Neues und Wissenswertes rund um den FCH

"In unserem HARTMANN NLZ legen wir großen Wert auf Integration"

06. Dezember 2017 | Kategorie: FCH News

Florian Scheitenberger ist Schulkoordinator sowie U15 Trainer beim FCH und gab im Interview im vergangenen HEIMSPIEL Magazin Einblicke in die Arbeit gegen Rassismus und für Integration im HARTMANN NachwuchsLeistungsZentrum.

Hallo Florian, wie kam es zu der Teilnahme am Gottfried-Fuchs-Preis und wie zufrieden seid Ihr mit dem Ergebnis?
Jürgen Bastendorf, der Leiter des HARTMANN NachwuchsLeistungsZentrums, kam mit der Ausschreibung auf uns zu. Wir sahen in der Teilnahme die große Chance, unsere bisherigen Tätigkeiten im Bereich Rassismus und Antisemitismus, in welchem wir uns bereits seit vielen Jahren engagieren, zu sortieren. Die Teilnahme am Gottfried-Fuchs-Preis gab uns die Möglichkeit, unser Engagement im Rahmen eines gesamten Projektes mit gezielten Maßnahmen zu präsentieren. Darüber hinaus konnten wir unserem ehemaligen FSJler, Hannes Oetzel, ein sehr sinnvolles Projekt für sein Freiwilliges Soziales Jahr geben. Wir freuen uns sehr, unter den Preisträgern zu sein. Unter 18 Teilnehmern in ganz BadenWürttemberg konnten wir den zweiten Platz erreichen. Für uns war das eine tolle Resonanz auf unsere tägliche Arbeit.

Für was steht der Gottfried-FuchsPreis?
Gottfried Fuchs ist bis heute neben Julius Hirsch der einzige deutsche Fußball-Nationalspieler jüdischer Herkunft. Das Leben der beiden steht beispielhaft für die Ausgrenzung zahlreicher jüdischer Sportler aus der deutschen Gesellschaft. Das Motto für diesen Jugendpreis lautet „Für Menschlichkeit und Toleranz – gegen Rassismus und Antisemitismus“ und wurde von den drei Fußballverbänden in Baden-Württemberg ausgeschrieben.

Mit welchen Projekten habt Ihr Euch beworben und was für Erfahrungen habt Ihr in der Projektphase gesammelt?
Wir haben mehrere Projekte durchgeführt. Zwei möchte ich aber besonders hervorheben. Zum einen haben wir auf unserem Gelände einen Trainingstag mit Hilfe der Flüchtlingsbetreuerin Irmgard Iwa für 20 Flüchtlinge zwischen 12 und 30 Jahren veranstaltet. Wir konnten den überwiegend aus arabischen Ländern geflüchteten Menschen eine besondere Freude bereiten, indem wir ihnen unsere Fußballphilosophie und auch unser Gelände zeigen konnten. Glücklich gemacht haben wir außerdem unseren langjährigen Fußball-AG-Partner, die Bergschule in Heidenheim, mit dem Besuch zweier Profis. Unsere Abwehrspieler Mathias Wittek und Ronny Philp leiteten in der Grundschule, die ebenfalls von vielen immigrierten Kindern besucht wird, gemeinsam mit Betreuern des NLZ eine Fußball-AG.



Wie bringt Ihr den Nachwuchskickern Themen wie Rassismus und Toleranz näher?

In unserem NLZ steht Integration an erster Stelle. So bilden unter anderem Vorträge zum Thema AntiRassismus von Angelo Bianco und Franziska Danner, die beide im Fanprojekt Heidenheim tätig sind, einen Baustein. Zudem engagiert sich unser Stadionsprecher Peter Barth im Bereich Suchtprävention seit vielen Jahren im HARTMANN Nach wuchsLeistungsZentrum.

Wie gehen die Spieler und Betreuer des HARTMANN NachwuchsLeistungsZentrum mit Rassismus um?
Die Trainer und Betreuer des NLZ nehmen ebenfalls an den oben genannten Vorträgen teil. Über das gesamte Jahr werden diese Themen in Workshops oder Trainertagungen aufgearbeitet. Als Vorbild für die Kinder in unserer Jugendabteilung ist es besonders wichtig, sehr verantwortungsbewusst damit umzugehen.