7. Spieltag: Der 1. FC Heidenheim 1846 gewinnt auswärts beim 1. FC Saarbrücken mit 3:2 (2:0)
Erfolgreicher Trip ins Saarland - der nächste Dreier ist eingefahren! Vor 4054 Zuschauern schlägt der 1. FC Heidenheim 1846 den 1. FC Saarbrücken durch die Tore von Florian Niederlechner, Marcel Titsch-Rivero und Sven Sökler mit 3:2. Nach der 2:0-Pausenführung ging es in der zweiten Halbzeit noch hoch her. Christian Eggert sah bei den Gastgebern zwischenzeitlich Gelb-Rot.
Vor der Partie hatte Cheftrainer Frank Schmidt, wie erwartet, keinerlei Änderungen vorgenommen. Er vertraute auf die gleich Elf, die auch gegen Hansa Rostock zunächst auf dem Platz gestanden hatte. Auf der Bank komplettierten wieder Rouven Sattelmaier, Maurizio Scioscia, Ingo Feistle, Alper Bagceci, Florian Krebs, Michael Thurk und Paddy Mayer den 18 Mann-Kader.
Verzichten mussten die Rot-Blau-Weißen zunächst weitgehend auf lautstarke Unterstützung von den Rängen. Ein Großteil der mitgereisten Heidenheimer war auf der Hinfahrt ewig im Stau gestanden. Sie trafen erst knapp eine halbe Stunde vor dem Abpfiff ein. Dennoch gehörten dem FCH zu Beginn die besseren Szenen. Florian Niederlechner sorgte in den Anfangsminuten gleich zweimal für Furore im Saarbrücker Strafraum. Keeper Timo Ochs präsentierte sich jedoch aufmerksam und reaktionsschnell. Seine Vorderleute waren in der Folge - trotz oder gerade auf Grund der unbefriedigenden Tabellensituation – bemüht, um dagegen zu halten. Durch frühes Attackieren der FCH-Profis kamen diese danach zu keiner weiteren Möglichkeit.
Dafür nutze Florian Niederlechner (25.) die nächste, ihm sich bietende, Chance umso kaltschnäuziger. Julius Reinhardt hatte ihn steil geschickt. Niederlechner tankte sich durch den gegnerischen Strafraum und ließ Timo Ochs bei seinem Abschluss alt aussehen. Die ersehnte 1:0-Führung! Doch damit nicht genug – wie von Trainer Schmidt vor der Partie eingefordert, nutzte seine Mannschaft die nun aufkeimende Verunsicherung der Saarbrücker gnadenlos aus. Torschütze Niederlechner bediente im Strafraum Marcel Titsch-Rivero (28.) mustergültig, der ins lange Eck zum 2:0 vollstreckte. Ein Doppelschlag, der Wirkung zeigte.
Das Saarbrücker Publikum hatte für die Leistung des eigenen Teams nur noch ein gellendes Pfeifkonzert übrig. „Wir wollen Euch kämpfen sehen“ hallte es durch das weite Rund des Ludwigsparks. Der FCH hatte die Partie absolut im Griff und diktierte das Geschehen auf dem Rasen nach Belieben. Einziges Lebenszeichen der Saarländer vor der Pause blieb in der 41. Minute ein Göcer-Freistoß, der flach am linken Pfosten vorbeistrich. Im Gegenzug zwang Sökler FCS-Schlussmann Ochs sogar noch zu einer sehenswerten Flugeinlage. Mit der Zwei-Tore-Führung ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren mit Energie aus der Halbzeitpause. Philipp Hoffmann sorgte sechs Minuten nach Wiederanpfiff auch gleich für neuen Mut auf Saarbrücker Seite. Aus rund 25 Metern verkürzte er auf 1:2. Doch ausgerechnet Sven Sökler (56.) beendete gegen seinen Ex-Klub die kurzzeitig aufkommende Euphorie prompt wieder. Heidenheims Nummer Zehn hatte vom Sechzehner abgezogen – unhaltbar und wuchtig schlug der Ball links oben im Eck ein. Der alte Abstand war umgehend wieder hergestellt.
Zur Ruhe kam die Partie in dieser Phase dennoch nicht. Erst holte Christian Eggert Mittelfeldspieler Julius Reinhardt in der 66. Minute von den Beinen, anschließend beschwerte sich der Saarbrücker bei Schiedsrichter Aarnink heftigst. Daraufhin zeigte dieser ihm Gelb-Rot und schickte Eggert vorzeitig zum Duschen. In Überzahl ergaben sich im Anschluss immer mehr Räume für die FCH-Offensive. Marc Schnatterer (68.) wäre dadurch beinahe der vierte Heidenheimer Treffer gelungen. Nach einem Konter über Reinhardt setzte der Kapitän die Kugel allerdings nur an die Latte. Eine vergebene Chance, die sich nochmals rächte. Bei einem der wenigen FCS-Angriffe flankte der eingewechselte Schneider auf Rathgeber (84.), der per Kopf das 2:3 markierte. Kurzzeitig kam nochmals Spannung auf. Doch das Team von Trainer Frank Schmidt ließ letztlich nichts mehr anbrennen.
Damit ist der zweite Sieg binnen vier Tagen perfekt. Am kommenden Samstag bildet das Württemberg-Derby gegen die Stuttgarter Kickers nun den Abschluss dieser „englischen Woche“. Anpfiff in der Voith-Arena ist um 14 Uhr. In der Drittliga-Tabelle liegt der FCH nun wieder an der Spitze und weist aktuell mit 14:5 Treffern das beste Torverhältnis aller Mannschaften auf. Die Rot-Blau-Weißen stelllen derzeit die beste Offensive - gemeinsam mit Wehen Wiesbaden - und die stärkste Defensive. Die Balance stimmt also!
Statistik zum Spiel:
FCS: Ochs – Falkenberg, Fischer, Knipping, Stegerer – Hoffmann (77. Schneider), Kruse, Eggert, Göcer – Kreuels (54. Maek), Rathgeber
FCH: Sabanov – Strauß, Göhlert, Wittek, Heise – Reinhardt, Griesbeck, Titsch-Rivero, - Sökler (77. Thurk), Schnatterer (89. Feistle) – Niederlechner (70. Krebs)
Tore: 0:1 Niederlechner (25.), 0:2 Titsch-Rivero (28.), 1:2 Hoffmann (51.), 1:3 Sökler (56.), 2:3 Rathgeber (84.)
Gelbe Karte: Wittek
Gelb-Rote Karte: Eggert (64.)
Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn)
Zuschauer: 4054