Am kommenden Sonntag, 12. August, steht für unsere Mannschaft das erste Auswärtsspiel der Saison bei Holstein Kiel auf dem Programm. Nach vielen Abgängen im Sommer befindet sich der Drittplatzierte der zurückliegenden Spielzeit mitten im personellen Umbruch.
Der Kieler SV Holstein von 1900 war ohne Zweifel die Überraschungsmannschaft der Saison 2017/18 in der zweiten Liga. Nach einem famosen Start in die Spielzeit konnten sich die „Störche“ an der Tabellenspitze festsetzen und spielten bis zum Schluss um den Aufstieg in die Bundesliga mit. Ausschlaggebend war dabei die Kieler Offensivabteilung, die wie schon im Jahr zuvor in der 3. Liga Tore am laufenden Band erzielte.
Vor allem Liga-Toptorschütze Marvin Ducksch (18 Saisontore) und sein Offensivpartner Dominick Drexler stellten die gegnerischen Abwehrreihen regelmäßig vor unlösbare Aufgaben. Endstation in Sachen Aufstieg war erst die Relegation im Mai dieses Jahres, in der die Kieler zweimal das Nachsehen gegen den VfL Wolfsburg hatten. Der größte Erfolgsfaktor war, neben der Aufstiegseuphorie, vor allem ein gut eingespieltes Team, das nahezu unverändert zur Vorsaison auflief und das System des Trainers blind umsetzen konnte.
Hält der KSV Holstein seine Form?
Und eben diese erfolgsversprechenden Personalien stellen die Schleswig-Holsteiner in diesem Jahr vor eine besonders schwere Aufgabe: Mit Markus Anfang wanderte der Erfolgstrainer der letzten Jahre in seine Heimat zum Ligakonkurrenten 1. FC Köln ab. Dominick Drexler gab im Frühjahr seinen Transfer zum dänischen Meister FC Midtjylland bekannt, wurde vor wenigen Tagen aber doch noch von Markus Anfang zusammen mit Innenverteidiger Rafael Czichos nach Köln abgeworben.
Torjäger Marvin Ducksch, der vom FC St. Pauli ausgeliehen war, unterschrieb in der Sommerpause einen Vertrag bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf und nimmt sich somit der Herausforderung Bundesliga an. Auch Offensivgeist Aaron Seydel (FSV Mainz 05), Mittelfeldakteur Amara Condé (VfL Wolfsburg) und Max Bususchkow (Eintracht Frankfurt) wechselten ins Oberhaus.
Die Abgänge dieser Leistungsträger gilt es nun durch Neuverpflichtungen zu kompensieren: Mit Tim Walter wurde ein eher unbekanntes Gesicht im Profifußball als Nachfolger Anfangs vorgestellt. Der 42-Jährige trainierte zuletzt die zweite Mannschaft des FC Bayern München, arbeitete dort unter anderem den FCH Sommerneuzugang Niklas Dorsch und wurde mit der Reserve des Rekordmeisters zweiter in der Regionalliga-Bayern. Mit Utku Sen (zuvor VfL Osnabrück), Mathias Honsak (zuvor RB Salzburg), Jae-song Lee (zuvor Jeonbuk Hyundai Motors FC aus Südkorea) und Ex-FCH Innenverteidiger Hauke Wahl (zuvor FC Ingolstadt) sollen die personellen Verluste abgefangen werden.
Die erfolgreichste Zeit liegt lange zurück
Trotzdem der KSV Holstein in der abgelaufenen Saison hauchzart am Durchmarsch in die Bundesliga scheiterte, liegt die erfolgreichste Zeit des Kieler Fußballs schon viele Jahre zurück: Bis zur Einführung der Bundesliga im Jahr 1963 spielten die Fußballer von der Ostsee noch in der höchsten deutschen Spielklasse und blickten auf eine gewonnene deutsche Meisterschaft im Jahr 1912, zwölf Jahre nach der Vereinsgründung, zurück. 1910 hatten die Schleswig-Holsteiner durch einen 7:1-Erfolg gegen Werder Bremen bereits die norddeutsche Meisterschaft für sich entschieden.
Bilanz gegen den FCH
In der 3. Liga und der 2. Bundesliga standen sich Frank Schmidts Truppe und der KSV Holstein sechsmal gegenüber. Die Bilanz ist dabei ausgeglichen: Dreimal gewann der FCH, die anderen drei Spiele entschieden die „Störche“ für sich. In der vergangenen Saison gingen allerdings beide Spiele an Holstein Kiel (3:5 und 1:2).
