Zum Auftakt des 27. Spieltages in der 2. Bundesliga musste der 1. FC Heidenheim 1846 am Freitagabend vor 10.278 Zuschauern im Holstein-Stadion eine Niederlage hinnehmen. In einem vom starken Ostseewind beeinträchtigten Spiel bewies die Mannschaft von Cheftrainer Frank Schmidt, trotz eines 0:2-Rückstands, in der zweiten Halbzeit große Moral. John Verhoeks Anschlusstreffer in der 82. Minute reichte jedoch nur noch zum 1:2-Endstand. Mit Ibrahim Hajtic (19) und Kevin Sessa (17) feierten dabei gleich zwei Heidenheimer Eigengewächse als Überraschungen in der Startelf ihr Zweitligadebüt.
Denn Frank Schmidt hatte mit Marnon Busch, Timo Beermann, Oliver Steurer, Arne Feick, Robert Strauß und dem gelbgesperrten Mathias Wittek in der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins gleich auf sechs Abwehrspieler verzichten müssen.
Die Gastgeber begannen mit dem Wind im Rücken und konnten diesen Vorteil vom Anpfiff weg in Feldüberlegenheit ummünzen. Bereits in der 6. Minute war 1846-Keeper Kevin Müller deshalb im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Marvin Ducksch gefordert, reagierte aber mit einer Fußabwehr sehenswert. Im zweiten Versuch schoss Kingsley Schindler über den Kasten. Kiel diktierte in der Folge weiter das Geschehen, der Führung ging dennoch eine strittige Entscheidung des Schiedsrichters voraus. Im Laufduell mit Weilandt traf Kevin Kraus zwar seinen Gegenspieler, jedoch noch vor dem Strafraum. Weilandt ging letztlich innerhalb des Sechzehners zu Fall, Schiri Christof Günsch zeigte auf den Punkt und Schindler (18.) schoss die Norddeutschen in Front.
Dem FCH fehlte die Entlastung nach vorne. Die Kieler wiederum stellten ihre Effizienz als beste Offensive der Liga einmal mehr wieder unter Beweis. Eine Flanke von Weilandt in der 38. Minute brachte Schindler zu Kinsombi, dessen Abschluss sogar noch abgefälscht wurde - dennoch stand es kurz vor der Halbzeitpause damit 0:2 aus Heidenheimer Sicht.
Bemerkenswert: Die FCH Profis ließen sich nicht unterkriegen und kamen deutlich verbessert aus der Kabine zurück. Egal, ob durch John Verhoek (48.), Maxi Thiel (54.) oder Denis Thomalla (64.) - gleich mehrfach erspielten sich die Rot-Blau-Weißen aussichtsreiche Strafraumsituationen, die für den Anschluss hätten sorgen können. Auch ein direkt getretener Freistoß von Kapitän Marc Schnatterer sorgte dafür, dass Kiels Schlussmann Kronholm gefordert war. Defensiv präsentierten sich die Heidenheimer jetzt stabiler und ließen im gesamten zweiten Spielabschnitt keine Chance der Gastgeber mehr zu. Offensiv wurde nach wie vor Druck gemacht.
Bei einem erneuten Schnatterer-Freistoß in der 74. Minute konnte Kronholm einen Kopfball von Kevin Kraus nur gerade so noch an die Latte lenken. Gegen John Verhoek (82.) war Kronholm dann jedoch wenig später machtlos, der Stürmer verkürzte auf 1:2 und machte die Schlussphase damit richtig dramatisch. Mehrfach brachte der FCH die Kieler jetzt noch im gegerischen Strafraum in Bedrängnis, letztlich blieb es aber leider bis zum Abpfiff beim knappen Rückstand.
Damit muss der 1. FC Heidenheim 1846, nach dem 2:3 in Dresden vor Wochenfrist, die zweite Auswärtsniederlage in Folge hinnehmen. Auf die anstehende Länderspielpause folgt in zwei Wochen dann das nächste Heimspiel gegen den FC Ingolstadt. Anpfiff in der Voith-Arena am Ostersamstag, 31. März 2018, wird um 13 Uhr sein.
Statistik zum Spiel
Kiel: Kronholm - Herrmann, Schmidt, Czichos, J. van den Bergh - Peitz - Schindler (81. Seydel), Kinsombi, Drexler (88. Hoheneder), Weilandt - Ducksch (64. Mühling)
FCH: Müller - Sessa, Kraus, Hajtic, Theuerkauf - Griesbeck, Titsch-Rivero (62. Lankford) - Schnatterer, Thiel (62. Dovedan) - Thomalla (79. Glatzel) - Verhoek
Tore: 1:0 Schindler (18.), 2:0 Kinsombi (38.), 2:1 Verhoek (82.)
Gelbe Karten: Herrmann, Peitz, Kraus, Titsch, Schnatterer, Verhoek
Schiedsrichter: Christof Günsch (Marburg)
Zuschauer: 10.278 (Holstein-Stadion)
