Neues und Wissenswertes rund um den FCH

Teamcheck: Unser Auftaktgegner FC Erzgebirge Aue vorgestellt

27. Juli 2017 | Kategorie: FCH News

Am kommenden Sonntag, 30. Juli, empfängt der FCH um 15:30 Uhr den FC Erzgebirge Aue zum Saisonauftakt in der heimischen Voith-Arena. Unter ihrem neuen Trainer Thomas Letsch heißt das Saisonziel der Sachsen erneut Klassenerhalt.

Gerne denkt man im Erzgebirge an die erfolgreichen Jahre im DDR Sport zurück, als Aue 39 Jahre lang in der höchsten Spielklasse teilnahm und damit Rekordhalter ist. Seit der Zusammenführung Deutschlands mit dem Mauerfall 1990 konnten die Sachsen nicht mehr an diese Erfolge anknüpfen. Schlimmer noch, 2008 stieg der Klub in die 3. Liga ab – zwei Jahre später folgte zwar der Wideraufstieg, doch in der Saison 2014/15 konnte der FC Erzgebirge Aue die Klasse erneut nicht halten und fand sich in der 3. Liga wieder.

Starker Endspurt sicherte den Klassenverbleib

Dass es nach dem direkten Wideraufstieg unter dem damaligen Trainer Pavel Dotchev 2016 nicht erneut in die 3. Liga ging, haben die Sachsen einem starken Endspurt der letztjährigen Zweitligasaison zu verdanken. Lediglich 13 Punkte sammelten sie vor der Winterpause und standen mit nur drei siegreichen Partien folgerichtig auf dem vorletzten Tabellenplatz. Nach einem Unentschieden am 23. Spieltag trat Aufstiegstrainer Dotchev zurück und machte den Weg für seinen Nachfolger Domenico Tedesco frei, der Aue auf dem letzten Tabellenplatz und fünf Punkten Rückstand auf einen sicheren Nicht-Abstiegsplatz übernahm. Mit ihm kam die Wende: Aue verlor keines der nachfolgenden fünf Spiele und Tedesco führte den Klub in der Abschlusstabelle auf Platz 14, drei Punkte vom Relegationsplatz weg. Warum der erst 31-jährige Schwabe nun bei Bundesligist FC Schalke 04 an der Seitenlinie steht, ist daher kaum noch eine Überraschung.


Der 48-jährige Thomas Letsch übernahm im Juni dieses Jahres das Traineramt beim FC Erzgebirge Aue.

Letsch kam im Sommer für Tedesco

Für Präsident Helge Leonhardt kam diese Entscheidung in der Sommerpause jedoch sehr wohl überraschend und die Suche nach einem hintere Reihe v. li.: Team-Betreuer Bernd ‚Zimbo‘ Zimmermann, Sebastian Hertner, Cebio Soukou, Dominik Wydra, Dennis Kempe, Malcolm Cacutalua, Nicolai Rapp, Dimitrij Nazarov, Christian Tiffert, Moise Ngwisani, Team-Verantwortlicher Tommy Käßemodel, Fitness-Trainer Werner Schoupa, TW-Trainer Max Urwantschky mittlere Reihe v. li: Physiotherapeuten Ralf Schröder, Nadine Dörfel, Marie Koch, Team-Arzt Christian Frenzel, Fabian Kalig, Clemens Fandrich, Pascal Köpke, Sören Bertram, Albert Bunjaku, Patrick Strauß, Philipp Riese, Mario Kvesic, Co-Trainer Robin Lenk, Co-Trainer Wolfgang Luisser, Cheftrainer Thomas Letsch, Vereinspräsident Helge Leonhardt vordere Reihe v. li.: Arianit Ferati, Fabio Kaufmann, Mirnes Pepic, Robert Jendrusch, Martin Männel, Daniel Haas, Nicky Adler, Simon Handle, Calogero Rizzuto Nachfolger wurde kurzfristig einberufen. Fündig wurden die Sachsen in Österreich, wo der 48-jährige gebürtige Esslinger Thomas Letsch bei den Junioren von RB Salzburg als Cheftrainer aktiv war. „Mein Ziel war es, die nächsten Schritte im Fußball in Deutschland zu gehen. Aue hat mich gereizt, da im Verein eine sehr familiäre Atmosphäre herrscht, außerdem wird das Stadion umgebaut. Es hat einfach alles gepasst“, begründet Letsch (siehe Interview auf Seite 11) seinen Wechsel nach Deutschland.

Viel Zeit zum Eingewöhnen blieb dem Schwaben aber nicht, denn mit Steve Breitkreuz (Innenverteidiger) und Louis Samson (Mittelfeldspieler) verließen gleich zwei absolute Leistungsträger den Verein und mussten ersetzt werden. Mit den Innenverteidigern Malcolm Cacutalua von Arminia Bielefeld und Nicolai Rapp von der TSG Hoffenheim und der Leihe von Arianit Ferati (Mittelfeldspieler, Hamburger SV) wurde versucht, die Lücken zu schließen. Die diesjährige Vorbereitung der Mannschaft um Kapitän und Auer Urgestein Martin Männel löste bei den Vereinsverantwortlichen keine Jubelstürme aus: „Die Vorbereitung war gut, wobei die Testspielergebnisse nicht zufriedenstellend waren, aber am Ende sagen natürlich die Pflichtspielergebnisse mehr aus“, sagt Letsch im Hinblick auf den Saisonauftakt. Wie der FCH hat auch der FC Erzgebirge Aue sein Trainingslager in Österreich abgehalten und dort unter anderem gegen Slovan Liberec (0:1) gespielt. Weitere Testspiele fanden gegen Hertha BSC II (5:0), den 1. FC Magdeburg (0:1), LASK Linz (1:2) sowie Antalyaspor (1:1) statt.

Großer Respekt vor dem FCH

Würde man die Vorbereitung der Sachsen nur nach den Testspielergebnissen bewerten, hätte es der FC Erzgebirge Aue dieses Jahr womöglich erneut schwer, die Klasse in der 2.Liga zu halten. Auch der neue Trainer ist sich dessen bewusst und spricht davon, dass das Team „so viele Punkte wie möglich holen möchte“. Am liebsten schon beim Auftakt gegen den 1. FC Heidenheim 1846, welchen der Cheftrainer der Auer als „richtungsweisend“ bezeichnete, denn vor der Aufgabe in der Heidenheimer Voith-Arena hat Letsch „großen Respekt“.

Stadion soll dieses Jahr fertig sein

Zum ersten Saisonspiel vor eigenem Publikum empfängt Aue in einer Woche Fortuna Düsseldorf. Die Umbauarbeiten im Erzgebirgsstadion werden bis dahin noch nicht abgeschlossen sein. Damit rechnet der Verein erst Ende dieses Jahres – mit möglichst vielen Punkten möchte man dann in Aue die Einweihung der neuen Tribünen feiern.