Zusammen mit dem FCH kann man die Kicker aus der 15.000-Seelen-Gemeinde bei Heidelberg wohl zu Recht als die Exoten der 2. Liga bezeichnen, in der sonst nur renommierte Mannschaften aus deutschen Großstädten wie Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt oder München vertreten sind.
Und doch schlagen sich beide Teams auch in dieser Saison bisher ganz bravourös. Aktuell belegt der FCH mit 27 Punkten Platz 8 der Tabelle, Sandhausen hat zwei Punkte mehr auf der Haben-Seite, und wären den Kurpfälzern wegen eines Lizenzverstoßes nicht drei Punkte abgezogen worden, könnten sie sogar fast am Relegationsplatz schnuppern.
An diesem Samstag ist also mit Sicherheit wieder ein hart umkämpftes Match zu erwarten, wie dies in den bisherigen Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften stets der Fall war. Letztlich aber hatte der FCH fast immer die Nase vorn. In den bislang neun Begegnungen in der 3. und der 2. Liga gab es fünf Siege für unsere Mannschaft, drei Unentschieden, und nur einmal, im Jahr 2009, konnte Sandhausen einen Dreier einfahren. Noch in bester Erinnerung dürfte jedoch der leidenschaftliche Fight Ende Oktober vergangenen Jahres in der 2. Runde des DFB-Pokals sein, den der FCH nach spannenden 120 Minuten erst im Elfmeterschießen mit 4:3 für sich entscheiden konnte.
Trotz allem können die Nordbadener auf ihre Vereinshistorie durchaus stolz sein. Sie sind nicht nur 13-facher badischer Pokalsieger und schafften es im Jahr 1986 sogar bis ins DFB-Pokal-Viertelfinale, sie holten sich auch sechsmal die Meisterschale in der Oberliga Baden-Württemberg, in der sie sich über die Jahrzehnte hinweg fast immer in der Spitzengruppe der Liga behaupten konnten. Seine größten Erfolge feierte der SV Sandhausen aber in den Jahren 1978 und 1993 mit dem zweimaligen Gewinn der Deutschen Amateurmeisterschaft.
2007 gelang dann der Sprung von der Oberliga in die Regionalliga Süd und in der darauffolgenden Spielzeit mit Platz 5 auch gleich die Qualifikation für die neue 3. Liga, in der die Sandhausener mit großer Regelmäßigkeit als einer der Aufstiegsfavoriten gehandelt wurden.
Die beiden vergangenen Spielzeiten in der 2. Liga konnte der SVS jeweils auf dem 12. Tabellenplatz abschließen und kaum einer hätte der Mannschaft zugetraut, so furios in die laufende Saison zu starten. Da gab es zu Beginn gleich drei Siege in Braunschweig, gegen Union Berlin und in Paderborn, ehe der FCH den Sandhäuser Höhenflug im Hardtwaldstadion mit einem torlosen Remis erst einmal einbremste. Nach einer leichten Schwächeperiode vor der Winterpause hat sich das Team von Trainer Alois Schwartz mit dem Heimsieg gegen Paderborn am vergangenen Wochenende wieder zurückgemeldet und will nun endlich einmal die Statistik gegen den FCH ein wenig aufbessern. Da wird die Mannschaft von Frank Schmidt jedoch etwas dagegen haben.