Sonny Kittel hat beim FC Ingolstadt zu neuer Stärke gefunden – der Leistungsträger spricht über den Aufschwung des FCI im Abstiegskampf
Sonny Kittel, durch schwere und langwierige Verletzungen sind Sie bei Ihrer vorherigen Station, Eintracht Frankfurt, immer wieder aus dem Tritt gebracht worden. In Ingolstadt hingegen sind Sie kaum mehr verletzt und bestreiten so gut wie jedes Spiel von Anfang an. Warum passt es beim FC Ingolstadt so gut für Sie persönlich?
Ich wurde hier vom ersten Tag an sehr gut aufgenommen und man hat mir großes Vertrauen geschenkt. Ich hatte außerdem das Glück, von einer der besten medizinischen Abteilungen Deutschlands behandelt und wieder auf die Beine gestellt zu werden. Der ganze Verein hat mich immer unterstützt. Dafür bin ich sehr dankbar!
Letzte Saison waren Sie mit zehn Toren der Toptorschütze des FC Ingolstadt 04 und stehen auch diese Saison gleichauf mit Stürmer Darío Lezcano an erster Stelle (je neun Tore). Ihre Leistung ist vergleichbar mit der letztjährigen, Ihr Team hat allerdings zehn Punkte weniger auf dem Konto. Was waren die Gründe dafür, dass diese Saison solch eine schwierige für die „Schanzer“ geworden ist?
Wir hatten zu Beginn der Saison sicherlich ganz andere Ziele. Es sind dann viele Dinge anders gelaufen, als wir es uns vorgestellt haben und wir haben es lange Zeit nicht geschafft, wieder in die Spur zu kommen. Doch das ist Vergangenheit. Aktuell sind wir in einer sehr guten Phase und haben wieder Selbstvertrauen getankt – und das möchten wir auch im Spiel gegen Heidenheim zeigen.
Mit Tomas Oral steht bereits der vierte Cheftrainer in dieser Saison beim FC Ingolstadt an der Seitenlinie. Wie schwer war es für Sie, sich innerhalb der letzten Monate immer wieder auf neue Trainer mit unterschiedlichen Philosophien und Systemen einzustellen?
In den letzten Monaten war es für alle im Verein schwierig. Trainerwechsel an sich sprechen natürlich nicht für eine Mannschaft, da müssen wir uns alle an die eigene Nase packen. Es braucht dann auch immer etwas Zeit, sich auf neue Menschen und Ideen einzustellen. Aber trotz allem sind wir in den letzten Wochen und Monaten näher zusammengerückt, jeder würde alles für den anderen geben. Wir haben das gemeinsam gemeistert – alle im Team, alle Mitarbeiter, der ganze Verein.
Unter Thomas Oral ist dem FCI im Saisonendspurt eine beeindruckende Serie von sechs ungeschlagenen Spielen in Folge und 16 Punkten gelungen. Der direkte Abstieg ist damit bereits abgewendet. Inwieweit hat diese Serie auch einen Einfluss auf die aktuelle Stimmungslage in der Mannschaft, trotz der nach wie vor prekären Situation für den FCI?
Die aktuelle Siegesserie hat in der Mannschaft Euphorie und Kraft freigesetzt. Diese Energie wollen wir diese letzten Wochen mitnehmen. Wir werden sehen, wie viele Spiele wir noch haben. Für uns zählt jetzt aber ohnehin nur das anstehende Duell gegen Heidenheim.
Mit Robert Leipertz und Maurice Multhaup treffen Sie gleich auf zwei ehemalige Mitspieler. Wie wollen Sie das Spiel gegen Ihre beiden Ex- Kollegen angehen und was erwarten Sie vom FCH?
Ich denke, es wird für uns ein ähnliches Spiel sein wie zuletzt gegen Darmstadt 98: Zwar können die Heidenheimer nicht mehr aufsteigen, aber schenken werden sie uns sicher nichts. Wir sind die Mannschaft, die noch etwas erreichen kann und müssen bestens vorbereitet sein.
Ingolstadts Nummer 10 steht bei neun Saisontreffern.