Diesen Sonntag, den 10. November, empfängt der 1. FC Heidenheim 1846 um 13:30 Uhr den Bundesligaabsteiger Hannover 96 in der Voith-Arena. Die Gäste blieben trotz großer Ambitionen in dieser Saison bisher hinter ihren Erwartungen zurück und wollen nach der jüngsten Entlassung von Cheftrainer Mirko Slomka wieder den Anschluss an die obere Tabellenregion finden. Ein detaillierter Blick auf Hannover 96.
Vier Punkte nach drei Spieltagen, lediglich zwei Siege aus den ersten sieben Spielen, der 13. Tabellenplatz, mit aktuell elf Punkten Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz, kein einziger Heimsieg und zuletzt drei Mal in Folge sieglos: Das ist die bisherige Saisonbilanz von Hannover 96. Nach dem jüngsten 1:1-Unentschieden gegen den SV Sandhausen sahen sich die Vereinsverantwortlichen zum Handeln gezwungen und entließen Cheftrainer Mirko Slomka in dessen zweiter Amtszeit bei den „Roten“ nach dem 12. Spieltag. „Leider ist es nicht gelungen, die Entwicklung der Mannschaft so voranzutreiben, wie wir es uns gewünscht haben“, sagte 96-Sportdirektor Jan Schlaudraff, der aktuell noch auf der Suche nach einem festen Nachfolger für Slomka ist. Derzeit wird die Mannschaft interimsmäßig von den beiden bisherigen Co-Trainern Asif Saric und Lars Barlemann auf das Duell beim FCH vorbereitet. Ein neuer Chefcoach soll zeitnah vorgestellt werden.
Großer Umbruch im 96-Kader
Nach dem Abstieg aus der Bundesliga in der vergangenen Saison musste Hannover 96 im Sommer 16 Abgänge verkraften, hinzu kamen noch fünf weitere Spieler, deren Leihe mit dem Ende der Saison auslief. Unter anderem verließen Leistungsträger wie Ihlas Bebou (zur TSG Hoffenheim) oder Pirmin Schwegler (zu Western Sydney Wanderers) die 96er, Kevin Akpoguma (TSG Hoffenheim) und Bobby Wood (Hamburger SV) mussten nach Leihende wieder zurück zu ihren Vereinen und auch der damalige Cheftrainer Thomas Doll kehrte dem Club den Rücken. Als Nachfolger sollte es der jetzt entlassene Mirko Slomka richten, der ursprünglich mit einem Vertrag bis 2021 ausgestattet wurde. Der 52-Jährige stand bereits von Januar 2010 bis Dezember 2013 an der Seitenlinie der „Roten“ und führte sie damals zweimal in die UEFA Europa League.
Zusätzlich zu Trainer Slomka konnten im Sommer acht neue Spieler fest verpflichtet werden zu den unter anderem der ehemalige Nationalspieler Dennis Aogo (zuletzt beim VfB Stuttgart), Angreifer Marvin Ducksch (von Fortuna Düsseldorf) oder Weltmeister Ron-Robert Zieler (vom VfB Stuttgart) zählen. Neben den festen Verpflichtungen gelang es 96 ebenso Cedric Teuchert für ein Jahr vom FC Schalke 04 auszuleihen, der mit zwei Toren und zwei Vorlagen bereits überzeugen konnte. Mit Sebastian Soto, Justin Neiß (beide U19), Marco Stefandl und Niklas Tarnat (beide U23) stießen vor der Saison zudem vier Spieler aus den eigenen Reihen zum Profiteam.
Personelles
Gegen den FCH werden die 96er aller Voraussicht nach wieder auf ihren Stammtorhüter Ron-Robert Zieler zurückgreifen, der am letzten Spieltag gegen Sandhausen noch aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre aus der Partie gegen den Karlsruher SC pausieren musste. Wichtig für die Niedersachsen sind zudem ihre drei Offensivakteure Hendrik Weydandt, Marvin Ducksch und Cedric Teuchert, die in der laufenden Saison zusammen bislang 11 der insgesamt 14 Toren erzielen konnten. Weydandt ist dabei interner Toptorschütze mit fünf Treffern, gefolgt von Ducksch, der bislang vier Tore bejubeln konnte. Verzichten muss die Mannschaft aus Hannover auch am 13. Spieltag in der Voith-Arena auf die vier verletzten Spieler Sebastian Jung, Linton Maina (beide Adduktorenbeschwerden), Timo Hübers (Knie-OP) und Sebastian Soto (Muskelfaserriss). Hinzu kommt Edgar Prib, der aufgrund seiner fünften Gelben Karte im vergangenen Spiel gegen Sandhausen passen muss.
Sportliches
Am letzten Spieltag hatten es die Niedersachsen bereits freitagabends in der heimischen HDI-Arena mit der Mannschaft aus Sandhausen zu tun. Nach einem druckvollen Start der Hausherren köpfte Hendrik Weydandt die Hannoveraner bereits in der 7. Spielminute zur 1:0-Führung. Die Gäste aus Sandhausen konnten in der 62. Minute aber durch Aziz Bouhaddouz ausgleichen.
Das kommende Spiel beim FCH ist für 96 das siebte Auswärtsspiel in dieser Saison. Bisher konnten die Niedersachsen auswärts mit drei Siegen und einem Unentschieden 10 ihrer 14 Punkte sammeln. Im eigenen Stadion sind die „Roten“ bislang hingegen noch sieglos und holten mit vier Unentschieden in sechs Spielen vier Zähler.
96 mit positiver FCH Bilanz
Bislang traf der 1. FC Heidenheim 1846 erst zweimal auf Hannover 96. Beide Spiele konnten die 96er in ihrer Aufstiegssaison 2016/17 für sich entscheiden. In Hannover besorgten damals Martin Harnik, Niklas Füllkrug und Sarenren Bazee die Tore beim 3:2-Sieg. Für den FCH trafen der Ex-Heidenheimer John Verhoek und 96-Defensivmann Waldemar Anton mit einem Eigentor. In der Rückrunde markierte Martin Harnik in der Voith-Arena beide Treffer beim 2:0-Auswärtssieg von Hannover.