Der 1. FC Heidenheim 1846 musste am Mittwochabend in der 2. DFB-Pokalrunde eine deutliche 1:4-Auswärtsniederlage gegen den SV Werder Bremen hinnehmen. Der Bundesligist legte bereits in der ersten Halbzeit seine vier Treffer vor, der FCH erreichte nicht mehr als den Anschluss durch Marc Schnatterer kurz vor der Pause.
Frank Schmidt tauschte seine Startelf im Bremer Wohninvest Weserstadion im Vergleich zum Heimsieg in der Liga gegen den FC St. Pauli auf drei Positionen: Vitus Eicher hütete im Pokal anstelle von Kevin Müller das Tor, Konstantin Kerschbaumer und Robert Leipertz begannen für Maurice Multhaup und Tim Kleindienst. Der SV Werder Bremen bestimmte von Beginn an das Geschehen an der Weser: Schon in der 6. Minute setzte Milot Rashica nach einem Zuspiel von Philipp Bargfrede zu einem Alleingang an und schlenzte den Ball aus rund 18 Metern mit rechts unhaltbar für Eicher ins lange rechte Eck. Nur fünf Zeigerumdrehungen später legten die Hausherren nach. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld und einem schnellen Gegenangriff setzte Joshua Sargent Leonardo Bittencourt ein, der zum schnellen 2:0 für die Gastgeber einschob.
Der FCH tauchte erstmals in der 17. Minute in Tornähe des SVW auf, doch ein erster Eckball von Marc Schnatterer brachte keine Gefahr. Stattdessen fiel nach einem Angriff über die linke Seite das 3:0 für Werder (18.): Marco Friedl flankte auf Maximilian Eggestein, der wiederum flach zurück auf Davy Klaassen ablegte. Der Bremer Kapitän traf aus 16 Metern mit der Innenseite, Oliver Hüsing fälschte den Ball gegen seinen Jugendverein dabei unhaltbar für Eicher ab. In der 23. Minute gab es durch einen Schussversuch von Schnatterer eine erste Torannäherung der Heidenheimer, der Versuch wurde aber zu einer Ecke geklärt, die nichts einbrachte. In der 41. Minute steckte Klaassen dann auf den links startenden Linksverteidiger Friedl durch. Dieser zog nach innen und musste nur noch flach ins lange Eck zum 4:0 für die Hausherren einschieben.
In der 45. Minute keimte dann Hoffnung für den FCH auf: Nach einem Handspiel von Friedl im Sechzehner zeigte Schiedsrichter Daniel Schlager auf den Punkt, Schnatterer versenkte den fälligen Strafstoß unhaltbar oben rechts zum 1:4. Damit ging es direkt im Anschluss in die Kabinen.
Keine Tore in Durchgang zwei
Zur Pause reagierte Frank Schmidt mit einem Doppelwechsel: Jonas Föhrenbach und Stefan Schimmer kamen für Sebastian Griesbeck und David Otto in die Partie. Wenig später konnte sich Eicher stark nach einem Kopfball von Sargent auszeichnen (48.), nach der folgenden Ecke köpfte Michael Lang auf die Latte des FCH Gehäuses. Doch auch der FCH kam mit mehr Zug aus der Kabine: Schimmer und Leipertz bekamen den Ball im Gegenzug nicht auf das Bremer Tor, kurz danach legte Föhrenbach im Sechzehner quer, fand aber keinen Abnehmer. Es ging nun hin und her, Eicher parierte erneut stark – dieses Mal nach einem Flatterball von Rashica (53.). Auf der Gegenseite versuchte sich Schnatterer mit einem Distanzschuss (65.), bevor Schmidt mit seiner letzten Wechseloption kurze Zeit später Merveille Biankadi für Niklas Dorsch ins Spiel brachte. Der Joker versuchte sich in der 79. Minute noch einmal mit einem Schuss von rechts, Bremen-Schlussmann Jiri Pavlenka konnte jedoch halten.
Bis zum Schlusspfiff änderte sich wenig am Spiel und nichts mehr am Ergebnis. Werder ließ zumeist den Ball laufen und zog mit dem 4:1-Heimsieg ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein, für den FCH ist in dieser Saison in der 2. Runde gegen den Bundesligisten Schluss. In der Liga ist die Mannschaft von Frank Schmidt zum Abschluss der englischen Woche bereits am kommenden Samstag (13 Uhr) auswärts bei Erzgebirge Aue gefordert.
Statistik zum Spiel:
FCH: Eicher – Busch, Mainka, Hüsing, Theuerkauf – Griesbeck (46. Föhrenbach), Dorsch (68. Biankadi), Kerschbaumer – Schnatterer, Leipertz - Otto (46. Schimmer)
Werder Bremen: Pavlenka – Lang, Veljkovic, Langkamp, Friedl – M. Eggestein, Bargfrede (68. Osako), Klaassen – Bittencourt (46. J. Eggestein), Sargent, Rashica (74. Goller)
Tore: 1:0 Rashica (6.), 2:0 Bittencourt (11.), 3:0 Klaassen (18.), 4:0 Friedl (41.), 4:1 Schnatterer (45./HE)
Gelbe Karten: Friedl, Bargfrede
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Zuschauer: 40.000 (Wohninvest Weserstadion)