Auswärts gepunktet zum Abschluss einer kräftezehrenden „englischen Woche“: Vor 8.700 Zuschauern fährt der 1. FC Heidenheim 1846 beim zu Hause noch ungeschlagenen FC Erzgebirge Aue ein 1:1-Unentschieden ein. Den Rückstand kurz nach der Pause durch den früheren FCH Profi Philipp Riese (55.) egalisierte der eingewechselte Stefan Schimmer in der 88. Minute. Damit kann die Mannschaft von Frank Schmidt nach 12 Spieltagen in der 2. Bundesliga jetzt 17 Zähler auf dem eigenen Konto verbuchen.
Der FCH Cheftrainer hatte vor dem dritten Spiel in sieben Tagen und nach dem Pokalaus in Bremen seine Startformation auf gleich acht Positionen verändert. Lediglich Theuerkauf, Hüsing und Griesbeck waren bereits am Mittwoch im DFB-Pokal bereits von Beginn an aufgelaufen. Kevin Müller kehrte wie angekündigt wieder zwischen die Pfosten zurück.
Mit verändertem Personal fand der FCH gut in die Partie. Die Heidenheimer gingen konzentriert zu Werke, standen stabil und kontrollierten schnell das Geschehen. Offensiv setzte Tim Kleindienst nach sechs Zeigerumdrehungen eine erste Duftmarke, verfehlte das Gehäuse der Sachsen jedoch letztlich deutlich. Anschließend entwickelte sich eine Begegnung ohne größere Höhepunkte in den jeweiligen Strafräumen, stattdessen beackerten sich beide Teams im Mittelfeld – immer wieder unterbrochen von Schiedsrichter Florian Heft. Der Unparteiische verwarnte im ersten Durchgang kurioserweise gleich viermal. Chancen taten sich erst kurz vor dem Gang in die Kabinen auf, als Männel erst eine Kopfballablage von Tim Kleindienst wegboxte (38., nach Theuerkauf-Freistoß) und eine Minute später eine Kopfball von Arne Feick aus dem Winkel kratzte. Damit bewahrte der FCE-Keeper sein Team vor dem Rückstand zur Halbzeitpause, in der Frank Schmidt erstmals zum Wechseln gezwungen war. Robert Strauß musste verletzungsbedingt raus, Marnon Busch ersetzte ihn auf der rechten Abwehrseite.
Ziemlich aus dem Nichts, weil die Gastgeber offensiv kaum stattfanden, schoss ausgerechnet der ehemalige Heidenheimer Philipp Riese Erzgebirge Aue kurz nach Wiederbeginn in Führung. Von der rechten Seite aus schlenzte der Mittelfeldmann den Ball sehenswert und unhaltbar ins lange Ecke zum 1:0. Allzu beeindruckt vom Rückstand zeigten sich die Rot-Blau-Weißen jedoch nicht. Im Gegenteil: Der FCH agierte jetzt wieder mit mehr Zug zum Tor und erarbeite sich Möglichkeiten. Zunächst scheiterte Kleindienst (60.) an Männel, ehe Arne Feick von der Strafraumkante den Ausgleich nur um wenige Zentimeter verpasste. Aue wiederum versuchte über Konter die Führung auszubauen, was allerdings nicht gelang. Oliver Hüsing stoppte den zwischenzeitlich enteilten Pascal Testroet noch im entscheidenden Moment. Nazarov (78.) traf die Kugel bei seinem Abschluss etwas später nicht richtig.
In der Schlussviertelstunde erhöhte der FCH nochmals die Schlagzahl, konnte sich aber zunächst nicht belohnen. Wieder war es Kleindienst (80.), der knapp an Männel scheiterte. Dafür machte es sein Sturmkollege Stefan Schimmer, zwischenzeitlich für Patrick Schmidt eingewechselt, dann kurz vor dem Abpfiff besser. Nach einem Einwurf landete der Ball auf Umwegen beim 25-Jährigen, der aus kurzer Distanz volley zum späten Ausgleich und somit zum 1:1-Endstand traf, den sich der FCH absolut verdient hatte.
Nach rund 2.000 Reisekilometern in dieser englischen Woche können die FCH Profis nun einmal kurz Durchschnaufen. Die nächste Aufgabe in der 2. Bundesliga wartet auf den 1. FC Heidenheim 1846 erst nächste Woche am Sonntag, 10. November 2019 (13.30 Uhr). Dann empfängt der FCH den Bundesliga-Absteiger Hannover 96 in der Voith-Arena.
Statistik zum Spiel
Aue: Männel – Rizzuto, Mihojevic, Gonther, Kempe – Fandrich, Riese, Baumgart (85. Krüger), Nazarov, Hochscheidt – Zulechner (71. Testroet)
FCH: Müller – Strauß (46.. Busch), Hüsing, Beermann, Feick (69. Leipertz) – Multhaup, Griesbeck, Theuerkauf, Föhrenbach – Kleindienst, Schmidt (62. Schimmer)
Tore: 1:0 Riese (55.), 1:1 Schimmer (88.)
Gelbe Karten: Männel, Rizzuto, Fandrich – Hüsing, Griesbeck, Multhaup, Kleindienst, Schmidt
Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen)
Zuschauer: 8.700 (Erzgebirgsstadion)
