Neues und Wissenswertes rund um den FCH

Gegnervorstellung: 1. FC Union Berlin

18. April 2018 | Kategorie: FCH News

Unser kommender Gegner am Samstag, 21. April, um 13 Uhr ist der aktuell Neuntplatzierte der 2. Bundesliga Union Berlin. Mit 17.700 Mitgliedern gehört der Verein zu den 25 mitgliederstärksten Sportvereinen Deutschlands. Obwohl der Hauptstadtklub offiziell erst 1966 gegründet wurde, zählen die Berliner zu den Kultvereine in Deutschland und konnte sich zudem in den vergangenen Jahren in der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands etablieren.

Historie
Der 1. FC Union Berlin wurde offiziell am 20. Januar 1966 gegründet. Dessen Fußspuren sind jedoch bis zu einer Sandgrube hinter einer Schule im Jahr 1906 zurückzuverfolgen. Nach vielen Zusammenschlüssen, Umbenennungen und Neugründungen wurden dann die „Eisernen“ aus der Fußballabteilung des Leistungszentrums TSC Berlin aus der Taufe gehoben. Damals versuchte man, durch die Gründung von Fußballklubs aus Leistungszentren heraus und durch Strukturveränderungen bei der Organisierung des Leistungssports, dem Niveau des europäischen Spitzenfußballs näher zu kommen.

Zwei Jahre nach der Gründung feierte der 1. FC Union Berlin seinen größten Erfolg der bis heute andauernden Vereinsgeschichte. Mit dem 2:1-Sieg im Finale gegen Meister FC Carl Zeiss Jena sicherten sich die Hauptstädter den FDGB-Pokal 1968.

Zwischen 1970 und 1990 hatten die Berliner nicht nur mit zahlreichen Auf- und Abstiegen zu kämpfen, sondern scheiterten des Öfteren auch in der Relegation. Von 1970 bis 1973 verpasste Union knapp den Aufstieg durch die Relegation, im Jahr 1984 verloren die Berliner gegen Leipzig in der Relegation, stiegen wieder einmal in die zweite Liga ab und rutschten 1988 sogar in die dritte Liga.

Auch um die Jahrtausendwende fehlte das Quäntchen Glück in den Relegationsspielen. In der damals neugeschaffenen Regionalliga wurde Union Berlin 1999/00 Meister, verlor nach einem 1:1 im Hinspiel das Rückspiel mit 8:9 im Elfmeterschießen und verpasste abermals den Aufstieg in eine höhere Spielklasse. Nur ein Jahr später gelang aber der heißersehnte Aufstieg in die 2. Bundesliga. Im DFB-Pokal erreichte sie in der Meisterschaftssaison sogar das Finale, welches mit 0:2 gegen den damaligen Vizemeister FC Schalke 04 verloren ging. Da Schalke als Tabellenzweiter für die die Champions League qualifiziert war, nahm der 1. FC Union Berlin als Pokalfinalist am UEFA-Cup-Wettbewerb teil, schied jedoch in der zweiten Runde gegen Litex Lovetsch (0:2 und 0:0) aus.

Im Jahr 2005 musste Union Berlin den wohl tiefsten Fall der Vereinsgeschichte einstecken. Von der zweiten Liga ging es schnurstracks in die Oberliga. Doch bereits 2009 waren alle Sorgen vergessen und der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga gelang. Seitjeher etablierte sich der 1. FC Union Berlin im Unterhaus.



Vergangene Saison
Union Berlin hätte unter Trainer Jens Keller beinahe für eine Sensation gesorgt. Denn mit 60 Punkten nach 34 Spielen auf dem Konto lieferten die Hauptstädter nicht nur die beste Zweitliga-Saison ihrer Vereinsgeschichte ab, sondern wahrten bis zuletzt die Chance auf den Aufstieg durch die Relegation. Die Hauptstädter trennten nach dem Saisonfinale lediglich sechs Zähler von Eintracht Braunschweig und dem dritten Platz. Nach 25 Spieltagen grüßte der 1. FC Union Berlin sogar von der Tabellenspitze. Mit 15 Siegen, fünf Remis und nur vier Niederlagen überholte die Mannschaft von Jens Keller zwischenzeitlich sogar die späteren Aufsteiger VfB Stuttgart und Hannover 96. Der Saisonendspurt kostete den Berlinern letzten Endes die Aufstiegschancen. Nur noch drei Siege aus den letzten neun Spielen konnten errungen werden. Dennoch geht die Saison 2016/17 in die Geschichtsbücher des 1. FC Union Berlin ein.

Aktuelle Spielzeit
Das erste Drittel der Saison 2017/18 verlief für Union Berlin sehr zufriedenstellend.Mit 25 Punkten aus den ersten 13 Saisonspielen standen die Hauptstädter vor dem Hinspiel auf dem dritten Tabellenplatz der 2. Bundesliga. Mit einem Torverhältnis von 25:14 Toren stellten die Berliner zudem die drittbeste Offensive des Unterhauses zum damaligen Zeitpunkt. Mit der spektakulären 3:4-Niederlage auf dem Schlossberg begann eine Serie von acht sieglosen Partien und die Berliner rutschten vom dritten auf den zehnten Tabellenplatz ab. In der Zwischenzeit hatte André Hofschneider das Traineramt von Jens Keller übernommen. Vor dem vergangenen Spieltag blickten die Berliner ebenfalls wieder auf eine unbefriedigende Serie von sieben Spielen zurück, von denen lediglich die Partie gegen den SV Sandhausen am 24. Spieltag mit 2:1 gewonnen werden konnte. Durch den jüngsten 1:0-Sieg beim FC St. Pauli hat sich der 1. FC Union Berlin mit nunmehr 40 Zählern wieder auf einen Platz im Ligamittelfeld gesichert - obgleich der Abstand auf den 16. Tabellenplatz lediglich drei Zähler beträgt.



Der Trainer
Am 5. Dezember 2017 trat André Hofschneider die Nachfolge des zuvor entlassenen Jens Keller als Trainer der Berliner an. Zwei Tage zuvor hatten die Unioner mit 1:2 beim VfL Bochum verloren und rangierten auf dem vierten Platz mit drei Punkten Rückstand auf den 1. FC Nürnberg. Gerade nach der überzeugenen Vorsaison und noch allen Chancen, abermals ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden zu können, kam die Entlassung des 47-jährigen Stuttgarters überraschend. Mit dem ebenfalls 47-jährigen André Hofschneider installierten die Verantwortlichen des Hauptstadtklubs ihren U19-Trainer, der bereits zuvor von Februar bis Juni 2016 die Geschicke bei den Profis leitete. Sein abermaliger Einstand am 9. Dezember 2017 gegen die SG Dynamo Dresden misslang mit der 0:1-Niederlage - auch in der Folgewoche verloren die Berliner gegen den FC Ingolstadt 04 (1:2). Es dauerte bis zum 22. Spieltag Mitte Februar dieses Jahres, bis Union Berlin sein erstes Spiel unter André Hofschneider siegreich gestalten konnte. Mit 3:1 wurde der Tabellenführer Fortuna Düsseldorf geschlagen. Bis heute kam lediglich noch der 2:1-Heimsieg gegen den SV Sandhausen zwei Wochen später hinzu. Unter André Hofschneider hat Union Berlin in bislang 14 Partien genauso viele Punkte geholt und hat sich mit aktuell 40 Zählern und neun Punkten Rückstand auf den dritten Rang längst aus dem Aufstiegsrennen Richtung Oberhaus verabschiedet.

Bisherige Duelle gegen den FCH
Nach der torreichen Hinspielniederlage des 1. FC Union Berlin in der Voith-Arena spricht die Ligabilanz mit nunmehr einem Sieg mehr knapp für die Mannschaft von FCH Cheftrainer Frank Schmidt. Dreimal gewannen die Hauptstädter (3:1, 2:0 und 1:0), viermal der FCH (3:1, 3:0, 0:1 und 4:3). Das angesprochene Hinspiel am 18. November 2017 war die bislang torreichste Partie zwischen den beiden Mannschaften und baute zudem die Ligaheimsiegserie des FCH gegen die Hauptstädter auf nunmehr vier Partien aus. Beim bislang einzigen Aufeinandertreffen im DFB-Pokal 2015 zog Union mit 1:2 ebenfalls den Kürzeren.