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Gegnervorstellung: SV Darmstadt 98

29. August 2018 | Kategorie: FCH News

Am kommenden Sonntag, 2. September um 13:30 Uhr, steht für unsere FCH Profis das zweite Heimspiel der Saison 2018/19 auf dem Programm. Gegner wird der aktuelle Tabellenvierte, der SV Darmstadt 98, sein. Vor dem Aufeinandertreffen haben wir uns den letztjährigen Tabellenzehnten aus Hessen im Detail angesehen.

Historie
Der 22. Mai 1898 gilt als offizielles Gründungsdatum des SV Darmstadt 98. Damals hieß der Verein aus Hessen jedoch FK Olympia 1898 Darmstadt. Mit diesem Gründungsjahr gehört der Klub zu den Ältesten im deutschen Fußball. Durch die Fusion mit dem SC Darmstadt 1905 im Jahre 1919 folgte die Umbenennung in SV Darmstadt 1898. Damals war der Klub mit 1000 Mitgliedern der größte Sportverein Darmstadts. Als 1933 die NSDAP in Deutschland an die Macht kam, war der SV 98 der einzige Verein in Darmstadt, der seine Eigenständigkeit bewahren konnte. 1950 traten die Darmstädter erstmals in der höchsten deutschen Spielklasse, der Oberliga Süd, an. Lediglich ein Jahr später folgte der Abstieg in die zweithöchste Liga.

In den darauffolgenden Jahren etablierten sich die Hessen in der 2. Liga Süd und wurden 1973 Süddeutscher Fußballmeister. Anschließend schafften sie die Qualifikation für die 2. Liga. Der erste Aufstieg in die Bundesliga folgte fünf Jahre später. Dort konnten sich die Lilien jedoch nicht halten und stiegen sogleich wieder ab. Nach nur einer Spielzeit in der zweithöchsten Spielklasse schafften sie den sofortigen Wideraufstieg in die Bundesliga. Der Abstieg folgte jedoch erneut bereits nach einer Saison. 22 Jahre hielt sich Darmstadt im Profifußball, bevor sie 1993 in der Oberliga Hessen antreten mussten. Fünf Jahre später folgte sogar der Abstieg in die 4. Liga. Die Hessen konnten sich jedoch schnell erholen und stiegen nach nur einer Saison in die 3. Liga auf. Dort verbrachten sie vier Jahre, bevor es erneut in die Oberliga ging.

In der Saison 2003/04 holten sie mit 85 Punkten bis heute die höchste Punktzahl in der Ligageschichte der 3. Liga. Der erneute Abstieg in die Viertklassigkeit folgte 2007. Ein Jahr darauf schaffte Darmstadt den sofortigen Wiederaufstieg und 2011 die Qualifikation für die 3. Liga. In der Saison 2013/14 sicherte sich der SV 98 nach einer Niederlage (1:3) und einem Sieg (4:2) in der Relegation gegen Arminia Bielefeld nach 21 Jahren einen Platz in der 2. Liga. Anschließend gelang 2015 der direkte Durchmarsch in die höchste deutsche Spielklasse - nach 33 Jahren Abstinenz. Die Hessen hatten das niedrigste Budget und den kleinsten Kader. Der Abstieg folgte zwei Jahre später unter Cheftrainer Thorsten Frings. Einer der größten Erfolge der Hessen ist das Erreichen des Viertelfinals im DFB-Pokal in der Saison 1986/87.

Vergangene Saison
Die Saison 2017/18 stand für den SV Darmstadt ganz im Zeichen des Abstiegskampfes, obwohl die Hessen als Bundesliga-Absteiger nach dem fünften Spieltag als Tabellenzweiter auf einem guten Kurs waren. Doch die Lilien taten sich zunehmend schwer und verpassten es frühzeitig mit der Spitzengruppe mitzuhalten. Nach einer 0:1-Niederlage in Aue und dem damit elften Spiel ohne Sieg, stellten die „Lilien“ ihren Cheftrainer Thorsten Frings frei und holten Dirk Schuster zurück ins Boot. Der Erfolg kehrte langsam zurück und nach einer Serie von zwölf Spielen ohne Niederlage machten die Darmstädter am letzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt. Aufgrund der engen Tabellenkonstellation standen die Darmstädter am Ende sogar auf Platz zehn.

Personelle Veränderungen in der Sommerpause
Natürlich wurde auch beim SV Darmstadt 98 in der Sommerpause an personellen Stellschrauben gedreht. Um eine schlagkräftige Truppefür die Saison 2018/19 aufstellen zu können, mussten die Verantwortlichen der „Lilien“ auch einige bekannte Namen aus den eigenen Reihen ziehen lassen. Dazu gehören Weltmeister Kevin Großkreutz (zum KFC Uerdingen), Dong-Won Ji (zum FC Augsburg) und Artur Sobiech (zu Lechia Gdansk aus Polen).

Mit Johannes Wurtz (vom VfL Bochum), Serdar Dursun (von Greuther Fürth) Tim Rieder (vom FC Augsburg) und Marcel Franke (von Norwich City aus England) wurden starke Neuzugänge verpflichtet. Außerdem kehrte mit Außenbahnspieler Marcel Heller ein erfahrener Spieler ans Böllenfalltor zurück, der unter Dirk Schuster bereits in der Bundesliga Zeit absoluter Leistungsträger war.

Bisherige Duelle mit dem FCH
Der FCH und Darmstadt 98 standen sich bereits zwölfmal in der Regionalliga, der 3. Liga und der 2. Bundesliga gegenüber. Sechsmal endete das schwäbisch-hessische Duell Unentschieden, zweimal ging der Sieg an Darmstadt und viermal verließ das Team von Frank Schmidt als Gewinner den Platz.

Stadion
Der SV Darmstadt 98 trägt seine Heimspiele im Merck-Stadion am Böllenfalltor aus. Das Stadion hat eine Kapazität von 17.468 Zuschauern. Es entstand nach der Fusion der beiden Darmstädter Sportvereine 1919 auf Wunsch des SV Darmstadt 1898. Zwei Jahre später wurde der Bau der Sportanlage genehmigt. Das Wort Böllen ist das südhessische Wort für Pappeln, welche an der Stelle des Stadions wuchsen. Der Verein musste das Stadion in den 1980er-Jahren aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten wegen der Stadionerweiterung und dem Bau einer Flutlichtanlage an die Stadt Darmstadt verkaufen.

Heute existieren 6312 überdachte Sitzplätze und 400 nicht überdachte. Der Stehplatzbereich bietet 3698 Personen einen überdachten Platz, 7058 Personen müssen unter freiem Himmel stehen. Das Darmstädter Chemie- und Pharma-Unternehmen Merck KGaA hat sich im Juli 2014 die Namensrechte am Stadion für fünf Jahre gesichert und zahlt dafür jährlich 300.000 Euro. In der Bundesligasaison 2016/17 verzichtete Merck auf seine Namensrechte um dem 2016 an Krebs gestorbenen Darmstadt-Fan Jonathan Heimes zu gedenken. Das Stadion wurde für die Spielzeit in Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor umbenannt.