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2:2-Punktgewinn in der Nachspielzeit

09. März 2013 | Kategorie: FCH News

Der FCH und der SV Wehen Wiesbaden trennen sich 2:2 (0:1)

 

Dramatik pur in der Voith-Arena! Mit großer Moral, bedingungslosem Einsatz und Leidenschaft bis zum Schluss erzwingt der 1. FC Heidenheim 1846 gegen starke Wiesbadener den Ausgleich in der Nachspielzeit. Vor  6800 Zuschauern belohnte Kapitän Marc Schnatterer mit seinem 14. Saisontreffer die Rot-Blau-Weißen für eine beeindruckende Aufholjagd, bei der Tim Göhlert (82.) kurz zuvor den Anfang gemacht hatte. Dabei waren die Hessen durch Tore von Janjic (11.) und Zieba (72.) noch mit 2:0 in Front gelegen.


Vor der Partie hatte Cheftrainer Frank Schmidt in seiner Startformation, im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg bei Hansa Rostock vor Wochenfrist, nicht viel verändert. Lediglich Marcel Titsch-Rivero rückte, nach abgesessener Gelbsperre,  für Florian Krebs wieder auf die Sechser-Position. Auf der Bank nahmen außerdem Rouven Sattelmaier, Sandro Sirigu, Alper Bagceci, Gerrit Müller, Florian Niederlechner und Marco Sailer Platz.


Nach stimmungsvoller Choreo ("Wir für Euch, Ihr für Heidenheim") auf der Ost-Tribüne kamen die Mannschaften, bei herrlichem Frühlingswetter und  strahlendem Sonnenschein, schnell in Fahrt. Sofort war zu spüren, dass die Gäste nach 16 (!) Unentschieden in dieser Saison unbedingt Mal wieder einen Dreier einfahren wollten. Doch auch der FCH war sofort präsent. Mit einem rigorosen Zweikampf im Sechzehner gegen Wiesbadens Angreifer  Jose Pierre Vunguidica setzte Kevin Kraus nach acht Minuten ein erstes Ausrufezeichen in der Defensive. Im Gegenzug machten sich die Heidenheimer in Person von Marc Schnatterer in der Offensive erstmals bemerkbar.  Sein Schuss von der Strafraumgrenze strich knapp über dem Querbalken hinweg.

 

Diese unterhaltsame Anfangsphase fand ihren, leider negativen, Höhepunkt in der elften Minute. Zlatko Janjic wuchtete den Ball zur 0:1-Führung in die Maschen  und ließ 1846-Keeper Erol Sabanov aus wenigen Metern keine Chance. Den, aus einer gut geordneten Abwehr heraus agierenden, Landeshauptstädtern passte dieses frühe Tor bestens in Konzept. Der erfahrene Nico Herzig (46 Erst- und 110 Zweitligaspiele) zog dabei in der Defensive die Fäden. Entsprechend eng machten die Wiesbadener folglich die Räume in ihrer Hälfte, waren aber stets auf Konter aus.

 

Dennoch: Der FCH erholte sich schnell von diesem Nackenschlag, ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und übernahm die Spielkontrolle. Die beste Möglichkeit in dieser Phase hatte Robert Strauß (20.) nach schönem Zuspiel von Michael Deutsche. Nur landete das Leder erneut über dem Kasten von SVWW-Schlussmann Gurski. Standardsituationen boten ebenfalls aussichtsreiche Möglichkeiten. So zischte eine Schnatterer-Ecke von links (23.) nur knapp über dem Kopf von Tim Göhlert vorbei, der am höchsten gesprungen war.

 

Nach knapp einer halben Stunde rückte dann mehr und Schiedsrichter Timo Gerach aus Landau in den Mittelpunkt, der in dieser Phase häufig unterbrach und auf beiden Seiten mehrfach die Gelbe Karte zückte. Bis zur Pause blieb die Partie ohne weitere Highlights.


Mit Beginn der zweiten Halbzeit veränderte Cheftrainer Frank Schmidt seine Elf auf zwei Positionen. Florian Niederlechner und Alper Bagceci ersetzten Dennis Malura und Michael Deutsche. Die Einwechslungen fügten sich sofort ein und sorgten direkt nach Wiederanpfiff für mächtig Betrieb im und um den Wiesbadener Strafraum. Bagcecis (49.) Schuss klatschte nur knapp neben dem Pfosten an die Werbebande. Gurski hatte abgewehrt. Der FCH ließ den Ball in der Offensive noch schneller laufen und schaffte sich somit größere Räume. Bestes Beispiel aus der 54.Minute: Alper Bagceci setzte sich mit einem Tunneltrick an der linken Torauslinie gegen seinen Gegenspieler durch und fand im zugestellten Strafraum Michael Thurk als Abnehmer für seinen Pass. Thurk leitete blitzschnell auf Ingo Feistle weiter, dessen Flanke Marc Schnatterer jedoch nicht mehr ganz erreichen konnte. Da Schnatterer den Ball, der ohnehin im Aus gelandet wäre, noch mit der Hand abfing, kassierte er von Schieri Gerach seine fünfte gelbe Karte in der laufenden Spielzeit.


Ärgerlich für den Kapitän, doch besonders er heizte mit entschlossener Körpersprache den Fans und seinem Team nochmals kräftig ein. Mutig, kreativ und zielstrebig setzte die Schmidt-Elf alles daran, um den Ausgleich zu erzielen. Doch ausgerechnet in dieser Phase fiel der erneute Rückstand. Nach langer Zeit meldeten sich die Hessen per Konter wieder vor dem Tor von Sabanov zurück. Maciej Zieba (72.) erhöhte prompt aus kurzer Distanz zum 0:2.


Eine aussichtslose Situation knapp zwanzig Minuten vor dem Ende? Weit gefehlt, schon mehrfach hatte der FCH in dieser Saison bewiesen bis zum Abpfiff kühlen Kopf bewahren zu können. Das sollte auch an diesem Nachmittag nicht anders werden. Die unermüdlichen Angriffsversuche zahlten sich aus, wenn auch spät. Per Kopf versenkte Tim Göhlert (82.) das Leder zum 1:2 nach Flanke von Thurk. Trainer Frank Schmidt trieb seine Mannschaft nun weiter nach vorne. Beinahe wäre Mathias Wittek dabei, ebenfalls mit dem Kopf, zwei Minuten vor dem Ende schon der Ausgleich gelungen. Doch der Ball senkte sich auf die Latte. Schließlich war es einmal mehr Marc Schnatterer, der sich in der Nachspielzeit (90.+1) ein Herz nahm, gefühlvoll abzog und traf. Die Aufholjagd und der Punktgewinn waren perfekt. Für den SV Wehen Wiesbaden, die absoluten "Remis-Könige" der 3.Liga, bedeutete dieser Endstand die 17. Punkteteilung in der laufenden Spielzeit.

 

In der Tabelle verharrt der 1. FC Heidenheim 1846  mit nun 53 Zählern, wie schon seit Wochen, unverändert auf dem fünften Platz - knapp hinter Preußen Münster (54 Punkte) und Arminia Bielefeld (56 Punkte). Schon am kommenden Samstag (14 Uhr) steigt das nächste Heimspiel in der Voith-Arena. Dann wird der SV Wacker Burghausen zu Gast sein.

 

Hier geht`s zur Bildergalerie vom Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden.

Statistik zum Spiel:

 

FCH: Sabanov - Malura (46. Bagceci), Göhlert, Kraus, Feistle (68. Sailer) - Strauß, Wittek, Titsch-Rivero, Schnatterer - Deutsche (46. Niederlechner), Thurk


SVWW:
Gurski - Schimmel (68. Bieler), Wiemann , Herzig , Döringer - Mann - Mintzel (37. Ivana), Christ , Janjic , Zieba - Vunguidica (68. Stroh-Engel)



Tore:
0:1 Janjic (11.), 0:2 Zieba (69.), 1:2 Göhlert (82.), 2:2 Schnatterer (90.+1)

Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)

Gelbe Karten: Wittek, Malura,Schnatterer, Thurk, Herzig, Zieba


Zuschauer: 6800