15. Spieltag: Der FCH unterliegt Hannover 96, trotz engagierter Leistung, am Freitagabend vor 28.500 Zuschauern
Eindeutig, der Begriff „Freitagabend-Krimi“ eignet sich ideal, um dieses Topspiel am 15. Spieltag der 2. Bundesliga so treffend wie möglich zu umschreiben. Dabei musste sich der 1. FC Heidenheim 1846 nach dramatischen und schwerumkämpften 90 Minuten mit 2:3 geschlagen geben. Zweimal waren die Rot-Blau-Weißen in Führung gelegen, zweimal konnte Hannover 96 ausgleichen und schlussendlich die Partie durch einen Treffer von Sarenren Bazee (70.) noch drehen. Zuvor war Kevin Müller in der 38. Minute verletzungsbedingt mit einem langen Cut am Hals ausgewechselt werden. Der FCH Keeper wurde während der Partie noch im Krankenhaus genäht, konnte aber erfreulicherweise die Heimreise im Mannschaftsbus bereits wieder antreten.
Dass es eine ereignisreiche Begegnung werden würde, zeichnete sich bereits während der ersten Zeigerumdrehung ab. Ben Halloran lag nach sechzig Sekunden der Start nach Maß auf dem Fuß, als er frei auf das 96-Gehäuse zulaufend knapp vergab. Danach zeigten die Hausherren jedoch schnell, welche Qualität in der Mannschaft des Aufstiegsaspiranten steckt. Hannover baute durch viel Ballbesitz eine Menge Druck auf und war insbesondere bei Standards in der Heidenheimer Hälfte präsent. In veränderter 4-1-4-1-Formation hielt die beste Defensive der 2. Liga diesem Druck jedoch stand und verhinderte zwingende Möglichkeiten. Auf der Gegenseite präsentierten sich die FCH Profis vorne effizient. Nachdem der Schock über die Verletzung von Kevin Müller (34.) überwunden war - Sarenren Bazee hatte den 1846-Keeper am Hals getroffen – ging der FCH in Führung. Durch beherztes Nachsetzen im Anschluss an eine Freistoß landete der Ball bei John Verhoek (38.), der erfolgreich in die Maschen einschob. Doch die Freude währte nicht lange, noch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit glich Martin Harnik postwendend zum 1:1 aus.
Im zweiten Spielabschnitt fand die Mannschaft von Cheftrainer Frank Schmidt schnell zum eigenen Spiel. Die Rot-Blau-Weißen schmissen sich in die Zweikämpfe, ackerten Meter um Meter und kauften dem Gegner mehr und mehr den Schneid ab. Tim Skarke setzte in dieser Phase (52.) einen Warnschuss ab, mit welchem Tschauner seine Probleme hatte. Wenige Minuten später musste dieser dann erneut in diesem Spiel hinter sich greifen. Nach einem von Marc Schnatterer eingeleiteten Angriff flankte Arne Feick nach innen, wo John Verhoek stand. Dessen Hannoveraner Gegenspieler Anton (60.) bugsierte dort dann die Kugel ins eigene Gehäuse. 2:1 lag der FCH jetzt in Front, die Überraschung schien greifbar. Allerdings schmiss der Bundesligaabsteiger in der Offensive anschließend seine Qualitäten in die Waagschale. Der eingewechselte Niclas Füllkrug (68.) besorgte aus kurzer Distanz den Ausgleich, den die Heidenheimer nicht wirklich verarbeiteten. Denn nur zwei Minuten später war Sarenren Bazee zur Stelle, der in der 70. Minute mit dem Treffer zum 3:2 die Partie drehte. Danach biss der FCH weiter auf die Zähne , wechselte mit Smail Morabit und Denis Thomalla nochmals offensiv, schaffte es aber nicht mehr entscheidend zurück zu schlagen.
Dennoch konnte die Mannschaft von Cheftrainer Frank Schmidt erhobenen Hauptes die lange Heimreise aus der niedersächsischen Landeshauptstadt antreten. Schließlich hatte man den Topfavoriten der 2. Bundesliga lange Zeit am Rande einer Niederlage gehabt. Nächste Woche geht es dann mit dem letzten Heimspiel im Jahr 2016 weiter. Zu Gast in der Heidenheimer Voith-Arena wird am Freitag, 9. Dezember (18.30 Uhr), der 1. FC Union Berlin sein.
Statistik zum Spiel
96: Tschauner - Sorg, Sane, Anton, Albornoz - Bakalorz, Schmiedebach - Sarenren Bazee (85. Fossum), Karaman, Prib - Harnik (Huth 90.+2)
FCH: Müller (38. Schnitzler) - Strauß (76. Morabit), Wittek, Beermann, Feick - Griesbeck, Titsch-Rivero - Skarke, Schnatterer - Verhoek, Halloran (71. Thomalla)
Tore: 0:1 Verhoek (42.), 1:1 Harnik (45.+1), 1:2 Anton (60./ET), 2:2 Füllkrug (68.), 3:2 Sarenren Bazee (70.)
Gelbe Karten: Titsch-Rivero, Griesbeck
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Drolshagen)
Zuschauer: 28.500