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Gegnervorschau Saison 2017/18: FC St. Pauli - Mehr als Fussball

03. Juli 2017 | Kategorie: FCH News

Der FCH trifft in der kommenden Zweitligasaison auf 17 Mannschaften, die wir uns vor dem Saisonstart im Detail angesehen haben und Euch im Einzelnen vorstellen:

Der FC St. Pauli gilt nicht nur im deutschen Fußball als eine Marke, die Inhalte weit über das runde Leder hinaus transportiert. Als Viertplatzierter in der ewigen Zweitligatabelle und ehemaliger Bundesligist macht der Hamburger Stadtteilclub seit Jahrzehnten zudem stetig sportlich auf sich aufmerksam, spielte letztmals im Jahr 2011 im deutschen Fußball-Oberhaus und schickt sich an, nach der starken Rückrunde in der vergangenen Spielzeit, nach der Sommerpause 2017 wieder in der oberen Tabellenregion der 2. Bundesliga anzugreifen.

Historie
Im Jahr 1924 entstand aus der Fußballabteilung des Hamburg-St. Pauli Turnverein 1862 der FC St. Pauli. Die offizielle Gründung ist auf den 15. Mai 1910 zurückzuführen, jedoch wurde der Verein erst nach der Abspaltung 14 Jahre später in die offiziellen Vereinsregister eingetragen. Nach 1945 begann sich der Club unter den Norddeutschen Spitzenteams zu etablieren. Die Mannschaft der Nachkriegszeit wird zurückblickend auch oft als „Wunderteam“ bezeichnet. Zu dieser Zeit entstand die bis heute anhaltende Rivalität zum Stadtrivalen Hamburger SV aus dem „Nobel-Stadtteil“ Rothenbaum.

Im Jahr 1972 schafften es die „Kiezkicker“ zum ersten Mal durch den Meistertitel in der 2. Bundesliga-Nord in das Oberhaus des deutschen Fußballs aufzusteigen. Danach folgten viele Höhen- und Tiefphasen, der Klub erlangte weit über die Landesgrenzen hinaus Bekanntheit und wurde auch aufgrund seiner klaren politischen Haltung zur Kult-Marke.

Das neue Jahrtausend machte die Mannschaft aus dem Hamburger Stadtteil dann endgültig zu einem der bekanntesten deutschen Fußballvereine: Trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage besiegte der FC St. Pauli im Jahr 2002 den amtierenden Weltpokalsieger FC Bayern München und prägte den Begriff „Weltpokalsiegerbesieger“. Durch eine „Retter-Kampagne“ konnte ein Jahr später eine Liquiditätslücke geschlossen und somit der Zwangsabstieg in die Oberliga verhindert werden. Nach 2006 etablierte sich der Club unter Holger Stanislawski zur festen Größe in der 2. Bundesliga und spielte in der Saison 2010/11 nochmals für ein Jahr erstklassig. Heute hat der Verein, der in der ewigen Zweitligatabelle den vierten Platz belegt, über 23.000 Mitglieder.

Vergangene Saison
Mit nur elf Punkten aus 17 Spielen stand der FC St. Pauli im Winter 2016 auf dem letzten Tabellenplatz der 2. Bundesliga, obwohl man in der Saison zuvor um den Aufstieg mitgespielt hatte. Zur Überraschung Vieler hielten die Hamburger an ihrem Trainer Ewald Lienen fest und starteten nach der Winterpause eine imposante Aufholjagd. Am 34. Spieltag beendeten die „Kiezkicker“ die Saison als drittbestes Team der Rückrunde auf dem siebten Tabellenplatz.

Der Trainer


Die Trainerkarriere von Olaf Janßen reicht bis in das Jahr 2003 zurück, als der damals 37-Jährige als Assistenztrainer von Falko Götz beim Erstligisten TSV 1860 München arbeitete. Nachdem er im April 2004 den Verein verlassen hatte, schloss er die Ausbildung zum Fußballlehrer zusammen mit Maren Meinert und dem späteren St. Pauli-Trainer André Schubert als Jahrgangsbester ab. Ab der Spielzeit 2005/06 folgte ein Engagement als Sportdirektor beim Regionalligisten Rot-Weiß Essen, wo er zeitweise auch als neuntägiger Interimstrainer arbeitete. Es folgte eine knapp vier jährige Episode als Co-Trainer von Berti Vogts bei der Nationalelf Aserbaidschans, ehe er im September 2013 das Amt des Cheftrainers des Zweitligisten Dynamo Dresden übernahm.

Nach dem Abstieg ein Jahr später in die Drittklassigkeit, zog Olaf Janßen weiter zum iranischen Rah Ahan bevor er im Sommer 2016 als Co-Trainer von Jos Luhukay beim Erstligaabsteiger VfB Stuttgart Station machte. Nach dessen Entlassung und zwei Spielen als Interimstrainer wechselte der gebürtige Krefelder in die Scoutingabteilung der Schwaben. Anfang November vergangenen Jahres wechselte er nach Hamburg in den Trainerstab des damaligen St. Pauli Cheftrainers Ewald Lienen. Nachdem dieser nun technischer Direktor bei den Hamburgern ist, bekleidet Olaf Janßen seit diesem Sommer das Amt des Cheftrainers beim FC St. Pauli.

Bisherige Duelle gegen den FCH


Der FC St. Pauli traf bisher sechsmal auf den FCH. Zweimal konnten die Hamburger gewinnen, während der FCH in allen anderen vier Spielen drei Punkte einfahren konnte. Die letzte Begegnung entschieden die Hamburger im April dieses Jahres mit 3:0 klar für sich. Stadion: Das Millerntor-Stadion wurde 1963 auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg erbaut und bietet seit einer längeren Umbauphase, die im Jahr 2015 endete, Platz für 29.546 Zuschauer. Das Besondere: Inmitten des Stadions, zwischen Süd- und Haupttribüne, hat der FC St.Pauli 2010 eine Kindertagesstätte eröffnet. Im „Piraten Nest“ finden gut 100 Kinder im Alter von null bis sechs Jahren Platz.

Weitere bereits vorgestellte Gegner:
SSV Jahn Regensburg
Holstein Kiel
MSV Duisburg
Arminia Bielefeld
1. FC Nürnberg
1. FC Kaiserslautern
Fortuna Düsseldorf
FC Erzgebirge Aue 
SV Sandhausen
VfL Bochum
SpVgg Greuther Fürth
SG Dynamo Dresden