FCH Spielerporträt

Maurice Malone: „Ich identifiziere mich zu 100 Prozent mit dem FCH“

Noch nicht mal einen Monat ist es her, dass sich der 1. FC Heidenheim 1846 die Dienste von Maurice Malone für ein Jahr auf Leihbasis gesichert hat. Im Spielerporträt blickt der 21-jährige Neuzugang zurück auf seine ersten Wochen auf dem Schlossberg und verrät, warum er sich gegen den Basketball und für den Fußball entschieden hat.

„Mein Vater wollte immer, dass ich Basketballspieler werde“, erklärt Maurice Malone. Dann aber fand die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland statt und der damals fünfjährige „Mo“ verliebte sich in die Sportart mit dem etwas kleineren Ball. „Ab dieser WM war mir klar, dass ich Fußball spielen will“, erinnert sich der heute 21-jährige Neuzugang des 1. FC Heidenheim 1846 zurück.

Geboren und aufgewachsen ist Maurice Malone in Augsburg. Sein Vater ist US-Amerikaner und war in der Fuggerstadt als Soldat in der Kaserne stationiert, seine Mutter ist Deutsche. Zum Fußball kam „Mo“ nach eingangs erwähntem Sommermärchen 2006 und anschließend über seinen Heimatverein TSV Kriegshaber, dessen aktive Herrenmannschaft heute in der Kreisklasse Augsburg Mitte kickt. Schnell spielte der Offensivspieler in seinen jungen Jahren bei den älteren Jahrgängen mit, um sich weiterzuentwickeln. Dann meldete ihn sein Großvater bei einem Talent-Scouting des benachbarten FC Augsburg an – und prompt gelang der Sprung in die U9 des FCA. „Seither habe ich von der U9 bis zur U23 alle Jugendmannschaften des FC Augsburg durchlaufen“ blickt Maurice zurück. In dieser Zeit wurde er unter anderem Torschützenkönig in der U17-Bundesliga und avancierte zum deutschen Nachwuchsnationalspieler. So nahm Maurice, mit Teamkollegen wie Fiete Arp (heute Holstein Kiel), Lars Lukas Mai (heute Werder Bremen) oder Yannik Keitel (SC Freiburg), im Jahr 2017 sowohl an der U17-Europameisterschaft in Kroatien als auch an der U17-Weltmeisterschaft in Indien teil.

Nach seinem Schritt zu den Profis wurde Maurice Malone vom FCA in der vergangenen Saison, um Spielpraxis zu sammeln, zum SV Wehen Wiesbaden in die 3. Liga ausgeliehen. Und „Mo“ lieferte direkt ab: In 35 Drittligaspielen gelangen dem Linksfuß zwölf Tore und neun Assists, die den SVWW am vergangenen Saisonende Sechster in der Drittligatabelle werden ließen. Außerdem gab es da noch ein Pokalspiel – ausgerechnet gegen den FCH. Damals schieden die Rot-Blau-Weißen in der ersten Pokalrunde in Wiesbaden aus, Malone wurde beim Stande von 1:0 für den SVWW in der 75. Minute eingewechselt. „Ich hatte sogar noch die Chance aufs 2:0…“, weiß er. Gereicht hat es für Wehen Wiesbaden trotzdem zum Sieg. 

Maurice Malone (rechts) im Duell gegen seinen heutigen Teamkollegen Marnon Busch im DFB-Pokal.

„Bestens“ beim FCH eingelebt

Nach der positiven Entwicklung in Wiesbaden entschied sich „Mo“ in dieser Spielzeit erneut für eine Leihe – dieses Mal aber sollte es eine Liga höher und zum 1. FC Heidenheim 1846 gehen. „Ich sehe in Heidenheim die Möglichkeit, in dieser Saison fußballerisch den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen. Die 2. Bundesliga ist so stark besetzt wie nie zuvor, auf diesem Niveau möchte ich mich durchsetzen und mit dem FCH dabei so erfolgreich wie möglich sein“, sagte unser Neuzugang bei seiner Vorstellung Ende August – nur einen Tag vor Schließung des vergangenen Transferfensters. Holger Sanwald, FCH Vorstandsvorsitzender, erklärte damals: „Wir freuen uns, dass wir zum Ende der Transferphase noch solch einen hochveranlagten Spieler für unsere Mannschaft hinzugewinnen konnten.“

Noch nicht mal einen Monat ist das nun her. Wie hat sich „Mo“ seither in Heidenheim und beim FCH eingelebt? „Bestens!“, verrät unsere neue Nummer 15. „Erst in dieser Woche bin ich in meine Wohnung eingezogen. Das ist dann natürlich auch nochmal angenehmer als im Hotel.“ Und auch sportlich lief es sofort rund für und mit dem neuen Offensivspieler, dessen Abschlussstärke, Tempo und Technik von Holger Sanwald und FCH Cheftrainer Frank Schmidt geschätzt werden. Direkt im ersten Pflichtspiel seit seinem Wechsel gegen Dynamo Dresden stand Malone vor zwei Wochen in der Startelf, ebenso wie eine Woche später gegen den SV Sandhausen. „Ich hatte gut trainiert, hatte ein gutes Gefühl und war froh, dass der Trainer mich gleich aufgestellt hat“, zeigt sich „Mo“ zufrieden.

Bei der Heimpartie gegen Dresden hätte es zudem fast bereits mit dem Premierentreffer geklappt. Schon nach wenigen Spielsekunden zeigte „Mo“ seine Abschlussqualitäten, aber Dynamo-Torhüter Kevin Broll vereitelte die Szene in höchster Not. „Das ein oder andere Mal hatte ich Pech im Abschluss. Mit ein bisschen Glück geht der Ball rein, aber das wird noch kommen“, ist sich Maurice sicher.

"Mit ein bisschen Glück geht der Ball rein": Maurice Malone im Heimspiel gegen Dynamo Dresden.

Der 2:1-Heimsieg des FCH war übrigens Malones erster Einsatz in der 2. Bundesliga überhaupt. „Aber ich war direkt super integriert in der Mannschaft,“ erläutert er – und merkt an: „Das Tempo und die individuelle Klasse der Spieler ist in der 2. Liga nochmal deutlich höher als in der 3. Liga. Außerdem werden deutlich weniger lange Bälle gespielt als eine Liga tiefer.“

Vorbild Ronaldo

Apropos individuelle Klasse: Maurices großes Vorbild im Fußball war und ist seit jeher Cristiano Ronaldo, den Malone auch gern mal persönlich treffen würden. „Es ist faszinierend zu sehen, was er in seiner Karriere alles erreicht hat und wie er auch mit heute 36 Jahren noch auf Topniveau agiert“, schwärmt „Mo“ und stellt als eigentlicher Fan des FC Liverpool seit Ronaldos Rückkehr zum Erzfeind Manchester United sogar die Rivalität beider Clubs hinten an.

Nur selten hintenanstellen muss sich indes Maurices Freundin Sofia, die beruflich als Stewardess tätig ist. In ihrer gemeinsamen Freizeit gehen die Beiden gern auf Städtetrips oder schauen sich auch mal eine Serie auf Netflix an. „Die Klassiker wie ‚Haus des Geldes‘ oder ‚Prison Break‘ habe ich alle gesehen“, verrät Maurice. Darüber hinaus hat der Offensivspieler seit seiner Zeit in Wiesbaden die Küche für sich entdeckt. „Vorher konnte ich nicht wirklich kochen. Aber mittlerweile spielt die Ernährung eine immer wichtigere Rolle für mich und ich experimentiere gerne mit verschiedenen Gerichten, zum Beispiel mit Hühnchen, Reis und Gemüse.“

Nicht fehlen darf in „Mos“ Leben zudem die Musik – auch wenn er sich mit den Playlists in der FCH Kabine meist nicht zu 100 Prozent anfreunden kann. Teamkollege Florian Pick, gerne auch mal als Kabinen-DJ tätig, legt nämlich oft Oldies oder deutsche Musik auf. „Ich stehe aber mehr auf  R 'n' B und Hip Hop“, so Maurice.

"Mo" durchlief von der U9 bis zur U23 alle Jugendmannschaften des FC Augsburg.

„Helfen, unsere Ziele zu erreichen“

Und nach wie vor ist „Mo“ auch großer Basketball-Fan, genauer gesagt der LA Lakers. Trotzdem sind wir aber natürlich froh, dass sich der Augsburger gegen eine Basketball-Karriere und für ein Leben im Fußball entschieden hat und sich nun „zu 100 Prozent mit dem FCH identifiziert“. Er verrät: „Ich will in meiner Karriere vorankommen und dem FCH so gut wie möglich helfen, unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen und in jedem Spiel so erfolgreich wie möglich zu sein.“

Weiter geht es für Maurice Malone und den FCH an diesem Freitag zu Hause gegen Darmstadt 98. Nachdem gegen Dynamo Dresden bereits sein Bruder und sein Vater im Stadion waren, wird nun voraussichtlich „Mos“ Mutter zu Gast in der Voith-Arena sein. Wir drücken die Daumen, dass es dann vielleicht bereits mit dem ersten Saisontor klappt! Und nochmal herzlich willkommen auf dem Schlossberg, Maurice!