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Rob-Robert Zieler: „Ich weiß, was mich in Heidenheim erwartet“

08. November 2019 | Kategorie: FCH News

Vor dem Heimspiel gegen Hannover stand uns 96-Torwart und Weltmeister Ron-Robert Zieler für ein Interview zur Verfügung. Darin spricht er über das Duell gegen den FCH und erklärt seine kuriose Gelb-Rote Karte im Spiel gegen den KSC.

Ron-Robert Zieler, Hannover 96 hat gegen den 1. FC Heidenheim 1846 erst zwei Pflichtspiele absolviert. Sie persönlich standen noch nie gegen den FCH auf dem Platz. Was erwarten Sie für ein Spiel in der Voith-Arena und was verbinden Sie mit dem FCH?

Ich habe zwar noch nie gegen Heidenheim in einem Pflichtspiel gespielt, aber wir hatten mit dem VfB Stuttgart in der Vorbereitung vor zwei Jahren ein Testspiel beim FCH. Deshalb kenne ich auch das Stadion und ich weiß, was mich dort erwartet. Generell wissen wir durchaus, was uns erwartet. Wir haben in den letzten Spielen deutlich gesehen, was in der zweiten Liga gespielt wird. Insbesondere auswärts waren es immer ekelige, schwierige Begegnungen. Auch jetzt wird es sicherlich wieder sehr intensiv. Wir müssen das Spiel sehr gut vorbereitet angehen, und ich hoffe natürlich, dass wir es für uns positiv gestalten können.

Hannover 96 läuft als Bundesligaabsteiger bisher noch den eigenen Ansprüchen in der 2. Bundesliga hinterher. Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass bisher nur Tabellenplatz 13 für Ihre Mannschaft zu Buche steht?

Es ist nicht anhand von zwei oder drei Gründen festzumachen. Ich glaube, dass man schon sagen kann, dass wir keinen guten Start hatten – wir haben uns vor allem in den ersten Spielen wirklich schwer getan. Wir hatten ein paar Unentschieden, die wir hätten eigentlich gewinnen müssen, in denen uns vielleicht auch ein bisschen das Spielglück gefehlt hat. Wir haben es nie geschafft, mal eine Serie zu starten, um in die richtige Bahn zu kommen. So kommt es, dass man dann den eigenen Erwartungen hinterherläuft. Aber trotzdem wächst die Mannschaft weiterhin zusammen. Erfolge würden natürlich dazu beitragen, dass das noch schneller geht, aber wir müssen jetzt weiter am Ball bleiben und unsere Entwicklung vorantreiben.

Sie sind ein sehr erfahrener Spieler, standen unter anderem bereits bei Manchester United unter Vertrag und wurden mit der Deutschen Nationalmannschaft 2014 als dritter Torwart Weltmeister. Wie können Sie Ihre, auch internationale, Erfahrung einbringen, um Ihrer Mannschaft in der aktuell schwierigen Phase zu helfen?

Generell muss man immer die Professionalität vorleben, und man hat natürlich auch manche Erfahrungswerte. So kann man, in den Momenten, in denen es gefragt ist, auf der Basis von Dingen, die man selbst erlebt hat, Hilfestellungen geben. Aber unsere jungen Spieler sind schon sehr, sehr weit. Und insgesamt soll man versuchen, nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb des Platzes ein Führungsspieler zu sein – es geht auch darum, den Verein und die Mannschaft gut zu repräsentieren. Wir haben einige Spieler, wie Eddy, Baka oder Felipe, die diese Rolle einnehmen. Wir sind ein gutes Team und haben eine gute Mischung.

Am vergangenen Spieltag konnten Sie Ihre Mannschaft aufgrund einer Sperre nur von außen unterstützen. Am Ende gab es zu Hause ein 1:1-Unentschieden gegen den SV Sandhausen. Warum haben Ihre Kollegen es nicht geschafft, die Führung ins Ziel zu bringen?

Ich hatte eigentlich erwartet, dass uns die 1:0-Führung mehr Sicherheit geben würde. Das war in diesem Spiel leider nicht der Fall. Wir haben versäumt, das 2:0 nachzulegen, hatten auch eine Riesenchance dazu. Leider Gottes konnten wir es aber nicht in einen Sieg ummünzen. Man muss ehrlicherweise sagen, dass die zweite Hälfte von uns nicht so gut war, wie wir uns das gewünscht hätten. Daran werden wir arbeiten.

Ihre Sperre gegen Sandhausen resultierte aus einer kuriosen Gelb-Roten Karte eine Woche zuvor gegen den Karlsruher SC, was zudem Ihr erster Platzverweis der Karriere war. Auch international erregte die Szene Aufsehen, die spanische Zeitung „Marca“ beispielweise bezeichnete sie als „verrücktesten Platzverweis des Jahres“. Können Sie das Geschehen aus Ihrer Sicht noch einmal schildern?

Es war in der Tat eine kuriose Szene. Das Wichtigste ist auf jeden Fall, dass keine Absicht bestand – das sieht man ja auch. Nach diesem späten Ausgleichstreffer waren einfach eine unheimliche Wut und ein großer Ärger in mir. Ich wollte den Ball so weit wie möglich wegboxen – und dabei ist mir der gegnerische Spieler dann gewissermaßen vor die Flinte gelaufen. Ich habe ihn dann dementsprechend auch getroffen. Aber wie gesagt: Es war absolut keine Absicht. Trotzdem: Definitiv eine kuriose Szene, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.