FCH Rückblick

Die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte – egal, was kommt!

In seiner 9. Spielzeit in der 2. Bundesliga ist der 1. FC Heidenheim 1846 aktuell so erfolgreich wie nie zuvor. Das Team von Frank Schmidt spielt schon jetzt die nach Punkten beste Hinrunde der Vereinsgeschichte, unabhängig davon, was am Samstag in der Voith-Arena gegen Jahn Regensburg passiert. Wir lassen die erste Saisonhälfte Revue passieren.

Mit Blick auf den vergangenen Sommer fällt zuallererst die Transferperiode ins Gewicht. Nach den Abgängen von den Stammkräften Robert Leipertz, Oliver Hüsing und Tobias Mohr waren auf den FCH Social Media-Kanälen Kommentare zu lesen wie „Können wir ja gleich den Spielbetrieb abmelden“, „super können wir direkt absteigen“ oder „OK diese Transferpolitik ist mehr als schwach! Nächste Saison also um den Abstieg spielen, der FCH ist dabei!“ Währenddessen verstärkte sich der FCH u.a. mit Spielern wie Adrian Beck und Lennard Maloney, die bislang hauptsächlich in der Regionalliga oder 3. Liga zu Einsätzen kamen, und auch Jan-Niklas Beste, der schon Erfahrung aus der 2. Bundesliga mitbrachte.

Seit dieser Saison stehen die Neuzugänge Lennard Maloney (links), Adrian Beck (Mitte) und Jan-Niklas Beste (ganz rechts) gemeinsam auf dem Platz.

Nur zwei Niederlagen in der Liga-Hinrunde

Eine wirkliche Eingewöhnungszeit benötigten die drei Neuzugänge allerdings nicht. Bereits am 3. Spieltag auswärts beim Hamburger SV standen „Becks“, „Lenny“ und „Niki“ gemeinsam in der Startelf. Nach zuvor zwei Siegen in der Liga und dem Erfolg im DFB-Pokal musste der FCH beim Aufstiegsaspiranten jedoch nicht nur sein erstes Gegentor, sondern auch seine erste Niederlage hinnehmen (0:1). Dies sollte folglich aber für über zwei Monate die einzige Niederlage für die Mannschaft um Kapitän Patrick Mainka bleiben. Denn im Anschluss folgten acht Spiele, aus denen die Rot-Blau-Weißen jeweils vier Siege und vier Unentschieden einfahren konnten. Darunter befanden sich unter anderem ein 3:0 auswärts in Nürnberg, ein 2:2 bei Tabellenführer Darmstadt 98 sowie die beiden Siege in der Voith-Arena gegen ambitionierte Düsseldorfer und Hannoveraner (jeweils 2:1).

Nach dieser langen Ungeschlagen-Serie setzte es Mitte Oktober beim Auswärtsspiel in Kiel schließlich die zweite Saisonniederlage. Unter der Woche folgte dann noch das DFB-Pokalaus gegen den damaligen Spitzenreiter der 1. Bundesliga Union Berlin. Beirren ließ sich der FCH davon jedoch nicht. „Für uns ist es jetzt wichtig, dass wir das Spiel abhaken und uns dann am Sonntag gegen Greuther Fürth wieder aufstellen“, sagte Frank Schmidt damals nach der Partie. Diesem Credo folgten seine Schützlinge und schlugen den Bundesliga-Absteiger mit 3:1. Im Anschluss teilte sich der 1. FC Heidenheim 1846 noch die Punkte auswärts mit dem 1. FC Magdeburg, bevor die Rot-Blau-Weißen im direkten Duell den SC Paderborn mit 3:0 schlugen und sich an diesem vorbei auf Platz drei schoben. Mit dem 4:3-Auswärtserfolg in Sandhausen am vergangenen Mittwoch knackte der FCH schließlich die 30 Punkte-Marke bereits nach 16 Spielen und sicherte sich schon jetzt die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte.

Durch den Sieg gegen Sandhausen schraubte der FCH sein Punktekonto auf 30 Zähler in die Höhe.

Die Hinrunde 2022/23 in Zahlen

Diese beste Hinrunde der Vereinsgeschichte lässt sich auch mit Zahlen belegen. In der Saison 2016/17 hatte der FCH nach 17 Spieltagen 29 Punkte auf seinem Konto, während aktuell nach 16 Partien schon ein Zähler mehr zu Buche steht. In der Spielzeit 2019/20, als der FCH letztlich die Relegation erreichte, waren es 27 Punkte nach der Hinrunde – genau wie in der Saison 2018/19 und in der vergangenen Saison 2021/22. Außerdem bereits sicher ist, dass der FCH nach 50 Prozent der Saison noch nie so wenige Niederlagen hinnehmen musste wie in dieser Spielzeit. Waren es bislang mindestens vier Niederlagen in jeder Zweitliga-Hinrunde, steht der FCH momentan bei zwei verlorenen Partien in der Liga. Mit einem Sieg am Samstag gegen Regensburg kann der FCH sogar noch seine interne Statistik in Bezug auf die meisten Siege und Tore in der ersten Saisonhälfte ausbauen. Acht Siege sind geteilter FCH Bestwert mit der Spielzeit 2016/17 und 2021/22, 28 Tore hatte der FCH zuletzt 2014/15 und 2018/19 auf dem Konto.

Aber nicht nur im Vergleich mit der eigenen Vereinshistorie liefert der 1. FC Heidenheim 1846 Spitzenwerte. Gefühlt wie in jedem Jahr führt die Mannschaft von Cheftrainer Frank Schmidt die Bereiche Laufdistanz, Sprints und intensive Läufe teilweise deutlich an. Zudem strahlt der FCH auch Standardgefahr bei Eckbällen (ligaweit Rang vier) und Freistößen (Rang drei) aus. Außerdem zeigt sich der FCH in diesem Jahr auch äußerst effizient. So erzielte der FCH 28 Tore, obwohl lediglich 19,5 Treffer laut Statistik erwartbar gewesen wären.

Ligaweit belegt der FCH Rang vier bei der Standardgefahr nach Eckbällen.

Verantwortlich dafür ist insbesondere die FCH Offensive. Während Tim Kleindienst bereits sieben Tore und zwei Vorlagen auf seinem Konto vorweisen kann und auch Denis Thomalla mit fünf Treffern und einem Assist zu den FCH Top-Torschützen gehört, ist Sommerneuzugang Jan-Niklas Beste vereinsintern der beste Scorer. Der flinke Linksfuß steht schon bei fünf Toren und fünf Vorlagen. Aufgrund dieser Zahlen sind inzwischen auch eher positive Kommentare auf den Social Media-Kanälen zu lesen: „Bei dieser Punktausbeute und den gezeigten Leistungen darf und muß man jubeln. Überragende Vorrunde gespielt. Heidenheim kann sehr sehr stolz sein auf den FCH.“

Ob es diese Kommentare nach dem nächsten Spiel immer noch zu lesen gibt und ob der FCH seine beste Hinrunde der Vereinsgeschichte weiter ausbauen kann, stellt sich am Samstag, 12. November (13 Uhr), in der Voith-Arena gegen Jahn Regensburg heraus.

FCH Top-Scorer Jan-Niklas Beste kann bereits zehn direkte Torbeteiligungen vorweisen.