Minuten denken, dass es so weitergeht wie gegen Bochum. Das wollen wir ändern, klar. Gegen Bochum hatten wir 20 Torabschlüsse, der Gegner nur acht. Wir haben 14-mal im Sechzehner abgeschlossen, aber in der Defensive zu viele Fehler gemacht. Wir haben Bälle im Aufbauspiel verloren, aber vorne zwei Tore gemacht und hatten sogar noch Chancen auf mehr. Die Fehler müssen wir abstellen und defensiv ähnlich agieren wie in Wiesbaden. Wenn man zu euphorisch spielt, kann man schnell bestraft werden. Die Liga zeigt aktuell, dass oft die Mannschaft gewinnt, die den Ball weniger hat. Wir wollen aktiv sein, Fehler vermeiden und je näher wir dem gegnerischen Tor kommen, mehr Risiko eingehen.“

Über mögliche Personalwechsel in der Defensive: 

„Natürlich will man hinten in der Vierer- oder Dreierkette nicht jede Woche wechseln. In Wiesbaden hat es Timo Beermann getroffen und Olli Hüsing kam rein, der über Wochen gut trainiert hat, mannschaftsdienlich war und seine Chance verdient hatte. Das ist ein normaler Vorgang und Olli hat es in Wiesbaden gut gemacht. Diese Leistung muss er aber wie jeder andere Spieler bestätigen, wenn er in der Mannschaft bleiben will.“

Über den bisherigen Saisonverlauf: 

„Wir sind gut beraten, den Existenzkampf in der 2. Liga anzunehmen und sie nicht als Selbstverständlichkeit anzusehen. Wir sind auch gut beraten, nicht zu denken, dass wir letztes Jahr 5. waren und es jetzt automatisch nach oben geht. Das wissen wir und entsprechend arbeiten wir auch. Wir müssen uns als Erstes gegen die Mannschaften durchsetzen, die am Ende unten stehen. Es wird Spiele geben, wo Fehler passieren – das haben wir bereits erlebt. Aber wir hatten auch Spiele, in denen wir überzeugt haben. Am Ende müssen es mehr Spiele mit überzeugender Leistung sein, um eine gute Saison zu haben. Momentan bewegen wir uns in der Mitte und können in den nächsten Wochen zeigen, dass wir uns weiter verbessern wollen.“

Über die anstehende englische Woche: 

„Ein Sieg wäre wichtig, aber nicht unbedingt im Hinblick auf die Spiele in Bremen und Aue, sondern weil uns ein Erfolgserlebnis und ein Heimsieg guttun würde. Diese Woche ist mit Sicherheit eine besondere Konstellation für uns. Üblicherweise haben wir in der Liga auch bis zur Winterpause meistens sogar einen Tag mehr als nur eine Woche Pause. Jetzt mit dem Pokalspiel haben wir natürlich weniger Pause. Das macht die Sache nicht einfacher, aber im Moment interessiert mich weder Werder Bremen noch Erzgebirge Aue. Ich habe der Mannschaft ganz banal gesagt, dass unser erstes Pokalspiel sozusagen die anstehende Partie gegen St. Pauli ist. Diese wollen wir gewinnen und daher können wir nicht taktieren, sondern müssen sehr viel investieren und brauchen viel mehr Emotionalität als im letzten Heimspiel. Mit einem Sieg können wir uns in der Liga dann weiter stabilisieren.“