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Unser nächster Gegner: Der VfL Osnabrück ist „gekommen, um zu bleiben!“

25. Juli 2019 | Kategorie: FCH News

Der FCH startet zum ersten Mal in seiner Zweitligageschichte am ersten Spieltag in ein Auswärtsspiel. Es geht zum VfL Osnabrück. Wir blicken auf den kommenden Gegner.

Der Drittligameister der vergangenen Saison gibt sich vor dem Zweitligastart nicht gerade als Außenseiter. „Wir wollen die Zweite Liga bereichern“, sagte Cheftrainer Daniel Thioune jüngst dem „NDR“ und ergänzte: „Wir lassen uns nicht sagen, dass wir etwas nicht können.“ Demnach wollen die Lila-Weißen alles daransetzen, einen guten Start in die neue Spielzeit zu erwischen, damit die Klasse gehalten wird. Denn: „Wir sind gekommen, um zu bleiben!“, sagte VfL-Kapitän Marc Heider dem „NDR“ bei den Aufstiegsfeierlichkeiten am Ende der letzten Spielzeit.

Rückblick auf die Aufstiegssaison

Nach einer turbulenten Transferphase im Sommer 2018, mit 17 Abgängen und 14 Neuverpflichtungen, präsentierte sich die Mannschaft schnell als verschworene Einheit. So übernahmen die Osnabrücker erstmals am fünften Spieltag die Tabellenführung, bevor sie seit dem neunten Spieltag fast durchgängig in deren Händen lag. Lediglich am 19. Spieltag war die Tabellenführung für eine Woche beim Karlsruher SC. Danach ließen sich die Mannen von der Bremer Brücke die Tabellenführung aber nicht mehr abnehmen. Grund dafür waren unter anderem zwei Serien: Vom 8. bis zum 22. Spieltag blieb der VfL 15 Partien in Folge ungeschlagen, ab dem 29. bis zum 35. Spieltag konnten sieben Siege eingefahren werden. Als die letzten drei Spiele noch verloren wurden, verhinderte das auch nicht mehr den Aufstieg – der stand schon vier Spiele vor dem Saisonabschluss fest.

Somit sicherte sich der VfL Osnabrück mit 76 Punkten – fünf mehr als der Zweitplatzierte KSC – und 56 zu 31 Toren in 38 Spielen Platz eins. Dabei präsentierte sich der VfL an seiner Spielstätte, der Bremer Brücke, äußerst heimstark. Aus 19 Spielen stehen 14 Siege, ein Remis und vier Niederlagen zu Buche. Ein Punkteschnitt von 2,26 Punkten pro Spiel vor heimischem Publikum spricht für sich.

Im Niedersachsenpokal schafften es die Lila-Weißen bis ins Halbfinale. Dort scheiterten sie am SV Drochtersen/Assel – dem Verein, der dem FC Bayern München in der ersten DFB-Pokalrunde 2018/19 nur mit 0:1 unterlag und auch der spätere Gewinner des Niedersachsenpokals war.

Leistungsträger beim VfL

Tragende Stützen im Team waren die Spieler mit den meisten Scorerpunkten. Top-Torschütze Marcos Álvarez trug sich elf Mal in die Torschützenliste ein, zusätzlich legte der ehemalige deutsche U20-Nationalspieler neun Treffer auf. Marc Heider, der den VfL auch weiterhin als Kapitän auf den Platz führen wird, konnte 13 Scorerpunkte (8 Tore/5 Vorlagen) vorweisen. Der erst im Januar von Holstein Kiel ausgeliehene Benjamin Girth wurde auf Anhieb Leistungsträger und erzielte neun Tore in 16 Spielen. Er wird den Lila-Weißen noch bis Sommer 2020 erhalten bleiben, bis seine Leihe dann endet und er zurück zu den Störchen nach Kiel kehrt.

Darüber hinaus ist natürlich Trainer Daniel Thioune zu nennen, der schon seit 2013 als Trainer im Jugendbereich und als Nachwuchskoordinator des VfL arbeitete. Seit November 2017 leitet er die Trainingseinheiten der Profis als Cheftrainer. Zuvor stand er bereits rund einen Monat als Interimscoach an der Seitenlinie. Er wurde in der letzten Spielzeit von seinen Trainerkollegen und den Kapitänen der weiteren Drittligavereinen eindeutig mit 35 von möglichen 40 Stimmen als „Trainer der Saison 2018/19“ der 3. Liga gewählt. Ihm stehen in der Spielzeit 2019/20 als Co-Trainer weiterhin Merlin Polzin und neuerdings Tim Danneberg zur Seite. Der 32-jährige Rekordspieler der 3. Liga (332 Spiele) war selbst zwei Jahre für den VfL aktiv, beendete nach dem Aufstieg seine Profikarriere und wechselte in den Trainerberuf.

Personelles

Neben Danneberg beendete ein weiterer VfL-Profi seine Karriere im Sommer. Der 33-jährige Alexander Dercho musste diesen Schritt allerdings verletzungsbedingt gehen, da er sich von einem Knorpelschaden im Sprunggelenk aus dem Jahr 2017 nicht mehr vollständig erholte. Sportlich mussten die Osnabrücker keine beeinträchtigenden Wechsel hinnehmen, da die weiteren fünf Abgänge ohnehin gespielt hatten.

Dafür legten die Lila-Weißen auf dem Transfermarkt in der Sommerpause bis zum jetzigen Zeitpunkt schon ordentlich nach. Insgesamt zehn neue Spieler stehen nun an der Bremer Brücke unter Vertrag, darunter unter anderem Standardexperte Kevin Wolze vom Absteiger MSV Duisburg, Innenverteidiger Lukas Gugganig vom Zweitligisten Greuther Fürth und Mittelstürmer Kevin Friesenbichler aus der österreichischen Bundesliga (Austria Wien). Hinzu kommt die erneute Ausleihe des 22-jährigen Torhüters Nils Körber, der aus der Hauptstadt von Hertha BSC für ein Jahr kommt. Schon in der letzten Spielzeit war er einer der herausragenden Spieler beim VfL. Neuzugang Bryan Henning (FC Wacker Innsbruck) fällt allerdings mit einer Teilruptur des Syndesmosebandes für das Spiel gegen den FCH aus.

Neben ihm fallen aller Voraussicht nach auch Simon Haubrock (Operation am Sprunggelenk), Konstantin Engel (Schien- und Wadenbeinbruch), Maurice Trapp (Rückenprobleme), Bashkim Ajdini (Zerrung der Adduktorensehne) sowie Alexander Riemann (Ödem im Knie) für die Partie am Samstag aus.

Vorbereitung

In der Sommerpause fuhr der VfL Osnabrück aus den ersten sieben Spielen sieben Siege ein. Zwar testeten die Lila-Weißen nur gegen unterklassige Gegner, jedoch sprechen 61 Tore bei nur vier Gegentreffern eine deutliche Sprache. Im achten Testspiel, gegen den belgischen Zweitligisten Royal Union Saint Gillioise, trennten sich beide Teams nach 90 Minuten mit 2:2 Unentschieden. Beim Interwetten Cup in Lohne, bei dem über eine Spielzeit von 60 Minuten (2 x 30 Minuten) gespielt wurde, gewann der VfL sogar gegen Erstligist Werder Bremen mit 1:0, gegen den 1. FC Köln gab es jedoch eine 0:3-Niederlage.

Bilanz

Mit dem Duell beim VfL Osnabrück trifft FCH Verteidiger Timo Beermann auf seinen Jugendverein, für den er seine ersten Profispiele absolvierte. Im Vergleich mit den Lila-Weißen behielt der FCH bisher nicht die Oberhand. Aus insgesamt acht Drittligaspielen stehen zwei Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen zu Buche. Das Spiel am Samstag wird das erste Aufeinandertreffen beider Teams in der 2. Bundesliga sein. Zuletzt spielte der 1. FC Heidenheim 1846 in der Saison 2013/14 gegen den VfL Osnabrück.