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Gegnervorschau 2018/19: VfL Bochum – Der Traditionsverein aus dem tiefen Westen

22. Juli 2018 | Kategorie: FCH News

Der FCH trifft in der kommenden Zweitligasaison auf 17 Mannschaften, die wir uns vor dem Saisonstart im Detail angesehen haben und Euch im Einzelnen vorstellen:

Nach einer äußerst unruhigen Saison mit vier Trainerwechseln, hat der VfL Bochum die Spielzeit 2017/18 auf einem, doch relativ versöhnlichen, sechsten Platz beendet. Nun träumen die Anhänger der Bochumer wieder von einer Saison, die sich überwiegend im oberen Tabellendrittel der 2. Bundesliga abspielen soll.

Historie:
Der VfL Bochum besteht in seiner heutigen Form seit dem 14. April 1938. Im Zuge der Gleichschaltung wurden damals die konkurrierenden Vereine im Umland in einem zentralen Großverein zusammengeführt. So wurden in Bochum der Turnverein 1848, der TuS Bochum 08 und Germania Bochum zum VfL Bochum 1848, der seine Jahreszahl vom TV 1848 übernahm, zusammengeschlossen. Sportlich war der neu geschaffene Großverein sofort ein Gewinn. Der VfL blieb bis zur kriegsbedingten Einstellung Gauligist (von 1938-1945 höchste Spielklasse) und feierte 1938/39 mit der Vizemeisterschaft Westfalens den bis dato größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

In den ersten Jahren nach dem Krieg spielte der Verein kaum eine Rolle. Man spielte jahrelang nur in der Landesliga und der 2. Oberliga Westfalen, bis es durch die Ausgliederungen der Fußballabteilung im Jahr 1949 langsam in Richtung Oberhaus ging. Vier Jahre später gelang dann der heißersehnte Wiederaufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Den wohl größten Rückschlag der Nachkriegszeit musste der VfL Bochum in den Jahren 1961 bis 1963 einstecken. Nach zwei Abstiegen in drei Jahren fanden sich die Westfalen in der Verbandsliga wieder. Erst ein Münzwurf entschied 1965 das Spiel um den Aufstieg in die Regionalliga West zugunsten der Bochumer – Der Start einer Erfolgsgeschichte.

Von 1971 bis 1993 waren die Westfalen in der Bundesliga beheimatet, bis ein Pendeln des VfL zwischen Bundesliga und Zweiter Liga begann. Es folgten, in unregelmäßigen Abständen, Auf- und Abstiege. Zwölf Jahre musste man sich seit 1993 mit dem Unterhaus zufrieden geben, zwölf weitere Spielzeiten verbrachten die Westfalen in der Bundesliga. In der Spielzeit 1996/97 erreichte der VfL Bochum als Tabellenfünfter das erste Mal einen Platz im UEFA-Pokal. Erst im Achtelfinale gegen Ajax Amsterdam musste sich der VfL Bochum geschlagen geben. Auch in der Spielzeit 2003/04 sicherte sich der VfL einen Europa-League-Platz, scheiterte in der Folgesaison aber schon in der ersten Runde am belgischen Vertreter Standard Lüttich (0:0 und 1:1). Seit 2010 sind die Bochumer nun in der Zweiten Liga.

Vergangene Saison
Der VfL Bochum, der in der Sommerpause 2017 als Aufstiegskandidat gehandelt wurde, erlebte in den zurückliegenden zwölf Monaten ein wahres Wechselbad der Gefühle. Noch vor Beginn der Saison 2017/18 wurde Trainer Gertjan Verbeek entlassen. Den Cheftrainer-Job übernahm Ismail Atalan, der sein Amt bereits im Oktober wieder los hatte. Auch sein Nachfolger Jens Rasiejewski brachte keine sportliche Konstanz an die Castroper Straße und wurde interimsmäßig von Heiko Butscher vertreten, ehe am 12. Februar mit Robin Dutt der vierte Chefcoach innerhalb einer Saison vorgestellt wurde. Der 53-Jährige brachte den Erfolg zurück nach Bochum, holte in zwölf Spielen satte 22 Punkte und schaffte es, eine scheinbar hoffnungslose Saison auf dem sechsten Platz zu beenden.

Der Trainer
Mit Robin Dutt hat sich der VfL Bochum Anfang dieses Jahres für einen sehr erfahrenen Trainer entschieden. Der in der Nähe von Stuttgart aufgewachsene Coach, war als Spieler nie in den obersten drei Fußballigen vertreten und begann seine Trainerkarriere bei der TSG Leonberg als Spielertrainer. Seine nächste Station war die zweite Mannschaft der TSF Ditzingen, die er ein Jahr lang betreute. Nebenbei war er auch Trainerassistent der ersten Mannschaft.

Im Jahr 2000 übernahm Robin Dutt die Cheftrainerposition der ersten Mannschaft in der Oberliga. 2002 wechselte er zur zweiten Mannschaft der Stuttgarter Kickers und übernahm im Oktober 2003 den Trainerposten der ersten Mannschaft, die damals in der Regionalliga spielte. Im Juni 2005 schloss Dutt dann die Ausbildung zum Fußballehrer in der Hennes-Weisweiler-Akademie an der Deutschen Sporthochschule Köln ab.

Als nächste Trainerstation trat er das schwere Erbe als Nachfolger von Volker Finke beim SC Freiburg an. Dutt prägte von 2007 bis 2011 den Freiburger Spielstil nachhaltig und schaffte mit den Breisgauern die Rückkehr in die Bundesliga, auch weil er in sportlich schweren Zeiten die volle Rückendeckung der Vereinsführung erhielt. Im Jahr 2011 wurde Robin Dutt von Bayer Leverkusen verpflichtet, aber noch vor Abschluss einer ersten Saison beurlaubt. Nach dieser Zeit wurde er DFB-Sportdirektor, trainierte den SV Werder Bremen für zehn Pflichtspiele und wurde zu guter Letzt Vorstand Sport beim VfB Stuttgart, ehe er im Februar dieses Jahres das Cheftraineramt des VfL Bochum antreten sollte.

Stadion 

Das Vonovia-Ruhrstadion ist eine der traditionsreichsten Spielstätten des deutschen Fußballs und wurde bereits im Jahr 1911 als Sportplatz an der Castroper Straße erbaut. Nach dem ersten Weltkrieg wurde der Platz dann zu einem Stadion ausgebaut. Über die Jahre fanden einige Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten statt. Heute verfügt das Stadion eine Kapazität von 27.599 Plätzen. Im Sommer 2016 gab der VfL Bochum bekannt, dass das Wohnungsbauunternehmen Vonovia das Namensrecht der traditionsreichen Spielstätte, für mindestens fünf Jahre, erhält.