Neues und Wissenswertes rund um den FCH

Gegnervorschau Saison 2017/18: 1. FC Union Berlin - Ein Kultverein an der Alten Försterei

06. Juli 2017 | Kategorie: FCH News

Der FCH trifft in der kommenden Zweitligasaison auf 17 Mannschaften, die wir uns vor dem Saisonstart im Detail angesehen haben und Euch im Einzelnen vorstellen:

Mit 16.000 Mitgliedern gehört der 1. FC Union Berlin zu den 25 mitgliederstärksten Sportvereinen Deutschlands. Obwohl der Hauptstadtklub offiziell erst 1966 gegründet worden ist, gilt der Verein an der Alten Försterei bereits als Kultverein. Den "Eisernen" gelang in den letzten Jahre zudem die Etablierung in der 2. Bundesliga – mit Blick nach oben.

Historie
Der 1. FC Union Berlin wurde offiziell am 20. Januar 1966 gegründet. Dessen Fußspuren sind jedoch bis zu einer Sandgrube hinter einer Schule im Jahr 1906 zurückzuverfolgen. Nach vielen Zusammenschlüssen, Umbenennungen und Neugründungen wurden dann die „Eisernen“ aus der Fußballabteilung des Leistungszentrums TSC Berlin gegründet. Damals versuchte man, durch die Gründung von Fußballklubs aus Leistungszentren heraus und durch Strukturveränderungen bei der Organisierung des Leistungssports, dem Niveau des europäischen Spitzenfußballs näher zu kommen.

Zwei Jahre nach der Gründung feierte der 1. FC Union Berlin seinen größten Erfolg der bis heute andauernden Vereinsgeschichte. Mit dem 2:1 Sieg im Finale gegen Meister FC Carl Zeiss Jena sicherten sich die Hauptstädter den FDGB-Pokal 1968.

Zwischen 1970 und 1990 hatten die Eisernen nicht nur mit zahlreichen Auf- und Abstiegen zu kämpfen, sondern scheiterten des Öfteren auch in der Relegation. Von 1970 bis 1973 verpasste Union knapp den Aufstieg durch die Relegation, im Jahr 1984 verloren die Berliner gegen Leipzig in der Relegation, stiegen wieder einmal in die zweite Liga ab und rutschten 1988 sogar in die dritten Liga.

Auch um die Jahrtausendwende fehlte das Quäntchen Glück in den Relegationsspielen. In der damals neugeschaffenen Regionalliga wurde Union Berlin 1999/00 Meister, verlor nach einem 1:1 im Hinspiel das Rückspiel mit 8:9 im Elfmeterschießen und verpasste abermals den Aufstieg in eine höhere Spielklasse. Nur ein Jahr später gelang aber der heißersehnte Aufstieg in die 2. Bundesliga. Im DFB-Pokal erreichte die Eiserne Union in der Meisterschaftssaison sogar das Finale, welches mit 0:2 gegen den damaligen Vizemeister FC Schalke 04 verloren ging. Da Schalke als Tabellenzweiter für die die Champions League qualifiziert war, nahm der 1. FC Union Berlin als Pokalfinalist am UEFA-Cup-Wettbewerb teil, schied jedoch in der zweiten Runde gegen Litex Lovetsch (0:2 und 0:0) aus.

Im Jahr 2005 musste Union Berlin den wohl tiefsten Fall der Vereinsgeschichte einstecken. Von der zweiten Liga ging es schnurstracks in die Oberliga. Doch bereits 2009 waren alle Sorgen vergessen und der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga gelang. Seitjeher etablierte sich der 1. FC Union Berlin im Unterhaus.

Vergangene Saison
Union Berlin hätte unter Trainer Jens Keller beinahe für eine Sensation gesorgt. Denn mit 60 Punkten nach 34 Spielen auf dem Konto lieferten die Eisernen nicht nur die beste Zweitliga-Saison ihrer Vereinsgeschichte ab, sondern wahrten bis zuletzt die Chance auf den Aufstieg durch die Relegation. Die Hauptstädter trennten nach dem Saisonfinale lediglich sechs Zähler von Eintracht Braunschweig und dem dritten Platz. Nach 25 Spieltagen grüßte der 1. FC Union Berlin sogar von der Tabellenspitze.

Mit 15 Siegen, fünf Remis und nur vier Niederlagen überholte die Mannschaft von Jens Keller zwischenzeitlich sogar die späteren Aufsteiger VfB Stuttgart und Hannover 96. Der Saisonendspurt kostete den Berlinern letzten Endes die Aufstiegschancen. Nur noch drei Siege aus den letzten neun Spielen konnten errungen werden. Dennoch geht die Saison 2016/17 in die Geschichtsbücher des 1. FC Union Berlin ein.

Trainer


Mit der Verpflichtung von Jens Keller gelang Union Berlin vor der Spielzeit 2016/17 ein wahrer Glücksgriff. Denn der 46-Jährige sammelte bereits beim VfB Stuttgart sowie beim FC Schalke 04 Erfahrungen als Trainer. In Gelsenkirchen gestaltete er 42 von 57 Spielen punktreich. An diese Leistungen knüpfte Jens Keller nun beim 1. FC Union Berlin an. 18 Siege, sechs Remis und zehn Niederlagen konnte er in seiner ersten Saison bei den Hauptstädtern verbuchen - das macht 1,8 Punkte pro Partie.

Bisherige Duelle gegen den FCH


Der 1. FC Union Berlin und der FCH gleichen sich in der Bilanz der letzten drei Jahre aus. Dreimal gewannen die Hauptstädter (3:1, 2:0 und 1:0), dreimal der FCH (3:1, 3:0 und 0:1). In der vergangenen Saison war für die Eiserne Union weder im Stadion an der Alten Försterei, noch in der Voith-Arena etwas zu holen. Beim bislang einzigen Aufeinandertreffen im DFB-Pokal 2015 zog Union mit 1:2 ebenfalls den Kürzeren.

Stadion
Das Stadion entstand 1920 als Ersatzspielstätte für den damaligen SC Union Oberschöneweide, der seine alte Spielstätte zugunsten eines Wohnungsbaus räumen musste. Die Kapazität des damaligen Stadions betrug 10.000 Plätze, davon waren 200 Sitzmöglichkeiten. Zwischen 1945 und 1989 wurde der Platz zum Fußballstadion ausgebaut. Tribünen in allen vier Himmelsrichtungen folgten und die Kapazität erhöhte sich auf 23.000 Plätze. 2008 starteten die Umbaumaßnahmen und der Neubau der Alten Försterei. Aktuell beträgt das Fassungsvermögen nach dem Umbau genau 22.012 Plätze. Doch der Ausbau des Stadions auf 35.000 Zuschauer befindet sich bereits in den Startlöchern.

Weitere bereits vorgestellte Gegner:
SSV Jahn Regensburg
Holstein Kiel
MSV Duisburg
Arminia Bielefeld
1. FC Nürnberg
1. FC Kaiserslautern
Fortuna Düsseldorf
FC Erzgebirge Aue 
SV Sandhausen
VfL Bochum
SpVgg Greuther Fürth
FC St. Pauli
SG Dynamo Dresden