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Frank Schmidt vor dem Auftritt beim HSV: „Die Partie nicht als Bonusspiel sehen“

05. Dezember 2019 | Kategorie: FCH News

Vor dem Auswärtsspiel beim Hamburger SV am morgigen Freitag (18:30 Uhr) hat Frank Schmidt auf der Pressekonferenz Stellung zur aktuellen Situation bezogen. Den HSV sieht der FCH Cheftrainer als „Mannschaft mit überdurchschnittlicher Qualität“. Trotzdem will der 1. FC Heidenheim 1846 „bereit sein, in jeder Phase des Spiels an die Grenzen zu gehen“, um auch an der Elbe etwas mitzunehmen.

Über die personelle Situation:

„Bis auf die zwei Rekonvaleszenten Maxi Thiel und Denis Thomalla sind alle Spieler im Training. Es gibt keine Blessuren.“

Zur Ausgangsituation vor dem Spiel in Hamburg:

„Wenn es Richtung Winterpause geht, fast die Hälfte der Saison gespielt ist und wir ganz gut dastehen, ist das ein sehr guter Zustand, um zum HSV zu fahren. Und trotzdem ändert das nichts an der Schwere der Aufgabe. Wir haben uns mit Sicherheit Respekt erarbeitet, aber der HSV wird genügend Selbstvertrauen haben – allein schon durch seine beeindruckende Heimbilanz mit sechs Siegen, einem Unentschieden und keiner Niederlage. Auch das Torverhältnis zeigt die Dominanz und die Offensivstärke des HSV, gerade zu Hause. Vor allem aber haben sie auch nur vier Gegentore in diesen sieben Heimspielen bekommen. Die Vorzeichen sind klar, der HSV ist in dem Spiel der große Favorit. Unser Sieg gegen Fürth war sehr wichtig, wir spielen in den letzten beiden Spielen der Hinrunde nun gegen den Tabellenzweiten und den Tabellenersten. Trotzdem fahren wir da hin, um uns nicht nur gut zu präsentieren. Wir haben es letztes Jahr gezeigt und waren nah dran. Ohne Lasogga hätten wir vielleicht was mitgenommen. Wir haben geführt und hatten die Riesenkonterchance zum 2:0 und verlieren dann am Ende noch mit 3:2. Das zeigt, dass in einem Spiel alles möglich ist. Wir werden alles versuchen und werden sehr konzentriert agieren. Aber wenn der HSV einen Sahnetag erwischt, ist das eine Mannschaft mit überdurchschnittlicher Qualität – dann wird es sehr schwer für uns.“

Über die Spielweisen des FCH und des HSV:

„Dass wir beim HSV pausenlos stürmen und den Ball haben werden, ist eher unwahrscheinlich. In Hamburg muss man gut und nicht zu tief verteidigen. Man darf nicht zu passiv sein, sonst fliegt einem das Ding irgendwann sowieso um die Ohren. Eine gewisse Balance ist gefragt. Speziell beim letzten Heimspiel gegen Dresden war der HSV sehr offensiv ausgerichtet und spielte in der letzten Linie teilweise Mann gegen Mann. In Osnabrück haben sie zwei Kontergegentore bekommen, auch das Tor von Dresden in Hamburg war nach einem Ballverlust. Hamburg schießt viele Tore und tritt mit den vielen spielstarken Spielern offensiv auf. Das beginnt beim Torhüter, der eine tragende Rolle im Spielaufbau einnimmt. Das geht weiter über Adrian Fein und ein spielstarkes zentrales Mittelfeld und über variables Positionsspiel. Da muss man sehr aufmerksam sein und die Laufwege auf dem Radar haben und verteidigen. Aber wenn man den Ball erobert, sich in der ersten Aktion aus dem Gegenpressing gut löst und dann raumübergreifend schnell umschaltet, dann kommt man zu Chancen. Dresden hatte Möglichkeiten, auch vor und nach dem 1:0. Am Ende aber war der Druck wie so häufig zu hoch und der HSV hat das Spiel verdient gedreht. Darauf haben wir uns in der kurzen Trainingswoche eingestellt. Wir bauchen einen guten und stabilen Tag und dürfen nicht zu euphorisch sein. Der HSV wird uns nach der letzten Niederlage in Osnabrück von Anfang an massiv unter Druck setzen. Das beinhaltet eine Menge Arbeit und Risiko für uns. Wo aber das Risiko groß ist, ist auch die Chance größer. Deshalb werden wir versuchen, diesen Tag zu erwischen, wo wir alles richtig machen. Ich möchte sehen, dass wir die Partie nicht als Bonusspiel sehen, weil wir zuletzt gut gepunktet haben. Sondern wir wollen in jeder Phase des Spiels bereit sein, an die Grenzen zu gehen und uns nicht verstecken. Wir wollen alles dafür tun, um erfolgreich zu sein. Nur weil wir danach noch zwei Heimspiele vor der Winterpause haben, holen wir nicht automatisch noch Punkte. Alle drei Spiele sind verdammt schwer und wir müssen dafür sorgen, dass es auch für den Gegner jeweils verdammt schwer wird. Dann werden wir noch den ein oder anderen Punkt holen.“

Über die individuelle Klasse des HSV:

„Wir müssen auf alle Spieler achten. Das zeichnet ja den HSV aus: Sonny Kittel hat wettbewerbsübergreifend schon zehn Tore, Martin Harnik hat schon ein paar Mal getroffen. Vielleicht spielen auch doch Lukas Hinterseer oder Bobby Wood vorne drin, dann geht Harnik wieder auf den Flügel. Oder spielt er doch im Zentrum? Jatta kommt sicher wieder rein. Gerade die linke Seite mit Kittel und Leibold ist in dieser Kombination sehr stark. Da müssen wir gut besetzt sein, eine gute Restverteidigung haben und müssen das in der Kombination verteidigen. Sich auf einen Spieler einzustellen, wird der Mannschaft des HSV nicht gerecht.“

Über Standards im Spiel:

„Wir trainieren Standards immer viel und ausgiebig und passen sie dann an. Hamburg verteidigt wieder etwas anders, sowohl bei Eckbällen als auch bei Freistößen. Es ist immer eine gute Möglichkeit, sich bei Umschaltaktionen Standards zu erarbeiten, wenn man die Umschaltaktionen nicht zu Ende spielt. Dann braucht man eine Idee, wie man einen Standard für sich nutzen kann. Das ist ein Schwerpunkt bei uns, in den Heimspielen haben wir das zuletzt gut gemacht. Auswärts hat uns das bisher vielleicht noch gefehlt. Es geht aber auch um das Verteidigen der Standards des Gegners. Der HSV hat in Nürnberg zum Beispiel ein Tor nach einem kurzen Eckball erzielt, wo sie mit sieben Pässen in den Sechzehner kamen. Sie sind spielstark, aber genauso muss man auch gute Standards von Leibold und Kittel auf dem Zettel haben, die direkt in den Sechzehner kommen.“