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Gegnervorschau Saison 2017/2018: Erzgebirge Aue – Mit neuem Stadion zurück zu alter Stärke?

20. Juni 2017 | Kategorie: FCH News

Der FCH trifft in der kommenden Zweitligasaison auf 17 Mannschaften, die wir uns vor dem Saisonstart im Detail angesehen haben und Euch im einzelnen vorstellen:

Nach nur einem Jahr in der 3. Liga konnte der FC Erzgebirge Aue auf direktem Weg ins Unterhaus zurückkehren. Aufgrund eines missglückten Saisonstarts lief man jedoch Gefahr, zum wiederholten Male den bitteren Gang nach unten antreten zu müssen. Mit dem 31-jährigen Trainer Domenico Tedesco arbeiteten sich die Sachsen in einem sehenswerten Saisonendspurt Stück für Stück aus der Abstiegszone heraus und beendeten die Saison auf einem zufriedenstellenden 14. Tabellenplatz.

Historie

Am 3. August 1948 wurde die Sportgemeinschaft Aue gegründet. In der darauffolgenden Saison startete der Verein in der Landesklasse West. Ein Jahr später traten sie bereits in der DDR-Liga Süd, der zweithöchsten Spielklasse der DDR, an. 1949 übernahm Pneumatikwerk Aue die Sportgemeinschaft, gemeinsam entstand am 24. September 1949 die BSG Pneumatikwerk Aue. Das ist gleichzeitig das Gründungsdatum des FC Erzgebirge Aue. Bei der Betriebssportgemeinschaft wurden mehrere Sportarten ausgeübt, das Hauptaugenmerk lag aber auf dem Fußball. Ein Jahr später übernahm die SAG Wismut die BSG als neuer Trägerbetrieb und der Verein nannte sich in BSG Zentra Wismut Aue um. In der Saison 1950/51 belegte Aue den 1. Platz in der DDR-Liga Süd.

Wiederum ein Jahr später fiel das Zentra weg und der Verein nannte sich fortan BSG Wismut Aue. Unter dem neuen Namen stiegen die Sachsen in die DDR-Oberliga, die höchste Spielklasse der DDR, auf. Die Umbenennung in SC Wismut Karl-Marx-Stadt fand drei Jahre später statt. Auch unter diesem Namen blieb die Mannschaft erfolgreich und gewann 1956 den Meistertitel in der DDR-Oberliga. Den Titel konnten sie in der darauffolgenden Saison verteidigen. Der dritte und letzte Meistertitel in der DDR gelang den Sachsen 1959. Auch international konnte Aue für positive Schlagzeilen sorgen: Im Europapokal der Landesmeister schieden sie in der Spielzeit 1958/59 erst im Viertelfinale gegen die Young Boys Bern aus. Den Spitznamen „Veilchen“ bekamen die Sachsen bereits 1966 als sie im Spiel gegen Hansa Rostock in lila-weißen Trikots auftraten.

Bis zum Ende des DDR-Sports, Anfang der 90er Jahre, nannte sich Aue erneut in BSG Wismut Aue um. Insgesamt verweilte Aue 39 Jahre lang in der höchsten Spielklasse der DDR, was sie zum Rekordhalter macht. Der Abstieg in die DDR-Liga folgte 1991.

1993 nannte sich der Verein endgültig in FC Erzgebirge Aue um, nachdem sich Wismut aus dem Verein zurückzog. Den erstmaligen Aufstieg in die 2. Bundesliga schafften die Sachsen im Jahr 2004. Der Abstieg folgte vier Jahre später. Erneut aufsteigen konnten sie 2010, bevor es wiederum fünf Jahre später in die 3. Liga zurückging. Aue schaffte den direkten Wiederaufstieg und spielt seither in der zweithöchsten deutschen Spielklasse.

Vergangene Saison

Frisch aus der 3. Liga aufgestiegen, wollte sich Erzgebirge Aue mit den Aufstiegshelden in der 2. Liga durchsetzen. Der Kader wurde lediglich punktuell verstärkt. Mit zehn verlorenen Spielen, lediglich drei siegreichen Partien und 13 Punkten ging es nach 17 Spieltagen auf dem vorletzten Platz in die Winterpause. Vor allem die 32 Gegentore schmerzten und der Kampf gegen den Abstieg spitzte sich beim Team vom damaligen Cheftrainer Pavel Dotchev zu. Nach dem Unentschieden am 23. Spieltag gegen Arminia Bielefeld (2:2) trat Dotchev zurück und machte den Weg für seinen Nachfolger Domenico Tedesco frei, der die Sachsen auf dem letzten Tabellenplatz mit fünf Punkten Rückstand auf einen sicheren Nicht-Abstiegsplatz übernahm. Mit ihm kam die Wende: Aue verlor keines der nachfolgenden fünf Spiele. Tedesco führte Aue in der Abschlusstabelle der Saison 2016/17 auf Platz 14, mit drei Punkten Abstand zum Relegationsplatz.  

Der Trainer

 

Vom 24. Spieltag bis Saisonende war Domenico Tedesco Trainer von Erzgebirge Aue. Der 31-Jährige schaffte mit 6 Siegen und zwei Remis aus elf Spielen mit den Sachsen den Klassenerhalt. Doch da sich dieser kurz nach Saisonende überraschend zum FC Schalke 04 bekannte, war Aue in den vergangenen Wochen auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer. Nun ist der Zweitligist fündig geworden: Thomas Letsch, der aus der Trainerakademie von Red Bull Salzburg stammt, wird Aue fortan auf die kommende Spielzeit vorbereiten. Zu den bisherigen Trainerstationen des 48-Jährigen gehörten unter anderem der FC Liefering, Sonnenhof Großaspach und die Reserve der Stuttgarter Kickers.

 

Bisherige Duelle gegen den FCH

In sieben Spielen standen sich beide Teams gegenüber, wobei die Mannschaft aus dem Erzgebirge lediglich einmal als Sieger vom Platz ging - beim 2:1-Heimsieg in der vergangenen Saison. In der zweiten und 3. Liga setzte sich der FCH jeweils einmal durch. Auch im Achtelfinale der DFB-Pokal Saison 2015/16 gewann die Mannschaft von Cheftrainer Frank Schmidt das Duell. Zwei der drei Unentschieden erfolgten in der zweithöchsten Spielklasse, eine Punkteteilung gab es in der 3. Liga.

Stadion

Seit dem 27. Mai 1928 treten die Fußballer in Sachsen im Sparkassen-Erzgebirgsstadion gegen den Ball. Damals allerdings noch unter dem Namen Städtisches Stadion. Am 16. März 2011 folgte die endgültige Umbenennung im Rahmen der Partnerschaft des Klubs mit der Sparkasse. Bis 2020 fließen dafür jährlich 500.000 Euro in die Vereinskasse. Im Juni 2015 wurde der Umbau zu einem reinen Fußballstadion beschlossen. Die Arena soll nach Fertigstellung 16.485 Zuschauern Platz bieten. Vor dem Umbau hatten 15.690 Zuschauern die Möglichkeit, die Auer Heimspiele live zu verfolgen. 9.390 davon waren Sitz- und 6.300 Stehplätze. In der 2. Liga zahlt der FCE jährlich 350.000 Euro Pacht.