Der 1.FC Heidenheim 1846 musste am Samstagnachmittag auswärts beim 1. FC Nürnberg eine weitere Niederlage einstecken. John Verhoek hatte den FCH vor 29.351 Zuschauern in Front geschossen, ehe der „Club“ die Fehler in der Heidenheimer Defensive noch gleich dreimal vor der Pause bestrafte. Nach einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang kamen die FCH Profis durch Niko Dovedan noch einmal zurück, konnten sich aber am Ende nicht mehr für das gute Auftreten in den zweiten 45 Minuten belohnen.
Vor der Partie beim „Club“ in Franken veränderte FCH Cheftrainer Frank Schmidt die Startformation auf drei Positionen: Robert Strauß, Oliver Steurer und Marcel Titsch-Rivero standen für Kolja Pusch, Kevin Sessa und Sebastian Griesbeck, der die Reise nach Nürnberg aufgrund von muskulären Problemen nicht antreten konnte, von Beginn an auf dem Feld.
Der FCH überließ in den Anfangsminuten dem Tabellenzweiten weitestgehend den Ball und versuchte aus einer geordneten Defensive heraus zu agieren. Die Nürnberger setzten nach vier Minuten ein erstes Ausrufezeichen: Ein scharf in den Strafraum geschlagener Freistoß von Tim Leibold konnte von Rechtsverteidiger Robert Strauß zur Ecke geklärt werden. Danach tat sich die Offensive der Gastgeber schwer, zu Abschlusschancen zu kommen. Norman Theuerkauf konnte in der fünften Minute zuerst einen Schussversuch von Möhwald abblocken, ehe er auf der Gegenseite selbst zu einer Torchance kam. Bei dieser traf er das Leder jedoch nicht gut genug, um Fabian Bredlow im Kasten des FCN wirklich zu gefährden. Die nächste Torgelegenheit dieser Partie bot sich erneut dem FCH: Nach einer Balleroberung im Mittelfeld setzte Maxi Thiel zum Solo an, verfehlte das Gehäuse mit seinem Abschluss dann jedoch recht deutlich (16.). Der „Club“ reagierte postwendend; Mikael Ishak setzte seinen Kopfball aus fünf Metern allerdings zu hoch an (17.).
In der Folge flachte das Spiel kurzeitig ab, dann starteten die Heidenheimer eine Drangphase mit gleich mehreren Abschlusschancen: Nach gut 25 Minuten wurde zuerst John Verhoeks Kopfball auf der Linie geklärt, ehe Timo Beermanns Schuss aus etwa elf Metern geblockt wurde. Der darauffolgende nächste Heidenheimer Abstoß sollte dann die Führung des FCH einleiten: John Verhoek, der unmittelbar im Anschluss verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, verarbeitete einen langen Ball von Kevin Müller und zog ab. Sein Volley aus über 30 Metern schlug unhaltbar für Bredlow im Winkel ein. Definitiv ein Treffer, der die Bezeichnung Traumtor verdient hatte.
Doch jetzt wurde es turbulent und bitter zugleich: Der Tabellenzweite schlug sofort eiskalt zurück. Tim Leibold setzte sich gegen Robert Strauß durch und fand mit seiner Flanke den Nürnberger Kapitän Hanno Behrens, der Kevin Müller keine Abwehrchance ließ. Doch damit noch nicht genug: Direkt nach dem Wiederanstoß vertändelte Oliver Steurer den Ball gegen Mikael Ishak, der Eduard Löwen bediente. Der Mittelfeldspieler schoss flach zur 2:1-Führung für die Hausherren ein. Nürnberg drängte in der Folge auf ein weiteres Tor, welches jedoch zunächst von Kevin Müller gegen Ishak verhindert werden konnte (35.). Drei Zeigerumdrehungen später jubelte der „Club“ dann erneut: Mit einem zu kurz geratenen Abspiel brachte Steurer seinen Schlussmann in Bedrängnis, Kevin Müller konnte das Spielgerät nicht mehr weit genug klären, sodass Marvin Stefaniak das Leder per Kopf ins Tor befördern konnte. Binnen zehn Minuten waren damit gleich vier Treffer gefallen – mit dem 1:3-Halbzeitstand aus Sicht des FCH ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel stellte Frank Schmidt um und brachte mit Niko Dovedan eine neue Offensivkraft für Oliver Steurer. Die Marschrichtung machte sich schnell bemerkbar – der FCH erarbeitete sich einige Torchancen. Sieben Minuten nach Wiederbeginn von Erfolg gekrönt: Arne Feick setzte sich gegen Hanno Behrens durch und fand mit seiner Flanke Niko Dovedan. Der Österreicher kam am langen Pfosten frei zum Kopfball und erzielte den Anschlusstreffer. Der „Club“ fand nach dem Treffer zwar wieder in die Partie zurück und tauchte einige Male gefährlich vor dem Kasten von Kevin Müller auf. Der FCH Keeper verhinderte mit seiner Parade gegen Behrens jedoch einen weiteren Gegentreffer (55.).
In der Folge entwickelte sich wieder eine ausgeglichene und umkämpfte Begegnung, sodass es bis zur Schlussviertelstunde ein Spiel auf Augenhöhe war. Dann drehte der FCH nochmal auf: Zuerst zwang Marc Schnatterer Fabian Bredlow mit einem Schuss aus 16 Metern zu einer Parade (83.), dann reagierte der FCN Schlussmann gut gegen einen Schuss aus spitzem Winkel von Robert Glatzel (84.). Die beste Ausgleichmöglichkeit bot sich dem FCH in der Schlussminute: Nach einem Foul an Niko Dovedan zirkelte Arne Feick den fälligen Freistoß in Richtung des rechten Torwinkels. Fabian Bredlow war mit einer Glanzparade zur Stelle und sicherte dem Tabellenzweiten den Heimsieg.
Nächste Woche gastiert Tabellenführer Fortuna Düsseldorf in der Heidenheimer Voith-Arena. Die Partie des 30. Spieltages am Sonntag, 15. April 2018, wird um 13:30 Uhr auf dem Schlossberg angepfiffen.
Statistik zum Spiel
Nürnberg: Bredlow – Margreitter, Löwen, Mühl – Valentini, Behrens, Erras (74. Petrak), Möhwald (85. Palacios), Leibold – Ishak (46. Werner), Stefaniak
FCH: Müller – Strauß (36. Busch), Beermann, Steurer (46. Dovedan), Feick – Wittek - Schnatterer, Theuerkauf, Titsch-Rivero, Thiel – Verhoek (29. Glatzel)
Gelbe Karten: Strauß, Thiel, Titsch-Rivero – Werner, Möhwald
Tore: 0:1 Verhoek (28.), 1:1 Behrens (30.), 2:1 Löwen (31.), 3:1 Stefaniak (38.), 3:2 Dovedan (52.)
Schiedsrichter: Johann Pfeifer (Heusenstamm)
Zuschauer: 29.351 (Max-Morlock-Stadion)