8. Spieltag: Dank eines starken Auftritts wäre vor 12.500 Zuschauern in der Voith-Arena am Sonntagnachmittag sogar noch mehr möglich gewesen
Schade! Der 1. FC Heidenheim 1846 hatte Tabellenführer Eintracht Braunschweig lange am Rande einer Niederlage, bis Domi Kumbela für die Niedersachsen in der 76. Minute eiskalt zuschlug. Zuvor hatte Tim Kleindienst den stark aufspielenden FCH in der 27. Minute in Führung gebracht. Ebenfalls bitter: Mit Kevin Kraus und Timo Beermann mussten gleich beide Innenverteidiger auf Heidenheimer Seite ausgewechselt werden.
Im Gegensatz zum Sieg gegen den 1.FC Kaiserslautern änderte Frank Schmidt nicht viel an der Aufstellung, bis auf eine Ausnahme. John Verhoek stand für Bard Finne in der Heidenheimer Startaufstellung. Nach guten zwei, drei Minuten der Braunschweiger zu Beginn kam der FCH wiederum zur ersten Chance der Partie, als es Kapitän Marc Schnatterer es aus der Distanz versuchte und nur knapp scheiterte. Beide Teams spielten vom Anpfiff weg temporeich nach vorne und kämpften um jeden Meter. Es entwickelte sich daher eine absolut niveauvolle Zweitligapartie und damit das erhoffte Spitzenduell.
Dabei kristallisierte sich im Verlauf der ersten 45 Minuten zunehmend ein Übergewicht des FCH heraus, das sich in der Offensive in der Folge weiter bemerkbar machte. Nach guten Möglichkeiten durch Kleindienst aus der Distanz (15.) und einigen im Ansatz gut vorgetragenen Kontern zeigte sich, dass die Hausherren deutlich mehr auf das Tor drängten als der Tabellenführer. Im Angriff fand die Eintracht kaum ein Mittel gegen die Heidenheimer Defensive, nicht umsonst aktuell die beste der 2. Bundesliga. Der FCH hatte den Gegner wieder einmal voll im Griff. In der 27. Minute belohnte sich der FCH für sein starkes Offensivspiel dann. BTSV-Abwehrspieler Baffo konnte den Ball nicht entscheidend klären, sodass der Ball unmittelbar bei Tim Kleindienst im Strafraum landete, der zog trocken ins rechte, untere Eck zur verdienten Führung ab.
Dem großen Jubel folgte nur fünf Zeigerumdrehungen später der große Schock: In der 32. Minute verletzte sich Kevin Kraus (genaue Diagnose steht noch aus) bei einer Rettungstat im eigenen Sechzehner am Knie und musste sofort durch Norman Theuerkauf ersetzt werden. Nach der Verletzung von Mathias Wittek, stand wegen eines Muskelfaserrisses nicht im Kader, war Kraus schon der zweite Innenverteidiger, den es zu kompensieren galt. Die Braunschweiger kamen bis zur Halbzeit nicht mehr gefährlich vor das Tor, während der FCH um jeden Ball kämpfte und wacher war. Marc Schnatterer hätte kurz vor der Pause noch die Möglichkeit zum 2:0 gehabt, sein Distanzschuss ging aber knapp am Kasten der Braunschweiger vorbei.
Nach der Pause wurde die Dominanz des FCH noch größer. John Verhoek legte nach einem Einwurf von Feick gekonnt auf Kleindienst ab, der den Ball aus einer guten Position nicht optimal traf und am Tor vorbei hämmerte. Und die Partie nahm noch weiter Fahrt auf: Das 2:0 lag auch bei Timo Beermanns Chance, der die Kugel in der 56. Minute nach einem Freistoß an die Latte bugsierte, absolut in der Luft. Auch viele Standards sorgten in dieser Phase immer wieder für reichlich Betrieb vor dem Gäste-Gehäuse.
Doch statt des zweiten Treffers, der hochverdient gewesen wäre, mussten die Rot-Blau-Weißen den nächsten personellen Rückschlag hinnehmen. Mit Timo Beermann verletzte sich unglücklicherweise auch der zweite Innenverteidiger und musste vom Feld. Sebastian Griesbeck rückte in die Viererkette und Martin Rasner nahm dessen Position im zentralen Mittelfeld ein. In der Folge begann eine leichte Druckphase der Braunschweiger, die sich nun erstmals so wirklich einige Chancen herausspielten. Dennoch fiel der bittere Ausgleich eigentlich aus dem Nichts: Der eingewechselte Hernandez kam zur Flanke und bediente Top-Torschütze Domi Kumbela am langen Pfosten, der zum 1:1 traf.
Braunschweig blieb bis zum Ende noch weiter bemüht, dennoch hätte Marcel Titsch-Rivero die Partie noch fast zu Gunsten des FCH entscheiden. Seinen Kopfball ins kurze Eck, wenige Minuten nach dem Ausgleich, konnte aber von BTSV-Keeper Fejzic (78.) gerade noch so pariert werden. Schlussendlich sollte es an diesem Nachmittag, trotz einer tollen Leistung, nicht sein mit dem ersten Heidenheimer Sieg gegen Eintracht Braunschweig.
Nun steht ein länderspielfreies Wochenende auf dem Programm. Danach geht es am Samstag, 15. Oktober 2016 (13 Uhr), mit dem Auswärtsspiel bei Greuther Fürth für die FCH Profis weiter.
Statistik zum Spiel
FCH: Müller - Strauß, Kraus (34. Theuerkauf), Beerman (64. Rasner), Feick - Halloran, Griesbeck, Titsch-Rivero, Schnatterer - Verhoek, Kleindienst (79. Thomalla)
BTSV: Fejzic - Reichel, Decarli, Valsvik, Baffo, Omladic, Khelifi (71. Zuck), Moll, Biada (71. Hernandez), Kumbela, Nyman (45. Schönfeld)
Tore: 1:0 Kleindienst (27.), 1:1 Kumbela (76.)
Gelbe Karte: Zuck
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Drolshagen)
Zuschauer: 12.500 (in der Voith-Arena)
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