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Gegnervorschau 2017/18: 1. FC Kaiserslautern – Ein großer Teil deutscher Fußballgeschichte

16. Juni 2017 | Kategorie: FCH News

Seit fünf Spielzeiten gehört der 1. FC Kaiserslautern zum Inventar der 2. Bundesliga. Scheiterte die Rückkehr ins Oberhaus nach dem Abstieg 2012 in den drei Folgejahren immer erst auf der Zielgeraden, so spielten die Pfälzer in den vergangenen beiden Spielzeiten keine Rolle im Aufstiegsrennen. Rang zehn und 13 lauteten die jüngsten Platzierungen – den Klassenerhalt gesichert hatte sich der FCK in der abgelaufenen Saison erst am letzten Spieltag durch einen Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg.

Historie
Der 1. FC Kaiserslautern spielte als Gründungsmitglied der Bundesliga von 1963 bis 1996 durchgehend in Deutschlands höchster Fußballklasse. Zuvor hatte der aus einem Zusammenschluss mehrerer Vereine im Jahr 1929 gegründete Sportverein bereits zwei Meisterschaften (1951 und 1953) gewonnen. Außerdem verbuchte der FCK in den Jahren 1948, 1954 und 1955 drei Vizemeisterschaften. Zu Beginn der neu gegründeten Bundesliga spielte Kaiserslautern zunächst keine bedeutsame Rolle im Kampf um Deutschlands Fußballkrone, für geschichtsträchtige Momente sorgten die Pfälzer aber dennoch.

Am 20. Oktober 1973 zum Beispiel, als der FC Bayern München nach 57 Spielminuten mit 4:1 auf dem Betzenberg in Führung lag, 33 Minuten später das Spiel jedoch mit 4:7 verloren hatte. Auch das Viertelfinal-Rückspiel in der UEFA-Cup Saison 1981/81 gegen Real Madrid gilt als Sternstunde des 1. FC Kaiserslautern: Mit einer 1:3-Hypothek aus dem Hinspiel in Spanien belastet, fegten die Pfälzer im Rückspiel mit 5:0-Toren über die Madrilenen hinweg und drangen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte bis ins Halbfinale des Wettbewerbes vor. Die nächsten Titelgewinne folgten zu Beginn der 90er Jahre mit dem ersten DFB-Pokalsieg (1990) und der dritten Deutschen Meisterschaft ein Jahr später.

Tragisch wurde es dann im Frühsommer 1996, als der FCK erstmals und völlig unerwartet den Gang in die zweite Liga antreten musste, als kleinen Trost jedoch den DFB-Pokal gewinnen konnte. Die beiden Jahre zuvor hatten die Pfälzer noch die Plätze zwei und vier im Oberhaus belegt. Was anschließend folgte ist deutsche Fußballgeschichte und ein bisher einmaliges Kunststück in der Bundesliga-Historie. Zunächst als Zweitligameister direkt wieder aufgestiegen, marschierte der FCK 1998 an die Spitze der 1. Bundesliga und gewann zum vierten Mal die deutsche Meisterschaft.

Nach der Saison 2005/06 fanden sich die Pfälzer allerdings abermals im Unterhaus wieder, kehrten nach vier Jahren nochmal für zwei Spielzeiten zurück und gehören seit der Saison 2012/13 wieder der Zweitklassigkeit an. Die Sehnsucht in der Pfalz nach der Rückkehr ins Oberhaus ist groß, die Vergangenheit ruhmreich und die Buchstaben FCK ein Innbegriff deutscher Fußballtradition.

Vergangene Saison
Verstärkt mit einer Vielzahl von Neuzugängen in der Sommerpause sowie dem neuen Cheftrainer Tayfun Korkut missglückte Kaiserslautern bei der 0:4-Auftaktniederlage zuhause gegen Hannover 96 der Start in die Saison 2016/17. Nur neun Punkte aus neun Spielen hieß es nach der Auswärtsreise Mitte Oktober zu Eintracht Braunschweig. Bis zur Winterpause sammelte der FCH weitere zehn Zähler und überwinterte auf Tabellenplatz dreizehn mit sechs Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Nach der Winterpause ging es dem neuen Cheftrainer Norbert Meier in die zweite Halbserie. Mit dem ehemaligen Erstligacoach an der Seitenlinie folgten bis Saisonende 22 weitere Zähler, was gleichbedeutend mit Rang zehn der Rückrundentabelle war. In der Abschlusstabelle war der FCK auf dem 13. Platz mit 41 Punkten zu finden.

Der Trainer


Seit dem 3. Januar dieses Jahres ist Norbert Meier Cheftrainer des 1. FC Kaiserslautern. Der 58-Jährige blickt auf eine aktive Karriere als Profi- und Nationalspieler zurück, in der er von 1981 bis 1992 insgesamt 292 Ligaspiele für den SV Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach sowie 16 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft bestritten hat. Seine Trainerlaufbahn startete er bei der Gladbacher Borussia Mitte der 90er Jahre. Weitere Stationen waren der MSV Duisburg, Dynamo Dresden, Fortuna Düsseldorf und Arminia Bielefeld. Im vergangenen Sommer beerbte er den zweifachen Aufstiegstrainer des SV Darmstadt 98 Dirk Schuster. Nachdem er dort Anfang Dezember den Trainerstuhl räumen musste, unterschrieb er knapp einen Monat später beim 1. FC Kaiserslautern einen bis zum 30. Juni 2018 datierten Vertrag. In den seither gespielten 17 Partien holten die Pfälzer im Schnitt 1,29 Punkte.

Bisherige Duelle gegen den FCH


Insgesamt sechs Mal standen sich beide Teams in ihrer bisherigen Vereinsgeschichte in einem Pflichtspiel gegenüber. Den Anfang machte ein 1:1-Unentschieden Mitte Oktober 2014 in der Heidenheimer Voith-Arena. Das erste Heimspiel gegen den FCH gewannen die Pfälzer deutlich mit 4:0, bevor in den bis heute folgenden vier Aufeinandertreffen kein dreifacher Punktgewinn mehr verbucht werden konnte (zwei Niederlagen und zwei Remis).

Stadion
Am 13. Mai 1920 wurde der Sportplatz am Betzenberg eröffnet und seitdem mehrfach renoviert, umgebaut und erweitert. Seit 1985 trägt die Spielstätte der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 den Namen Fritz-Walter-Stadion – benannt nach dem wohl bekanntesten FCK-Spieler und Weltmeister von 1954. Die Zuschauerkapazität des Stadions beträgt aktuell 49.780, in der vergangenen Spielzeit kamen im Schnitt 26.368 Besucher (sechstbester Wert der Liga) zu den Heimspielen der Pfälzer.