Neues und Wissenswertes rund um den FCH

Gegnervorschau Saison 2018/19: SG Dynamo Dresden - Der Traditionsverein aus der sächsischen Landeshauptstadt

15. Juli 2018 | Kategorie: FCH News

Der FCH trifft in der kommenden Zweitligasaison auf 17 Mannschaften, die wir uns vor dem Saisonstart im August im Detail ansehen werden. Nachdem wir in den vergangenen Tagen bereits die beiden Aufsteiger SC Paderborn und 1. FC Magdeburg sowie den FC Erzgebirge Aue und die SpVgg Greuther Fürth vorgestellt haben, geht es heute mit der SG Dynamo Dresden weiter:

Historie
Hinter der SG Dynamo Dresden, wie sie heute besteht, liegt eine lange und traditionsreiche Vergangenheit. Bereits 1874 brachten englische Arbeitsimmigranten den Fußball in die sächsische Landeshauptstadt. Doch bis zur Gründung am 12. April 1953 kämpfte „Fußball-Dresden“ mit Sowjetischen Militäradministrationen, die zahlreiche Fußballklubs auflösten. Erst 1948/49 wurden im Osten Deutschlands das erste Mal wieder Landesmeisterschaften ausgetragen.

Knapp drei Monate nach der Gründung im Jahr 1953 konnte die SG Dynamo Dresden den ersten DDR-Meistertitel feiern. Kurz darauf der erste Niedergang mit Dresden. Im November 1954 wird die erfolgreiche Mannschaft des SG Dynamo Dresden zum SC Dynamo Berlin delegiert. Dresden hatte damit über Nacht keine Erstliga-Mannschaft mehr, musste sich mit Reservespielern aushelfen und stieg unmittelbar danach ab. Als die Sachsen 1956 in die viertklassige Bezirksliga abrutschten, war die Spielgemeinschaft bereits drei Jahre nach der Gründung am Tiefpunkt. Doch in den 1960er Jahren folgte die Rückkehr ins Oberhaus. Zwar immer wieder im Rahmen des Fahrstuhlprinzips, doch Dynamo hatte sich längst als bedeutendster Klub der Region etabliert und wurde zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes.

Die 70er Jahre wurden zum erfolgreichsten Jahrzehnt der Vereinsgeschichte. Fünf Mal holten die Schwarz-Gelben den Meistertitel, zwei Mal den FDGB-Pokal. Auch in den darauffolgenden Jahren folgten vor allem im Pokal weitere Erfolge in Serie (1982, 1984 und 1995). Im Jahr 1989 zog die SG Dynamo Dresden nach Siegen gegen Rom und Bukarest ins Halbfinale des Europapokals ein, verlor dort aber gegen den VfB Stuttgart (0:1 und 1:1). Im gleichen Jahr ergatterte Dynamo Dresden jedoch den nächsten DDR-Meistertitel.

Die Jahre ab 1990 stehen auch für Dynamo Dresden unter dem Eindruck der politischen Wende. Der Spitzenfußball wird nach westlichem Vorbild professionalisiert. Am 1. Juni 1990 wird Dynamo Dresden als eingetragener Verein gegründet. Zwar gelang es, sich einige Jahre im Oberhaus zu halten und rutschte 1995 in die damals drittklassige Regionalliga ab, 2000 musste man erstmals seit 1957 wieder in der vierten Liga ran.

Erst 2011 gelang der SG Dynamo Dresden in der Aufstiegs-Relegation gegen VfL Osnabrück die Rückkehr in die zweite Bundesliga. Doch Ausschreitungen im Fan-Bereich überschatteten die folgenden Jahre, sogar ein Ausschluss aus dem DFB-Pokal war die Folge. Nach drei Jahren stieg die SG wieder in die 3. Liga ab. In der Saison 2015/2016 feierte Dynamo unter Uwe Neuhaus mit 78 Punkten den Wiederaufstieg ins Unterhaus.

Vergangene Saison
Zu Beginn der Saison 2017/18 schien sich Dynamo Dresden im Mittelfeld der Tabelle festzuspielen. Ohne große Probleme fand sich die SGD zum Rückrundenstart auf dem achten Tabellenplatz wieder. Das tückische daran: Mit 23 Punkten hatte Dresden nur fünf Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz Drei – ein Sinnbild für die Ausgeglichenheit aller 18 Mannschaften der letzten Spielzeit. Die zweite Saisonhälfte startete mit drei Niederlagen in Folge und Dresden befand sich auf einmal mitten im Abstiegskampf.

Als die Schwarz-Gelben am 30. Spieltag die höchste Zweitliganiederlage der Vereinsgeschichte gegen Holstein Kiel (0:4) kassierten und somit punktgleich mit dem FC St. Pauli auf dem Relegationsplatz lagen, wurde es in Elbflorenz nochmal richtig spannend. Doch vier Punkte aus den letzten vier Spielen reichte dem Heimschwächsten Team der Liga letztlich doch, die Saison als 14. zu beenden.



Der Trainer
Uwe Neuhaus ist seit dem 1. Juli 2015 Cheftrainer bei Dynamo Dresden. Der gebürtige Hattinger begann bei seinem Heimatverein, der TuS Hattingen, mit dem Fußballspielen. Über die Stationen VfL Winz-Baak und SpVgg Erkenschwick kam er 1984 zu Rot-Weiss Essen in die 2. Bundesliga. Vier Jahre später wurde er vom BVL Remscheid verpflichtet und wechselte ein Jahr darauf zur SG Wattenscheid 09. Nach 105 Erst- und 85 Zweitligaeinsätzen beendete der heute 58-Jährige 1995 seine Karriere.

Nach seiner aktiven Zeit übernahm Uwe Neuhaus direkt die Trainerposition in Wattenscheid. Nach nur einem Jahr stieg er in die 2. Bundesliga ab und wurde freigestellt. Nach einem Jahr beim VfB Hüls, wurde er 1998 Co-Trainer von Michael Skibbe bei Borussia Dortmund. Neuhaus blieb bis 2004 Co-Trainer der Borussia und arbeitete nach der Beurlaubung von Skibbe unter den Cheftrainern Bernd Krauss, Udo Lattek und Matthias Sammer. 2002 gewann Neuhaus als Co-Trainer die deutsche Meisterschaft und erreichte das UEFA-Cup-Finale.

Mit Sammers Freistellung vor der Saison 2004/05 endete auch das Engagement von Neuhaus als Co-Trainer der ersten Mannschaft. Er übernahm für ein Jahr die zweite Mannschaft des BVB, ehe er Cheftrainer bei Rot-Weiß Essen wurde. Mit den Essenern gelang ihm 2006 der Aufstieg in die 2. Bundesliga, ehe in der folgenden Saison entlassen wurde. Im Sommer 2007 übernahm er den 1. FC Union Berlin, mit dem er 2009 die erste Meisterschaft der neu gegründeten 3. Liga feiern konnte. 2014 verließ er die „Eisernen“ als längster amtierender Trainer der Vereinsgeschichte. Zur Saison 2015/16 unterschrieb Neuhaus in Dresden, wo er gleich in seiner Premierensaison den Aufstieg ins Unterhaus schaffte.

Bisherige Duelle
Dynamo Dresden und der 1. FC Heidenheim 1846 trafen bereits achtmal in Duellen der 3. Liga und 2. Bundesliga aufeinander. Viermal entschieden die Sachsen die Begegnung mit Frank Schmidts Team für sich. Zweimal wurde die Punkte geteilt und weitere zweimal siegte der FCH.



Stadion

Das Dresdner DDV-Stadion wurde am 6. Mai 1923 als „Dresdner Kampfbahn“ mit einer Kapazität von rund 24.000 Plätzen eingeweiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das schwer zerstörte Gelände wieder aufgebaut und am 23. September 1951 unter dem Namen Rudolf-Harbig-Stadion neu eingeweiht. 2006 fasste der Stadtrat Dresden den Beschluss, auf dem Gelände ein neues Stadion zu errichten, das am 15. September 2009 eröffnet wurde und 2010 in Glücksgas Stadion umbenannt wurde. Ehe das Stadion 2016 seinen heutigen Namen erhielt, wurde es zwischenzeitlich zwei Jahre lang „Stadion Dresden“ genannt.