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Gegnervorschau Saison 2017/18: VfL Bochum - Die einstige graue Maus der Bundesliga

22. Juni 2017 | Kategorie:

Der FCH trifft in der kommenden Zweitligasaison auf 17 Mannschaften, die wir uns vor dem Saisonstart im Detail angesehen haben und Euch im Einzelnen vorstellen:

Durch die Kriege gelitten, kämpfte sich der VfL Bochum im Laufe des vergangenen Jahrhunderts wieder zurück in den Spitzenfußball. 22 Jahre Bundesliga, Auf-sowie Abstiege sowie Europapokal-Teilnahmen folgten. Seit sieben Jahren sucht der Verein nun nach der Leiter zurück ins Oberhaus.

Historie
Der VfL Bochum besteht in seiner heutigen Form seit dem 14. April 1938. Im Zuge der Gleichschaltung wurden damals die konkurrierenden Vereine im Umland in einem zentralen Großverein zusammengeführt. So wurden in Bochum der Turnverein 1848, der TuS Bochum 08 und Germania Bochum zum VfL Bochum 1848, der seine Jahreszahl vom TV 1848 übernahm, zusammengeschlossen. Sportlich war der neu geschaffene Großverein sofort ein Gewinn. Der VfL blieb bis zur kriegsbedingten Einstellung Gauligist (von 1938-1945 höchste Spielklasse) und feierte 1938/39 mit der Vizemeisterschaft Westfalens den bis dato größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

In den ersten Jahren nach dem Krieg spielte der Verein kaum eine Rolle. Man spielte jahrelang nur in der Landesliga und der 2. Oberliga Westfalen, bis es durch die Ausgliederungen der Fußballabteilung im Jahr 1949 langsam in Richtung Oberhaus ging. Vier Jahre später gelang dann der heißersehnte Wiederaufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Den wohl größten Rückschlag der Nachkriegszeit musste der VfL Bochum in den Jahren 1961 bis 1963 einstecken. Nach zwei Abstiegen in drei Jahren fanden sich die Westfalen in der Verbandsliga wieder. Erst ein Münzwurf entschied 1965 das Spiel um den Aufstieg in die Regionalliga West zugunsten der Bochumer – Der Start einer Erfolgsgeschichte.

Von 1971 bis 1993 waren die Westfalen in der Bundesliga beheimatet, bis ein Pendeln des VfL zwischen Bundesliga und Zweiter Liga begann. Es folgten in unregelmäßigen Abständen Auf- und Abstiege. Zwölf Jahre musste man sich seit 1993 mit dem Unterhaus zufrieden geben, zwölf Spielzeiten verbrachten die Westfalen in der Bundesliga. In der Spielzeit 1996/97 erreichte der VfL Bochum als Tabellenfünfter das erste Mal einen Platz im UEFA-Pokal. Erst im Achtelfinale gegen Ajax Amsterdam musste sich der VfL Bochum geschlagen geben. Auch in der Spielzeit 2003/04 sicherte sich der VfL einen Europa-League-Platz, scheiterte in der Folgesaison aber schon in der ersten Runde am belgischen Vertreter Standard Lüttich (0:0 und 1:1). Seit 2010 sind die Bochumer nun in der Zweiten Liga.

Vergangene Saison
In der vergangenen Spielzeit rief Trainer Gertjan Verbeek mit dem VfL Bochum eine konstante Leistung ab und hielt sich damit kontinuierlich im Mittelfeld auf. Mit 1,29 Punkten pro Spiel, zehn Siegen, 14 Remis und zehn Niederlagen, schwankte der VfL Bochum zwischen Tabellenplatz sieben und 13. Am Saisonende standen 44 Zähler und der neunte Tabellenrang zu Buche - Die zweitbeste Saison in den letzten sechs Jahren im Unterhaus. Vor allem im Saisonendspurt bündelten die Bochumer noch einmal ihre Kräfte. Aus den letzten elf Spielen gingen nur zwei verloren, drei gewann die Mannschaft des niederländischen Trainers und sechs Mal teilte sich der VfL die Punkte mit den Kontrahenten. Nur das Torverhältnis fiel mit 42:47 Toren schlechter aus als in den vergangenen Jahren. Nur vier Mannschaften haben in der Saison 2016/17 weniger Gegentore kassiert als der VfL Bochum. Anders als noch im Vorjahr, als man mit 56 Toren deutlich mehr schoss und mit 40 Toren sieben weniger kassierte.

Der Trainer


Seit dem 22. Dezember 2014 steht der Niederländer Gertjan Verbeek an der Seitenlinie des VfL Bochum. Seine bisherige Bilanz kann sich durchaus sehen lassen. In 83 Ligaspielen fuhr er mit seiner Mannschaft 28 Siege und 30 Remis ein. Lediglich 25 Partien gingen verloren. Das macht einen Punkteschnitt von 1,37 Punkten pro Spiel. Der heute 54-Jährige spielte selbst für den Niederländischen Erstligisten SC Heerenveen, hatte dort von 2004-2008 das Traineramt inne, bis es ihn 2013 nach Deutschland zum 1. FC Nürnberg und schließlich zum VfL Bochum zog.

Bisherige Duelle gegen den FCH


In bislang sieben Spielen standen sich beide Teams gegenüber, wobei der FCH lediglich einmal als Sieger hervor ging. Und das gleich in der ersten Begegnung in der Zweitliga-Premierensaison 2014 mit einem deutlichen 5:0-Heimerfolg. Zweimal gab es keinen Sieger, das letzte Mal beim 0:0 am 28. Spieltag in der vergangenen Saison. Dreimal hatte der VfL in der Liga die Oberhand (1:4, 2:4 und 1:2). 2013 gewann der Zweitligist mit 2:0 gegen den damaligen Drittligisten 1. FC Heidenheim 1846 in der ersten Runde des DFB-Pokals.

Stadion
Mitten in der Bochumer Innenstadt, an der Castroper Straße, steht seit dem Jahr 1911 das Vonovia Ruhrstadion. Benannt ist es seit 2016 nach dem deutschen Wohnungsunternehmen Vonovia mit Sitz in Bochum und der am südlichen Stadtrand fließenden Ruhr, einem Nebenfluss des Rheins. Während bei der Eröffnung im frühen 20. Jahrhundert nur gut 500 Zuschauer am Spielfeldrand standen, fasst das Stadion heute 29.299 überdachte Plätze (davon rund 16.000 Sitzplätze). Berühmt ist das Stadion zudem für Open-Air-Konzerte des Musikers Herbert Grönemeyer. Dieser ist seit seiner Kindheit eng mit dem VfL Bochum verbunden, spielte dort sogar selbst Fußball. Bereits acht Mal trat der als „Edelfan“ bekannte Künstler bereits im Vonovia Ruhrstadion auf.

Weitere bereits vorgestellte Gegner:
Holstein Kiel
MSV Duisburg
Arminia Bielefeld
1. FC Nürnberg
1. FC Kaiserslautern
Fortuna Düsseldorf
FC Erzgebirge Aue 
SV Sandhausen