Vor der anstehenden Heimpartie gegen den SV Sandhausen am Sonntag, 29. April, um 13:30 Uhr in der Voith-Arena sprach unser Cheftrainer Frank Schmidt über die Personallage in seinem Kader, den Gegner aus der Kurpfalz und darüber, worauf es jetzt in den letzten drei Saisonspielen besonders ankomme.
Wie sich bereits zu Wochenbeginn herausgestellt hatte, muss der FCH erstmals in seiner Zweitligageschichte auf seinen Mannschaftskapitän Marc Schnatterer (Muskelfaserriss) verzichten. Mittelfeldspieler Kevin Lankford habe seine Blessur aus der Partie in Berlin hingegen ausgestanden und sei seit dem gestrigen Donnerstag wieder zurück im Mannschaftstraining. „Maurice Multhaup ist seit Beginn dieser Woche ebenfalls mit im Training dabei“, so der 44-Jährige bevor er ergänzte, dass alle anderen Spieler fit seien. Gerade beim angeschlagenen Vizekapitän Sebastian Griesbeck habe er seit Mitte vergangener Woche gemerkt, dass er „fast schon wie aufgedreht“ und „euphorisch“ gewesen sei und wieder bei vollen hundert Prozent stehe.
Angesprochen auf den ungewohnten Ausfall von Marc Schnatterer erläuterte Frank Schmidt, dass er „ganz pragmatisch“ an diese Thematik herangegangen sei. „Wir haben einige Optionen, wie wir sein Fehlen kompensieren können“, kündigte er an und verwies darauf, dass man gut beraten sei, gar nicht allzu sehr darüber nachzudenken. „Der Spieler, der ihn letztlich ersetzt, wird am Sonntag sein Bestes geben, dass wir schlussendlich erfolgreich sein können“, so Frank Schmidt in seiner gewohnt positiven und zuversichtlichen Art, mit Dingen und Fakten umzugehen, die „sowieso nicht zu ändern“ seien.
Mit einem Erfolg gegen SV Sandhausen könne der FCH am drittletzten Spieltag einen „großen Schritt machen“, nicht zuletzt deshalb, weil sich am morgigen Samstag Mannschaften wie der FC St. Pauli (16. Platz) und die SpVgg Greuther Fürth (15. Platz) gegenseitig die Punkte wegnehmen werden. „Unser Spiel hat Endspielcharakter, ist letztlich aber noch keines“, so Frank Schmidt weiter, der klarstellte gemeinsam mit seiner Mannschaft, diese „große Chance“ nutzen zu wollen, sich aus der Abstiegsregion weiter zu befreien. „Wir haben in dieser Saison zuhause gut gepunktet – jetzt wollen wir am Sonntag den großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemeinsam mit unseren Fans in der Voith-Arena machen!“
Mit dem SV Sandhausen gastiert der aktuell Tabellenachte der 2. Bundesliga zum vorletzten Heimspiel auf dem Schlossberg, der mit derzeit 29 Gegentoren nach 31 Spielen die ligaweit beste Defensive stellt. „Ihr Trainer Kenan Kocak hat den Fußball in Sandhausen, seit seinem Amtsantritt im Juli 2016, definitiv verändert“, so Frank Schmidt weiter, der ebenfalls zu Protokoll gab, dass damals nicht allzu viele an den heute 37-Jährigen geglaubt hätten, den er bereits aus seiner Zeit als noch als aktiver Fußballer beim SV Waldhof Mannheim im Frühjahr 2003 kenne. „Er schafft es nun schon über zwei Jahre hinweg erfolgreich zu arbeiten und war schon als Spieler schon sehr konsequent und ehrgeizig.“
Den Blick wieder auf seine Mannschaft und das komplette Umfeld des FCH gerichtet, habe das zurückliegende Heimspiel gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf, ebenso wie die Auswärtspartien in Berlin und Nürnberg, verdeutlicht, dass alle Fans und Zuschauer für „Atmosphäre“ sorgen würden und ein „wichtiger Faktor“ im gemeinsamen Kampf für den Klassenerhalt seien. „Uns ist klar, dass wir den Funke vom Feld auf die Ränge überspringen lassen müssen und nicht umgekehrt. Das ist unsere Aufgabe und Verpflichtung“, so Frank Schmidt bevor er ergänzte, dass er und seine Mannschaft am Sonntag wieder einen „Hexenkessel“ auf dem Schlossberg schaffen wollen würden.
Der mentale Faktor sei ohnehin der allerwichtigste im Fußball und eine absolute Stärke des FCH. „Die vergangenen beiden Spiele sind für uns eine Art Schablone und Blaupause, wie wir Fußball spielen können und müssen. Wir waren in einer heißen Atmosphäre bei Union Berlin ein absolut ebenbürtiger Gegner – hier hat meine Mannschaft, gerade mental, Stärke bewiesen“, blickte Frank Schmidt auf den Punktgewinn am vergangenen Samstag zurück und hob vor allem die Phase nach dem Ausgleich der Hauptstädter hervor, als sich seine Mannschaft „gewehrt“ und der „Herausforderung gestellt“ habe. „Gelingt es uns, die Herangehensweise der vergangenen beiden Partien wieder abzuliefern, wird es sehr schwer, uns zu schlagen“, sagte der 44-Jährige zum Abschluss des Pressegespräches.